„Eines darf nie passieren ...“: Matthäus beschreibt düsteres Szenario für DFB-Team

Lothar Matthäus.
 ©dpa / Christian Charisius

Lothar Matthäus holte 1990 den Weltmeister-Titel, schied 1994 aber vorzeitig aus. Nun warnt der Rekordnationalspieler.

Moskau - Eine Szene, die nach der Niederlage gegen Mexiko im Auftaktspiel hoch und runter lief, war das Gegentor durch Hirving Lozano. Der Stürmer ließ Mesut Özil aussteigen und schob den Ball ins Eck. Aber was machte Özil im eigenen Strafraum? Der Zehner versuchte zu verhindern, was nicht mehr zu verhindern war. Die falsche Zuordnung erinnerte ein wenig an die WM von 1994, als Deutschland gegen Bulgarien im Viertelfinale aus dem Turnier flog. Damals köpfte der bulgarische Stürmer Jordan Letschkow eine Flanke ins Tor. Sein Gegenspieler: Thomas Häßler, der nicht gerade bekannt für seine Kopfballstärke war. 178 Zentimeter (Letschkow) trafen auf 166 Zentimeter (Häßler). 

Doch was hat diese WM außerdem mit der aktuellen zu tun? Das erklärt Lothar Matthäus, Weltmeister von 1990 und Teilnehmer 1994, in der SportBild. „Führungsspieler wie Hummels, Neuer oder Müller müssen nun dafür sorgen, dass aus dem Team eine Einheit wird und nicht in Individualisten zerfällt, wie uns das 1994 passiert ist: Wir hatten eine Mannschaft, die von der Qualität der einzelnen Spieler mindestens so gut war wie vier Jahre zuvor, als wir in Italien Weltmeister wurden. Beim Turnier in den USA hat aber jeder nur auf sich geschaut, wir sind deshalb auch verdient im Viertelfinale gegen Bulgarien ausgeschieden“, so der Rekordnationalspieler über mögliche Lager innerhalb der Mannschaft.

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„Eines darf nie passieren...“

In seiner Kolumne der Sportzeitschrift weist Matthäus darauf hin, dass es auch beim Titelgewinn 1990 „mehrere Fraktionen gab“. Das vergleicht die Situation mit 2014 ganz gut. Dort versuchte Löw seine Jungs im Campo Bahia zusammenzuschweißen. Es teilten sich Dortmunder, Schalker und Bayern Zimmer. So wurde der Teamgeist gestärkt. „Es darf nur eines nie passieren: Dass diese Grüppchen-Bildung auf dem Platz bemerkbar ist“, spricht Matthäus die unterschiedlichen Gruppierungen innerhalb der Mannschaft an. Der Weltmeister meint auch, dass dieses Problem zu sehen war: „Bei der deutschen Mannschaft stand zum Turnierstart gegen Mexiko definitiv keine Einheit auf dem Platz. Es gab kein Miteinander. Jeder wollte irgendetwas machen, das Ruder selbst herumreißen und war mit sich selbst beschäftigt.“

Ähnlich wie Dietmar Hamann sieht Matthäus im DFB-Team auch einen fehlenden Leader. Hamann bemerkt das Fehlen von „Eckpfeilern wie Schweinsteiger, Lahm oder Klose“. Loddar war der gleichen Meinung. „Mir fehlte in der Mannschaft eine ordnende Hand, ein Leader, der die Ärmel hochkrempelt. Man kann die Spieler von hinten bis vorne durchgehen, jeder hatte gegen Mexiko Probleme.“

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Eine Person schließt der 57-Jährige aus seiner Kritik aus. „Nur eine Position macht mir im Moment überhaupt keine Sorge: die des Torwarts. „Was wurde vor der WM nicht über Manuel Neuer diskutiert. Er hat mich gegen Mexiko begeistert“, so der ehemalige Weltfußballer über den Keeper. 

Alle Informationen zu der WM finden Sie in unserem Tagesticker

ank

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