DFB-PK im Ticker: Löw seit Rücktritt ohne Kontakt zu Özil - elf Mitarbeiter fliegen raus

Joachim Löw (vorne) und Oliver Bierhoff bei der Pressekonferenz des DFB in der Allianz Arena.
 ©dpa / Sven Hoppe

In der Münchner Allianz Arena stellte Bundestrainer Joachim Löw das Ergebnis seiner Analyse der WM-Blamage vor und benannte den Kader für die Nations League und das Testspiel gegen Peru - der Ticker zum Nachlesen:

  • Thilo Kehrer (Paris), Nico Schulz (Hoffenheim) und Kai Havertz (Leverkusen) debütieren in der kommenden Woche in der Nationalmannschaft. Mit dabei sind auch Ilkay Gündogan, Leroy Sané (beide ManCity), Nils Petersen (Freiburg) und Jonathan Tah (Leverkusen).
  • Sami Khedira (Juventus), Kevin Trapp (Paris), Marvin Plattenhardt (Hertha) und Sebastian Rudy (Schalke) sind nicht nominiert worden.
  • Gegner sind Weltmeister Frankreich (06.09., 20.45 Uhr in München) und Peru (09.09., 20.45 Uhr in Sinsheim). Das Frankreich-Spiel findet im Rahmen der neuen UEFA Nations League statt.
  • Löw hat seit dessen DFB-Rücktritt keinen Kontakt mehr zu Mesut Özil, er konnte ihn telefonisch nicht mehr erreichen.
  • Eine Zusammenfassung aller Aussagen von Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben wir für Sie hier zusammengestellt

Pressekonferenz mit Joachim Löw und Oliver Bierhoff: Der Ticker zum Nachlesen

13.55 Uhr: Das war es, die Pressekonferenz nach zwei Stunden ist jetzt beendet! Vielen Dank fürs Mitlesen.

13.52 Uhr: Löw betont: „Uli Hoeneß hat mich während des WM-Turniers nicht angerufen.“ Bierhoff aber habe ein Gespräch mit dem FCB-Präsidenten gehabt, wie der Manager sagt. Bierhoff erzählt: „Er hat den ein oder anderen Hinweis gegeben, dass er einiges anders machen würde.“ Ob Mesut Özil ein Thema gewesen sei, sagt er aber nicht.

13.50 Uhr: Bierhoff über die kritischen Aussagen von DFB-Präsident Grindel: „Er hat meine Aufgabe gut beschrieben, für was ich verantwortlich bin. Da hatte ich kein Problem damit. Auch ‚Die Mannschaft‘ müssen wir analysieren, es geht um eine gute Darstellung.“ Der Austausch mit der DFB-Delegation sei grundsätzlich immer sehr gut gewesen.

Auf diese Spieler kommt es im DFB-Team künftig an

13.48 Uhr: Auf welche Spieler kommt es in Zukunft an? „Kimmich, Süle, Goretzka, Draxler, Brandt, Werner, Sané - das sind Spieler, die noch lange für die Mannschaft spielen werden. Es gibt eine ganze Reihe von jungen Spielern, die infrage kommen.“ 

13.43 Uhr: Löw fordert: „Wir müssen wieder Spezialisten auf den jeweiligen Positionen ausbilden. Auf den Außenpositionen und auch als Mittelstürmer. Daran müssen wir arbeiten. Ich glaube, dass die Franzosen, Engländer und vielleicht auch die Belgier uns da etwas voraus sind. Man muss die individuelle Förderung auf den Positionen verstärken.“

13.39 Uhr: „Es ist nicht immer so einfach, in einer Nationalmannschaft einen Teamgeist herzustellen“, erklärt Joachim Löw. Man sei manchmal nur sieben, acht Tage zusammen, es gebe ständig Veränderungen. Man spüre vor allem zu Beginn eines Turniers vor allem den Konkurrenzkampf, mit der Zeit aber entwickle sich der Teamgeist. Mit Blick auf die Berichte rund um Disziplinlosigkeiten in Vatutinki betont Löw aber: „Unsere Spieler sind insgesamt wahnsinnig professionell.“

Löw über Özil-Rücktritt: „Hätte mir gewünscht, dass er mich persönlich informiert“

13.34 Uhr: Inwieweit war Löw von Mesut Özil persönlich enttäuscht? Löw: „Mesut war lange ein Spieler in meinem Team. Wir haben zusammen vieles erlebt, den WM-Titel zusammen gewonnen. Er war einer der besten deutschen Spieler der letzten 20 Jahre. Sicherlich wird es die Gelegenheit geben, irgendwann ein persönliches Gespräch zu führen. Ich hätte mir gewünscht, dass er mich über so eine Entscheidung persönlich informiert.“

13.33 Uhr: Mario Götze fehlt weiterhin im DFB-Team. „Er ist bei uns nicht abgeschrieben, er hatte ein sehr schweres Jahr. Mein Eindruck ist, er soll in diesem Jahr in Dortmund konstant gute Leistungen bringen.“

13.30 Uhr: Wie will Löw das erloschene Feuer wieder entfachen, wie war die Reaktion der Nationalspieler? Löw habe sehr viel Selbstkritik seitens der Spieler erfahren, sagt er, sie wollen die WM-Blamage ausmerzen. Er sei sich aber sicher, dass man das Feuer kommende Woche sehen werde.

13.29 Uhr: Löw appelliert an die Fans in den kommenden Spielen, mit den zuletzt kritisierten Spielern wie vor allem Gündogan fair umzugehen.

13.26 Uhr: „Ilkay Gündogan identifiziert sich voll mit unseren Werten“, betont Joachim Löw auf die Nominierung des 27-Jährigen. „Aus sportlichen Gründen sehe ich ihn für die nächsten Jahre als sehr wichtigen Spieler für uns.“ Er glaube, dass der ManCity-Star nun den Durchbruch schaffen werde. Frankreich sei in der aktuellen Situation der perfekte Auftaktgegner Deutschlands.

13.24 Uhr: Löw über die wenigen Änderungen im DFB-Kader: „Es ist wichtig, dass wir eine gute Achse haben.“ Man brauche diese Achse der Erfahrung, an der sich junge Spieler orientieren können. Man habe klasse Spieler, die aber ihre Leistungen nun zeigen und ihre Leistung abrufen müssen.

13.22 Uhr: Joachim Löw über die Rückkehr von Leroy Sané in den Kader: „Zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung war ich der Meinung, der Kader sei so richtig. Ich habe mit Leroy gesprochen, dass seine Karriere in der Nationalmannschaft nach der WM beginnen muss. Aber wir waren überzeugt von der Entscheidung von vor der WM.“ Er glaube aber auch, dass ein oder zwei personelle Entscheidungen nichts am Scheitern bei der WM geändert hätte.

13.17 Uhr: „Mit der langen Phase des Erfolges und die Folgen, das hat ja nicht nur uns getroffen“, so Oliver Bierhoff. Er verweist auch auf die WM 1994. „Wir haben das Spiel gegen Schweden in Unterzahl gewonnen, wir dachten da wäre der Knoten geplatzt.“ Er sei sich sicher, dass das auch die Fans gedacht hatten. Jeder Spieler wollte, hatte aber einen großen Rucksack auf dem Rücken mit der Bürde des WM-Titels.

13.12 Uhr: „Die Vorbereitung und die Spiele darf man nicht zu hoch hängen“, so Löw über die schlechten Testspiele vor der WM. „Unsere Mannschaft hat sich bewusst und auch von meiner Intention aus entwickelt zu dieser Mannschaft, die wir jetzt sind.“ Man habe die letzten fünf bis sechs Jahre von der Kombination und der Dominanz gelebt - auch wegen der Spielertypen im DFB-Team. Es gebe zu wenig Spieler, die einmal drei Gegner stehen lassen können. 

13.08 Uhr: „Philipp Lahm hat mich angerufen nach seinen Äußerungen“, berichtet Löw. „Er weiß, welche Dinge mir wichtig sind. Er hat mir auch erklärt, dass die jüngere Generation manchmal etwas anders denkt, aber das ist uns bewusst.“ Löw weiter: „Ich weiß, welche Dinge in der Führung einer Mannschaft wichtig sind. Die Spieler wollen klares Feedback, einen Dialog - das werde ich beibehalten.“

13.05 Uhr: Joachim Löw betont, man habe ein Problem von Grüppchenbildung „nicht identifizieren“ können - jedenfalls nicht in dieser Form, wie sie in den Medien thematisiert wurde. Das Team sei keine „verschworene Gemeinschaft“, aber stets professionell gewesen. Man sei untereinander „gut klar gekommen.“

13.02 Uhr: Joachim Löw über sein Gefühl: „Ich bin absolut überzeugt von unserer Klasse und der Qualität unseres Kaders. Wir haben schon einige Rückschläge in den letzten zwölf Jahren hinnehmen müssen, daraus haben wir aber viel gelernt.“

12.59 Uhr: „Mit Sami Khedira habe ich ein längeres Gespräch geführt“, so Löw. „Ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt Raum und Platz für eine Änderung in dieser Position schaffen möchte.“ In Zukunft wäre Khediras Leistung bei Juventus ausschlaggebend.

12.56 Uhr: Jetzt geht es in Richtung Kader für die Nations League. Löw: „Wir haben klare Ansätze und Ideen, den Worten wollen wir jetzt Taten folgen lassen.“ Es sind drei neue Spieler dabei: Thilo Kehrer Nico Schulz und Kai Havertz nominiert für die Spiele gegen Frankreich und Peru. Wie vermutet fehlt Sami Khedira. „Wenn man in so eine Phase geht, jung und alte Erfahrung zu haben für ein klares Gerüst.“ Leroy Sané kehrt zurück in die Mannschaft.

Oliver Bierhoff über das WM-Aus, die Planungen und Mesut Özil

12.55 Uhr: „Meine Hoffnung ist, dass wir zu mehr Sachlichkeit finden und wieder über Fußball reden. Dass wir als Mannschaft die Begeisterung der Fans wieder gewinnen“, so Oliver Bierhoff zum Abschluss.

12.53 Uhr: „Ich bin nicht mehr der Manager der Nationalmannschaft“, betont Oliver Bierhoff. Er wolle künftig Strategien für den deutschen Fußball entwickeln.

12.51 Uhr: Bierhoff über seine Rolle: „Meine Aufgabe im DFB ist eine große Ehre, eine hohe Verantwortung. Hier muss ich ein Team entwickeln, Impulse setzen, Strategien entwickeln, um den deutschen Fußball wieder an die Weltspitze zu führen, damit wir bei der EM 2020 vielleicht wieder zu den Favoriten zählen. Aber auch, damit wir in anderen Bereichen, wie zum Beispiel in der Nachwuchsarbeit, wieder Weltspitze sind“.

12.48 Uhr: „Seit Jahren weise ich darauf hin, dass wir in Deutschland gute Arbeit leisten, andere Nationen aber aufholen“, so Bierhoff. „Ich bin froh, dass wir frühzeitig das Projekt Akademie angegangen sind. Da setzen wir neue Akzente.“ 

12.45 Uhr: „Wir müssen diesen Spagat zwischen Kommerz und authentischer Arbeit immer wieder schaffen. Es ist aber auch klar, dass wir 2018 keinerlei mehr kommerzielle Aktivitäten ausgeführt als 2014.“ Die „ZSMMN“-Kampagne sei nicht kommerziell gedacht worden. Die Mischung aus Selbstgefälligkeit und der Darstellung des DFB-Teams sei nicht förderlich gewesen.

12.42 Uhr: Oliver Bierhoff über die Entfremdung von den Fans: „Irgendwie sind wir den Fan-Bedürfnissen trotzdem nicht näher gekommen. Diese Hinweise nehme ich ernst, die will ich nicht wegwischen, dieses Gefühl der Fans ist da. Wir werden in Zukunft daran arbeiten, die Nahbarkeit zu den Fans wiederherzustellen“. Er kündigt an: „Wir werden künftig häufiger die Türen aufmachen, damit auch unsere Kinder wieder vermehrt ihre Stars sehen können.“ Die Zukunft des Claims „Die Mannschaft“ ist noch unklar.

12.39 Uhr: Bierhoff über den Führungsstil in der DFB-Elf: „Wir haben die Spieler als Familie gesehen.“ Man habe den Betreuerstab stetig erweitert, aber diesen Kreis müsse man nun etwas zusammenstreichen - genauer gesagt um elf Personen bei einem Turnier. Es soll wieder intimer werden, der Kreis des Vertrauens enger. Er betont aber: „Das Team hinter dem Team hat auch bei der WM kompetente und super Arbeit abgeliefert.“ Unter anderem wird Dr Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nicht mehr dabei sein.

12.36 Uhr: Ein Nationalspieler zu sein sei die höchste Auszeichnung, betont Oliver Bierhoff. Die Spieler seien immer mit großer Freude zur DFB-Elf gestoßen, auch zur Fußball-WM 2018. Das müsse aber auch im Auftreten deutlicher werden, „deswegen werde ich wieder mehr einfordern.“ Er spricht von einem Kodex von 2006, der seither eigentlich selbstverständlich gelebt worden war. „Aber das haben wir etwas schleifen lassen.“ Er kündigt klare Vorgaben an, die zusammen mit den Spielern entwickelt werden sollen.

12.34 Uhr: Bierhoff über Mesut Özil. „Ich habe mit ihm neun wunderbare Jahre in der Nationalmannschaft verbracht“, so Bierhoff. „Dass dieser Rücktritt so vollzogen wurde, schmerzt uns alle. Wir haben die Situation unterschätzt oder falsch eingeschätzt, dass auch politische Reaktionen stattfinden.“ Er habe es noch nie erlebt, dass Meinungen so weit auseinander gehen. „Eins ist klar: Ein Nationalspieler kann kein Ziel rassistischer Beleidigungen sein.“ Er weist den Rassismus-Vorwurf klar zurück.

12.32 Uhr: „Ich habe die Kritik verstanden und habe sie teils nachvollziehen können“, gibt Bierhoff zu. „Ich muss sagen, dass ich mich ärgere, gewisse Entwicklungen und Muster unterschätzt, nicht gesehen zu haben.“

12.29 Uhr: Jetzt ist Oliver Bierhoff dran. „Für mich war wichtig, die Sichtweisen von Außenstehenden zu bekommen, dann bekommt man einen neutraleren Blick.“ Er erklärt: „Eins ist klar: Für die Außendarstellung und die Entwicklung intern bin ich verantwortlich.“ Es habe „die richtige Einstellung gefehlt. Wir sind selbstgefällig aufgetreten und haben die Unterstützung der Fans für selbstverständlich gehalten.“ Man sei von einer Art „Selbstläufer“ ausgegangen.

Löw über das WM-Aus, die Planungen und Mesut Özil

12.25 Uhr: Joachim Löw über Mesut Özil: „Sein Berater hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gibt. Der Spieler hat mich nicht angerufen, bis heute nicht. Ich hab seit zwei Wochen mehrfach versucht ihn zu erreichen, das ist mir nicht gelungen. Das muss ich so akzeptieren. Wir haben die Sache mit den Fotos unterschätzt.“ Das Thema habe Kraft gekostet und sei nervenaufreibend gewesen, es sei aber kein Alibi für das WM-Aus. Aus sportlichen Gründen seien Özil und Ilkay Gündogan wichtig gewesen. Er betont: „Es gab niemals eine Art von Rassismus in unserer Mannschaft! Mesut und Ilkay haben sich immer voll mit uns identifiziert.“

12.23 Uhr: Löw über den künftigen Kader: „Einige von unseren Spielern können  deutlich mehr. Es wird wichtig sein, den richtigen Mix zwischen Erfahrung und jungen, hungrigen Spielen zu finden.“ Er nehme die UEFA Nations League sehr ernst und hofft auf das „Jetzt erst recht“-Gefühl.

12.21 Uhr: Schneider offiziell nicht mehr DFB-Co-Trainer! „Es bedarf Veränderungen“, so Löw. „Wir haben entschieden, dass Thomas Schneider nicht mehr im Trainerstab sein wird. Er wird die Leitung der Scouting-Abteilung übernimmt.“ Er sei ein Experte in diesem Bereich, Urs Siegenthaler wird in diesem Bereich weiterarbeiten.

12.20 Uhr: Löw spricht die mangelhafte Chancenverwertung an: „Wir hatten noch nie so viele Torabschlüsse, aber so wenig Tore.“ 2014 sei die „goldene Mitte“ gefunden im Spiel. 

12.17 Uhr: „Die wichtigsten Erkenntnis für mich als Trainer: Wenn wir diese Dinge wieder einfordern, das Feuer wieder bekommen, dann haben wir ein sehr gutes Fundament.“ Die wichtigsten Erkenntinisse: „Wir hatten insgesamt viel Ballbesitz und 60 Prozent in der gegnerischen Hälfte. Die Gegner versuchten über Konter zum Tor zu kommen. Wir haben viel weniger Sprints investiert als 2014 und 2010 - davon hat aber auch unsere offensive Spielweise gelebt. Das haben wir nicht gemacht in diesem Maße.“ Die Laufwerte seien gut gewesen, die hohe Intensität habe aber gefehlt. Das DFB-Team habe viel zu lange gebraucht, Bälle zu verarbeiten.

12.15 Uhr: Löw weiter: „2014 haben wir es nicht geschafft, neue Schlüsselreize zu setzen und ein neues Feuer in den Spielern zu entzünden.“ Das wäre seine Aufgabe gewesen, so der Bundestrainer. „Wir sind strategisch an die Dinge herangegangen und haben Dinge vermissen lassen.“ 

12.12 Uhr: Löws Analyse der WM 2018: „Die Defensive stand viel mehr im Vordergrund, die Mannschaften haben mit nur vier offensiven Spielern agiert. Die Standards haben eine wesentliche Rolle für den Erfolg gespielt.“ Ist die Zeit des Ballbesitzfußballs vorbei? Löw verweist auf Real Madrids Erfolg in der Champions League. „Es ist eine Anpassung gefragt. Das war meine allergrößte Fehleinschätzung, dass wir mit diesem dominanten Spiel durch die Vorrunde kommen. Wenn wir das Spiel spielen, müssen wir alle Rahmenbedingungen erfüllen.“ Er habe „arrogant“ gehandelt, da er das Spiel auf die Spitze treiben wollte.

12.09 Uhr: Löw: „Wir haben uns die Turniere 2010, 2014 und 2018 noch einmal angesehen und verglichen. 2010 waren wir eine Mannschaft, die geprägt von einer starken Defensive war. Wir haben damals über schnelle Konter gespielt. Es gab dann eine Weiterentwicklung, 2014 sind wir Weltmeister geworden. Wir sind mehr über Ballbesitz und totale Dominanz gekommen. Wir haben festgestellt, dass wir 2014 in der goldenen Mitte lagen. Dass wir uns von 2014 bis 2018 in puncto Ballbesitz entwickeln mussten, war nur eine Konsequenz.“ Die Gegner hätten Angst gehabt gegen Deutschland. Löw meint, das DFB-Team sei Vorbild gewesen, weltweit. 

12.08 Uhr: Löw über die Analyse: „Es gibt nicht den einen finalen Grund oder die finale Erklärung. Für einige hat diese vielleicht zu lange gedauert. Aber wir haben uns mit vielen Spielern ausgetauscht, ich wollte Informationen sammeln. Wir wollten auch das Ende der WM abwarten und die Trends erkennen.“

12.07 Uhr: „Für mich war das Wichtigste, dass wir beide gespürt haben, dass wir nach 14 Jahren in der Verantwortung und nach diesem Auftreten die große Motivation und die Kraft und die Begeisterung haben, das, was wir verbockt haben, jetzt wieder auf ein gutes Fundament zu stellen. Wir wollen das Schiff wieder auf Kurs bringen.“

12.05 Uhr: Joachim Löw beginnt: „Das WM-Aus war für mich und uns alle natürlich ein absoluter Tiefschlag. Da gibt es nichts zu beschönigen. Wir sind alle weit unter unseren Möglichkeiten geblieben und haben dafür die Quittung bekommen.“ Er spricht von Enttäuschung und Wut, die er verspürt habe.

12.04 Uhr: Jetzt geht es los! Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Direktor Oliver Bierhoff sind da.

Das geschah vor der DFB-PK

12.00 Uhr: Der Countdown ist abgelaufen, es fehlt nur noch der Bundestrainer auf dem Podium.

11.57 Uhr: Der nächste Wechsel ist ein endgültiger! Nach Informationen von Bild und SportBild ist Thomas Schneider nicht mehr Co-Trainer von Joachim Löw. Schneider war 2014 als Nachfolger für Hansi Flick in den DFB-Trainerstab gerückt.

11.44 Uhr: Einen Weltmeister soll es bereits getroffen haben! Wie Sport1 erfahren haben will, soll Sami Kehdira nicht im Kader der Nationalmannschaft für die Spiele gegen Frankreich und Peru stehen.

11.25 Uhr: In knapp einer halben Stunde erwarten wir Joachim Löw auf dem Podium des Medienzentrums der Allianz Arena. Ob er sich auch zu dem Bericht äußert, wonach es weitere Disziplinlosigkeiten bei der Fußball-WM gegeben hat? Antonio Rüdiger soll mit einer Wasserpfeife zur WM 2018 gereist sein, auch Kumpel Julian Draxler soll Pikantes im Gepäck versteckt haben.

9.52 Uhr: Wie stark wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern? Mit Mesut Özil und und Mario Gomez sind nur zwei Spieler aus dem WM-Kader zurückgetreten, der Kern des Teams wird weiter aus den verbliebenen Weltmeistern von 2014 bestehen. Als Streichkandidat gilt Sami Khedira.

9.21 Uhr: Ex-Europameister Matthias Sammer bemängelt mit Blick auf die Krise im deutschen Fußball fehlende Kompetenz bei DFB und DFL. „Wir brauchen mehr Fußballkompetenz im Verband, die Richtlinien auf allen Ebenen wie Trainer oder Jugendausbildung festlegen. Das müssen fachlich starke Typen sein, die wissen, wie Gewinnen geht“, sagte Sammer dem Magazin Sport Bild. Bundestrainer Joachim Löw steht dagegen für Sammer „überhaupt nicht zur Diskussion“. Löw brauche vielmehr „unser aller Unterstützung“, betonte Sammer und fügte hinzu: „Die Probleme des deutschen Fußballs haben nicht allein mit der deutschen Nationalmannschaft und ihrem Abschneiden zu tun.“

9.00 Uhr: Hallo und herzlich willkommen im Live-Ticker! Joachim Löw gibt die Ergebnisse seiner Analyse zum blamablen WM-Aus bekannt und benennt außerdem seinen DFB-Kader für das erste Nations-League-Match gegen Frankreich und das Testspiel gegen Peru. Wir sind gespannt, ob der Bundestrainer einen großen Umbruch einläutet oder doch dem Großteil seines WM-Kaders vertraut. Wer ist dabei? Wer hat keine Zukunft mehr im DFB-Team? Was sagt er zur angeblichen kulturellen Spaltung im Nationalteam und zur Causa Mesut Özil? Hier entgeht Ihnen nichts!

Vorbericht: Löw gibt neuen DFB-Kader bekannt und stellt WM-Analyse zum frühen Ausscheiden vor

Das WM-Aus war historisch, das Desaster nahm ungeahnte Ausmaße an. Vor mehr als acht Wochen schied die deutsche Nationalmannschaft blamabel als Gruppenletzter in der Vorrunde der WM 2018 aus - und die Nachwehen sind bis heute zu spüren. Diskussionen um „Kanaken“ und „Kartoffeln“ im Nationalteam, eine gesellschaftspolitische Debatte um den Rücktritt von Mesut Özil und die Frage, wie hart oder weich der Umbruch ausfällt und ob er mit oder ohne Joachim Löw als Bundestrainer stattfindet.

Zumindest letzteres ist geklärt, Löw hat das Vertrauen des DFB-Präsidiums erhalten und darf seine Arbeit als Bundestrainer fortsetzen, nachdem er - bereits vor fünf Wochen - dem Gremium um Präsident Reinhard Grindel die Ergebnisse seiner WM-Analyse vorgestellt hatte.

Seine Zuhörer erlebten einen "sehr selbstkritischen" Bundestrainer, der Fehler eingeräumt und Veränderungen angekündigt haben soll. Eine Revolution wird gleichwohl nicht erwartet: Löws sportliche Analyse (Passquoten, Torchancen, Ballbesitz) fiel trotz des Desasters nicht nur negativ aus. Dennoch dürfte er das Spielsystem nach dem Vorbild des neuen Weltmeisters Frankreich modernisieren.

Erwartet wird ein sanfter Umbruch. Mit Mesut Özil und Mario Gomez sind nur zwei Spieler aus dem Russland-Kader zurückgetreten, der Kern des Teams wird weiter aus den verbliebenen Weltmeistern von 2014 bestehen. Als Streichkandidat gilt Sami Khedira. Löw wird den kurz vor der WM ausgebooteten Leroy Sane zurückholen und einige Youngster einladen. Hoffnungen machen dürfen sich u.a.:

Philipp Max (FC Augsburg): Wurde schon vor der Nominierung für Russland in die Nationalmannschaft gelobt, war für Löw aber kein Thema. Schlägt für den FC Augsburg brandgefährliche Flanken und bereitete in der vergangenen Saison als Außenverteidiger 13 Tore vor. Großer Vorteil: Hat einen starken linken Fuß, was im Weltfußball zur Seltenheit geworden ist. Löw beobachtete ihn am Wochenende.

Kai Havertz (Bayer Leverkusen): Träger der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten Spieler im U19-Bereich. Dürfte bei so ziemlich jedem großen Klub auf dem Zettel stehen. Hat die EM 2020 als mittelfristiges Ziel ausgegeben. Gab als Mittelfeldspieler jüngst selbstkritisch zu, noch mehr aus seinen Torchancen machen zu müssen.

Thilo Kehrer (Paris St. Germain): Wechselte im Sommer für 37 Millionen Euro von Schalke 04 zu Paris St. Germain und spielt künftig Seite an Seite mit Superstar Neymar. Hat als damit teuerster Verteidiger aus der Bundesliga in seinen 59 Pflichtspielen für den Vizemeister fast immer überzeugt. Spielt bissig, schnell und aggressiv.

Lukas Klostermann (RB Leipzig): Flexibel auf beiden Seiten der Viererkette einsetzbar, spielt zuverlässig. Genießt das Vertrauen von Taktikfuchs Ralf Rangnick und wird wohl in der Europa League weiter internationale Erfahrung sammeln können. Wäre aufgrund seiner Schnelligkeit als Jugendlicher fast Leichtathlet geworden.

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen): Ist mit seinen 1,92 m und 92 kg im Strafraum nur schwer zu überwinden. Durfte sich bereits bei Löw beweisen, allerdings mit überschaubarem Erfolg. Gehört in der Innenverteidigung bei Bayer Leverkusen zu den absoluten Leistungsträgern.

Serge Gnabry (Bayern München): Gehörte als Leih-Spieler bei der TSG Hoffenheim zu den herausragenden Akteuren des künftigen Champions-League-Teilnehmers - wenn er nicht verletzt fehlte. Will sich bei Bayern München gegen Robben, Ribery und Co. beweisen und hat gute Chancen, das zu schaffen. Auf der Außenbahn pfeilschnell unterwegs.

Maximilian Philipp (Borussia Dortmund): Seit 2017 Hoffnungsträger im BVB-Sturm, war zuvor drei Jahre beim SC Freiburg im Angriff oft auf sich allein gestellt. Sehr präsent und schnell, wird in der Champions League gegen die Großen Europas noch mehr Erfahrung sammeln.

Arne Maier (Hertha BSC): Spielt bei Hertha BSC trotz seines jungen Alters schon eine tragende Rolle im Mittelfeld. Soll, so will es die Klubführung, zum neuen Gesicht des Hauptstadtvereins werden - am liebsten als Nationalspieler. Überzeugt mit starker Technik und Übersicht.

Mark Uth (Schalke 04): Sein Name wurde vor der WM intern diskutiert, nach dem Rücktritt von Mario Gomez darf er auf eine Berufung hoffen. Einer der letzten echten Stoßstürmer mit deutschem Pass, entwickelte sich bei der TSG Hoffenheim in den vergangenen Jahren zum Torjäger.

Deutschland-Kader für die Nations League 2018/2019: Diese Spieler sind sicher dabei

PositionNameAlterVereinLS/ToreNr
TorManuel Neuer32FC Bayern München79/01
Marc-André ter Stegen26FC Barcelona20/022
Kevin Trapp28Paris Saint-Germain3/012
VerteidigungMats Hummels29FC Bayern München66/55
Joshua Kimmich23FC Bayern München32/318
Antonio Rüdiger25FC Chelsea25/116
Niklas Süle22FC Bayern München12/015
Mittelfeld/AngriffJulian Brandt22Bayer 04 Leverkusen19/120
Julian Draxler24Paris Saint-Germain46/67
Leon Goretzka23FC Bayern München16/614
Ilkay Gündogan27Manchester City27/421
Toni Kroos28Real Madrid86/138
Thomas Müller28FC Bayern München94/3813
Marco Reus28Borussia Dortmund34/1011
Sebastian Rudy28FC Schalke 0426/119
Timo Werner22RB Leipzig17/89

Deutschland-Kader für die Nations League 2018/2019: Diese Spieler sind Wackelkandidaten

PositionNameAlterVereinLS/ToreNr
VerteidigungMatthias Ginter24Borussia Mönchengladbach18/04
VerteidigungJerome Boateng29FC Bayern München73/117
VerteidigungJonas Hector281. FC Köln40/33
VerteidigungMarvin Plattenhardt26Hertha BSC7/02
MittelfeldSami Khedira31Juventus Turin77/76

Deutschland-Kader für die Nations League 2018/2019: Diese Spieler sind im Blickfeld

PositionNameAlterVereinLS/ToreNr
TorBernd Leno26FC Arsenal London6/012
VerteidigungThilo Kehrer21Paris St. Germain 0/0-
Philipp Max24FC Augsburg3/1 (Olympia)-
Jonathan Tah22Bayer 04 Leverkusen3/024
Lukas Klostermann22RB Leipzig0/0-
Benjamin Henrichs21Bayer 04 Leverkusen3/06
Marcel Halstenberg26RB Leipzig1/025
Yannick Gerhardt24VfL Wolfsburg1/0-
Mittelfeld/AngriffKai Havertz19Bayer 04 Leverkusen0/0-
Mark Uth27FC Schalke 040/0-
Leroy Sane22Manchester City11/020
Karim Bellarabi28Bayer 04 Leverkusen11/116
Kerem Demirbay25TSG 1899 Hoffenheim2/1-
Emre Can24Juventus Turin20/114
Mario Götze26Borussia Dortmund 63/1719
Christoph Kramer27Borussia Mönchengladbach12/020
Max Kruse30Werder Bremen14/423
Julian Weigl22Borussia Dortmund5/026

Im September startet ein neuer UEFA-Wettbewerb, an dem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft teilnehmen wird: die Nations League. Auf tz.de* erklären wir Ihnen den Modus und verraten Ihnen, wie Sie an Tickets kommen. Außerdem finden Sie dort den Spielplan der Nations League mit allen Gruppen, Ligen und Terminen.

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