Jatta oder Daffeh? HSV-Fans stehen zu ihrem Spieler

Nach den schweren Vorwürfen um die Identität von Bakery Jatta verbünden sich die Fans des Hamburger SV mit dem HSV-Spieler und attackieren die Bild-Zeitung.

  • Die Identität von HSV-Flügelspieler Bakery Jatta* wird weiter untersucht.
  • 2019 wurden zum ersten Mal Vorwürfe laut, Bakery Jatta könnte in Wahrheit Bakery Daffeh heißen.
  • Die Fans des Hamburger SVs* stehen an der Seite von Jatta und verschwören sich gegen die Bild-Zeitung.

Hamburg – Sie nehmen einfach kein Ende. Die Spekulationen um die Identität von Bakery Jatta wurden erneut angeheizt. Es geht weiterhin um die Frage, ob es sich bei dem HSV-Mittelfeldmann in Wirklichkeit nicht um Bakery Jatta, sondern um Bakery Daffeh handelt. Vor einigen Monaten hatte das LKA Ermittlungen gegen den HSV-Profi aufgenommen. Wohnung und elektronische Geräte wurden konfisziert und untersucht, 24hamburg.de-HSV berichtete. Den HSV-Fans reicht es schon lange. Sie solidarisieren sich erneut mit ihrem Idol.

Fußballspieler:Bakery Jatta
Geboren:6. Juni 1998, Gambia
Größe:1,84 m
Aktuelle Teams: Hamburger SV (#18 / Mittelfeld), Gambische Fußballnationalmannschaft (Mittelfeld)

Bakery Jatta oder Bakery Daffeh? HSV-Fan und Reporter findet: „Das muss aufhören“

Die Anhänger des HSV sind es leid, sich immer wieder neue Geschichten über Bakery Jatta anzuhören. Schon im letzten Jahr, als die Bild über die Ermittlungen des LKA berichtete, hatten viele genug und forderten den Verein sogar auf, die Zeitung von sämtlichen Presseaktionen auszuschließen. In der Tat ist es immer wieder die Bild die Spekulationen um Jatta neu aufflammen lässt. HSV-Fan und Reporter Marcus „Scholle“ Scholz geht sogar noch einen Schritt weiter. Er meint, für die Bild ist die Causa Jatta längst zu einem Politikum geworden.

In seinem neuen Blog Moin Volkspark spricht der HSV-Kenner Klartext und rechnet auch ein bisschen mit der Zeitung ab. Was das Thema Jatta betreffe, hätten alle längst den „Pfad der Vernunft“ verlassen, so Scholle. Auch er könne zwar nicht eindeutig sagen, dass Jatta nicht Daffeh sei, weil er es schlichtweg nicht wisse, aber es wäre ihm auch egal, weil es bisher keinen einzigen eindeutigen Beweis geben würde, so der Blogger. „Das muss aufhören! Lasst den Menschen Bakery in Ruhe“, fordert er.

Berichte über HSV-Spieler Jatta: Zeitpunkt Zufall oder nicht? Das ist hier die Frage

Ein bisschen skeptisch blickt Scholle übrigens auf den Zeitpunkt der neuen Berichterstattungen. Ausgerechnet vor dem Spiel des HSVs gegen Nürnberg gibt es neue Entwicklungen in dem Fall. Waren es doch die Nürnberger, die in der Vorsaison nach Bekanntwerden der Gerüchte eigene Ermittlungen angestellt und einen Spielprotest angezettelt hatten. „Ich bezeichne das mal als Zufall“, schreibt der Hamburger* dazu.

Aufhorchen ließ den Blogschreiber aber auch, dass Nürnbergs stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Müller als Vermarkter ausgerechnet enge Verbindung zu Axel Springer und damit auch zu der Bild habe. Auch dies könne natürlich Zufall sein, meint Scholz. Aber auch das wisse er nicht. Er stellt jedoch klar: „Ich weiß, dass ich diese Art von Berichterstattung verurteile“. Offensichtlich nicht nur er.

HSV-Fans stehen hinter Jatta und stellen sich gegen die Bild

Auch die HSV-Fans schlagen sich klar auf die Seite ihres Spielers Bakery Jatta. Zahlreiche bekannte Fanseiten posteten in den sozialen Netzwerken Solidaritätsbekundungen. Der Fanklub hsvinside teilte gleich mehrere Storys zu dem Thema mit seinen 13.000 Followern. Darin wird vor allem die Bild-Zeitung scharf kritisiert. Ein Abschnitt zeigt zum Beispiel das durchgestrichene Logo der Zeitung mit der Aufschrift „HSV-Fans gegen Bild“, dazu der Hashtag „Team Jatta“. Und auch Hamburgs Ultras von „Nordtribüne“ unterstellen der Bild eine Schmierkampagne.

HSV1887TV hat ebenfalls eine Forderung an seine 25.000 Instagram-Follower und vor allem die Redakteure und Reporter der BILD. „Lasst den Jungen in Ruhe“, heißt es in der Story der Seite. Dem folgt ein Video des ersten HSV-Spiels nach Bekanntwerden der Identitätsgerüchte im Volkspark*. Die Fans des HSV jubeln dem Spieler darin zu – „Bakery Jatta“ tönt es von den Rängen. Auf dem Instagram-Kanal Moin Volkspark äußern sich weitere Anhänger des HSVs zu dem Thema. „Ich verstehe es nicht. Warum muss dieses Blatt so etwas machen, nur um dem Verein zu schaden?“, schreibt ein Fan. „Die Bild lebt von Angstmacherei, Diskriminierung und Bloßstellung“, schreibt ein anderer.

HSV Fans fordern „Schmeißt die Bild aus dem Volkspark“

Viele haben eine ganz klare Forderung an die Verantwortlichen des Vereins: „Die Bild einfach mal aus dem Volkspark schmeißen.“ Klar, dass der HSV diesem Wunsch nicht nachkommen wird. Auch wenn die Berichterstattungen über Jatta dem Verein auch gehörig auf die Nerven gehen dürften, wird man sich sicher nicht gegen die Pressefreiheit stellen. Trotzdem hatten sich die Verantwortlichen des HSV in der Vergangenheit ebenfalls auf Jattas Seite geschlagen. „Wir stehen voll hinter Jatta“, hatte Sportchef Jonas Boldt damals gesagt.

Und auch die Fanszene solidarisierte sich schon zu Beginn der Berichterstattungen mit ihm und witterte eine Kampagne der Bild. HSV-Trainer Daniel Thioune* hatte übrigens schon als Trainer vom VfL Osnabrück eine klare Haltung zu diesem Thema. Später wurde sein Statement dazu zum „Fußballspruch des Jahres“ gekürt. Gerade jetzt hoffen alle, die es mit dem HSV halten, dass sich die neuen Untersuchungen nicht auf die Spielweise des Flügelstürmers auswirken. Denn aktuell spielt Jatta einen richtig guten Fußball. Im Spiel gegen Regensburg war er wiederholt der beste Mann auf dem Feld. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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