Was ist der Dax? Eine Erklärung - und was Analysten für 2018 voraussagen

Der Dax gilt als der wichtigste, deutsche Aktienindex.
 ©dpa / Frank Rumpenhorst

Aktie, Dax oder Dividende: Wer Börsenneuling ist, kann mit diesen Begriffen zuerst wenig anfangen. Die Redaktion klärt Sie in der Börsen-Serie auf. Heute: der Dax.

Wer an der Börse investieren will und sich über mögliche Aktien informiert, stolpert zweifelsfrei immer wieder darüber: den ominöse Dax. Viele fragen sich dann, was es damit auf sich hat – und worauf Sie genau achten müssen.

Was ist der Dax?

Grundsätzlich handelt es sich beim Dax um den wohl bedeutendsten, deutschen Aktienindex. Hierbei steht das Kürzel genauer für Deutscher Aktienindex. Er gilt als Kennzahl für die Wertentwicklung der 30 wichtigsten, deutschen Aktien und wird national und international anerkannt. Zudem spiegelt der Index etwa 80 Prozent der Marktkapitalisierung der darin enthaltenen Aktiengesellschaften wieder (Stand September 2017: 1.033,3 Milliarden Euro).

Er wurde als Produkt sowie eingetragene Wort- und Bildmarke von der Deutschen Börse AG 1988 entwickelt und eingeführt, die ebenfalls Wertpapiere im Dax hält. Die im Index enthaltenen Aktiengesellschaften sind alle an der Frankfurter Wertpapierbörse, der größten Börse Deutschlands, gelistet.

Zudem tragen sie alle das "Gütesiegel" Prime Standard – dabei handelt es sich um ein privatrechtlich organisiertes, gesetzlich reguliertes Börsensegment, das höchste Transparenzstandards einhält. Nur wer diese garantieren kann, wird in die Indizes Dax, Mdax, TecDax und Sdax aufgenommen. Der Index wird jeden Tag von 9 bis 17.30 Uhr berechnet und basiert auf Kursdaten im elektronischen Handelssystem Xetra.

Der Dax ist Performance- und auch Kursindex. Hier kommen die Dividenden der im Index enthaltenen Aktiengesellschaften ins Spiel. Während beim Performanceindex die Dividendenerlöse reinvestiert werden und eine Ausschüttung keinen Einfluss auf den Kurs hat, werden sie beim Kursindex gar nicht berücksichtigt (außer bei Indexfonds). Das heißt, hier wird der Indexstand rein aufgrund der Aktienkurse ermittelt. Den meisten ist der Dax allerdings größtenteils als Performanceindex bekannt.

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Welche 30 Unternehmen befinden sich im Dax?

Hier finden Sie alle 30 Unternehmen, die aktuell im Index gelistet sind (Stand: 25. Juli 2018):

  • Adidas
  • Allianz
  • BASF
  • Bayer
  • Beiersdorf
  • BMW
  • Commerzbank
  • Continental
  • Covestro
  • Daimler
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Börse
  • Deutsche Lufthansa
  • Deutsche Post
  • Deutsche Telekom
  • E.ON
  • Fresenius
  • Fresenius Medical Care
  • HeidelbergCement
  • Henkel
  • Infineon Technologies
  • Linde
  • Merck
  • Munich Re
  • RWE
  • SAP
  • Siemens
  • Volkswagen
  • Vonovia

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Was unterscheidet ihn vom Mdax?

Der Mdax ("Mid-Cap-Dax") ist ebenfalls ein deutscher Aktienindex und gehört zum Prime Standard sowie zur Dax-Indexfamilie. Er repräsentiert die Wertentwicklung der 50 größten, mittelständischer Unternehmen (Mid Caps) in Deutschland, die aus klassischen Branchen kommen. Oftmals handelt es sich hier um mittelgroße Industrieunternehmen wie zum Beispiel die

  • Rheinmetall AG
  • Hochtief AG
  • Wacker Chemie AG
  • Salzgitter AG
  • Evonik Industries AG

Allerdings wird seine Zusammensetzung jeweils im Quartal aufgrund von Fusionen & Co. aktualisiert. So haben bereits auch branchenfremde Aktiengesellschaften wie das Medienunternehmen Axel Springer SE oder der Modeversand Zalando SE Einzug in den Index gehalten.

Gut zu wissen: Die Marktkapitalisierung im Mdax entspricht allerdings nicht dem Börsenwert der Gesamtzahl der Aktien, sondern bezieht sich nur auf den von der Deutschen Börse festgestellten Streubesitz. Dabei handelt es sich rein um die Anzahl der Aktien eines Unternehmens, die auch an der Börse gehandelt werden.

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Was ist der TecDax?

Dieser deutsche Aktienindex gehört ebenfalls zur Dax-Indexfamilie. Der TecDax wurde erst 2003 eingeführt (daher auch als "Late-Index" bezeichnet) und gibt die Entwicklung der 30 größten "Technologiewerte" wieder. Auch hier gelten die gleichen, strengen Auswahlkriterien: So wird der Index ebenfalls aus den Kursen des elektronischen Handelssystems Xetra ermittelt und zählt zum Prime Standard. Die Marktkapitalisierung wird ebenfalls nach Streubesitz (mindestens zehn Prozent) und Börsenumsätze berechnet. Im TecDax finden sich Technologie- und IT-Unternehmen wie

  • Cancom SE
  • Bechtle AG
  • Carl Zeiss Meditec AG
  • Freenet AG
  • Siemens Healthineers AG

Es gibt ihn als Performanceindex (mit Dividenden) sowie Kursindex (ohne Dividenden).

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Wie sieht die Prognose 2018 für den Dax aus?

Anfang des Jahres kletterte der Dax noch von 12.900 auf 13.600 Punkte – Anleger sahen bereits goldene Zeiten auf sich zukommen. Doch dann krachte der Index 2.000 Punkte wieder herunter – seit Juni erholt er sich nun wieder allmählich. Aktuell steht er bei etwa 12.800 Zählern. Es scheint, als ob die 13.000 Punkte wieder in greifbarer Nähe sind.

Dennoch macht das ständige Auf und Ab die Anleger mürbe. Nun haben deutsche Banken sogar die Reißleine gezogen – und ihre Dax-Prognosen gesenkt. Zudem sagen Analysten dem Deutschen Aktienindex 2018 ein geringeres Wachstum voraus als 2017, wie das Handelsblatt berichtet. "Seit Jahresbeginn haben sich einige Faktoren schlechter entwickelt als angenommen", erklärt Commerzbank-Marktstratege Andreas Hürkamp. Deshalb sehe er den Dax Ende 2018 bei nur 13.500 statt bei 14.000 Punkten, wie bisher angenommen.

Laut dem Finanzmagazin habe auch die DZ Bank ihre Prognose von 14.000 auf 13.300 Zähler gesenkt. Gründe seien unter anderem der schwelende Handelsstreit zwischen China und den USA. Die Unsicherheit darüber würde sich auch auf exportstarke Konzern sowie deren Gewinnwachstum negativ auswirken, heißt es.

Aber auch eine drohende Inflation mit einhergehenden steigenden Zinspreise sowie höhere Ölpreise würden Anleger verunsichern, meint auch Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Auch viele andere Dax-Firmen sollen aus genannten Gründen ihre Gewinnprognose deshalb nach unten korrigiert haben.

Doch Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank bleibt da gelassener. Er glaubt hingegen, dass der Handelsstreit schließlich friedlich enden und die Gewinne der Dax-Unternehmen 2018 noch um fünf Prozent steigen werden.

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jp

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