Grüppchen-Bildung bei der Nationalelf: Bayern-Fraktion contra Legionäre?

Gibt es in der Nationalelf eine Grüppchenbildung?
 ©dpa / Ina Fassbender

Klafft ein tiefer Riss durch das Mannschaftsgefüge des DFB-Teams? Gegen Schweden darf nichts den Erfolg gefährden.

Sotschi - Schon im Trainingslager in Ep­pan haben wir von einer Grüppchen-Bildung berichtet, nach dem Mexi-K.o. wurde das Thema wieder akut! Kann sich der Mannschaftsgeist deswegen nicht wie gewünscht entfalten?

Um diese Gruppen geht es: Auf der einen Seite stehen die Bayern, denen auch Spieler wie Jonas Hector recht zugetan sind. Auf der anderen Seite stehen die Legionäre rund um Sami Khedira, Mesut Özil & Co. Auch Jerome Boateng fühlt sich trotz FCB-Trikots abseits der Nationalmannschaft mehr dieser Truppe verbunden.

Dauerthema Mesut Özil: Bayern-Profis enttäuscht

Vor allem das Dauer-Thema Mesut Özil soll laut Sport Bild noch tiefere Gräben in die Gruppen gerissen haben. Die Bayern-Truppe hätte sich von Özil eine öffentliche Stellungnahme gewünscht. Das hätte ihrer Meinung nach für mehr Ruhe im Team gesorgt. Stattdessen werden die Profis ständig auf das Thema angesprochen. Die Legionäre sollen sich darüber geärgert haben, dass sich im Mannschaftsrat fast keiner für Leroy Sané starkgemacht hat.

Lesen Sie auch: Neuer spricht offen über Karriereende im DFB-Team: “... dann höre ich lieber auf!“

DFB-Direktor Oliver Bierhoff versicherte gestern: „Ich sehe keinerlei Konflikte. Es gibt wie immer Spieler, die mehr zusammen sind oder weniger.“ Thomas Müller schlägt ähnliche Töne an – und erinnert an die ausgeprägte Grüppchenbildung bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine: „Ist es bestätigt, dass es einen Bayern-Block gibt? Haben wir dafür Quellen? Nein? Wir haben natürlich mehrere Tische beim Essen und nicht eine große Tafel. Natürlich sitzen da Spieler nebeneinander, die sich auch privat gut verstehen. Bei mir ist es so, dass ich auch dort flexibel einsetzbar bin (lacht). Ich habe auch meine Ohren überall. Diese Grüppchenbildung, die wir 2012 sicher etwas hatten, davon ist nichts zu spüren.“

Müller und Boateng in beiden „Blöcken“ beliebt

Damit es nicht zu einem ähnlichen Szenario wie vor sechs Jahren kommt, sind jetzt vor allem Müller und Boateng gefordert. Das Duo kommt nämlich sowohl im Bayern- als auch im Legionärs-Block gut an. Beim gestrigen Training wirkte die Stimmung übrigens bei allen Spieler gut: Löw jonglierte gekonnt mit dem Ball und versenkte ihn locker im Tor, seine Spieler um Rückkehrer Jonas Hector (grippaler Infekt) und den leicht angeschlagenen Boateng (Rippenprobleme) arbeiteten konzentriert. Da störte es auch nicht, dass Antonio Rüdiger fast die Abfahrt verpasst hätte und bettelnd an die Tür des Teambusses klopfen musste.

Lesen Sie auch: „Eines darf nie passieren ...“: Matthäus beschreibt düsteres Szenario für DFB-Team

Nach der ersten WM-Auftaktniederlage seit 36 Jahren will die DFB-Auswahl den Eindruck vermitteln: Wir haben verstanden. Das Flair am Schwarzen Meer soll neue Kraft verleihen. Bei einem gemeinsamen Spaziergang bei 30 Grad am Mittwochnachmittag schwor sich die Mannschaft auf den kommenden Gegner ein. Oder um es mit den Worten von Thomas Müller zu sagen: „Wir wollen nichts mehr als den Erfolg!“

Manuel Bonke

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser