Supermarkt-Kette plant revolutionären Schritt – und startet Frontal-Angriff auf Starbucks

Die Lebensmittelkette Migros macht Starbucks Konkurrenz.
 ©picture alliance/dpa/Patrick Seeger

Mit einem neuen Angebot macht die Schweizer Lebensmittelkette Migros ab Oktober dem Kaffee-Imperium Starbucks Konkurrenz.

  • Eine Schweizer Supermarkt-Kette startet ein Pilotprojekt rund um Kaffee.
  • Ab Oktober bekommt Starbucks Konkurrenz und muss um seine treuen Kunden fürchten.
  • Bei Bonussystemen und Flatrates sollten Kunden auf ihre Daten achten.

Zürich - Konkurrenz belebt das Geschäft – oder vertreibt den Platzhirsch aus dem eigenen Gebiet. Die Migros Zürich geht neue Wege und testet ab Oktober eine Kaffee-Flatrate in ausgewählten Filialen. Kunden können wahlweise für zwei oder vier Wochen einen festen Betrag bezahlen und dafür so viel Kaffee trinken, wie sie wollen.

Zunächst wird ab Oktober eine Testphase laufen, während der eine ausgewählte Anzahl an Kunden die neue Flatrate namens „Ezycup“ nutzen kann.

Migros macht Starbucks Konkurrenz: Einmal zahlen – unbegrenzt Kaffee trinken

Wie die Handelszeitung berichtet, erinnert das Migros-Abo nicht zufällig an Netflix oder Spotify. Eine Sprecherin von Migros bestätigt, dass man sich bei der Entwicklung des Konzepts an heutigen Kundenwünschen orientiert hat: unkomplizierte Flatrates für die regelmäßige Nutzung von Diensten und Produkten.

Die Idee zur Flatrate ist natürlich nicht neu – im Bereich der Heißgetränke aber durchaus innovativ. Vor allem bei größeren Ketten in Deutschland sind Flatrates aktuell noch eine seltene Erscheinung. Neben lokal begrenzten Startup-Cafés etwa in Berlin hat bisher nur die Sandwich-Kette Pret a Manger ein Kaffee-Abonnement im Angebot – allerdings nur an den britischen Standorten.

Kaffee-Konkurrent Starbucks bietet seinen Kunden keine Flatrate an, stattdessen gibt es eine wieder aufladbare Karte, mit der man bargeldlos bezahlen und am „My Starbucks Rewards“-Bonusprogramm teilnehmen kann.

Der amerikanische Kaffee-Gigant hat allein in der Stadt Zürich 16 Filialen. Die Migros-Flatrate kann im Pilotprojekt hingegen an 35 Standorten eingesetzt werden. Also ein ernstzunehmender Konkurrent für Starbucks in der Schweiz.

Migros: Flatrates und Kundenkarten - Alles nur, um an Kundendaten zu kommen?

Eine Tatsache überrascht bei der Neueinführung des Ezycup-Modells: Es funktioniert weitgehend analog. Kunden erhalten eine Abokarte. Das heißt, im Gegensatz zu Netflix und Co. werden hier nicht möglichst viele Daten der Kunden über deren Verhalten und Vorlieben gesammelt. Aber: Migros rechnet laut Handelszeitung mit vermehrten Zusatzverkäufen, wenn sich die Kunden einen Kaffee holen, etwa Gebäck. So wird der Kunde vielleicht zu einem Kauf verführt, der sonst nicht stattgefunden hätte.

Und letztlich ist auch Migros an Einblicken in das Kundenverhalten interessiert. Sollte das Abo-Modell in Zukunft auf die ganze Schweiz ausgeweitet werden, wird eine App mit weiteren Funktionen entwickelt – und damit wird auch die digitale Datensammlung starten. (mad)

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