So tickt der Manager des Bayern-Trainers

Der FC Bayern arbeitet an einer Weiterbeschäftigung von Thomas Tuchel. In den Gesprächen wird der Trainer von Jurist Olaf Meinking vertreten.

München - Seine Zeit als Trainer des FC Bayern war bisher kein Hit. Trotz der ersten titellosen Saison seit 2012 und obwohl es seit Februar eine Vereinbarung für eine Trennung im Sommer gibt, wollen die Münchner Entscheider mit Thomas Tuchel weitermachen. Das ist der Wunsch von Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund. Auf Tuchels Seite steht Dr. Olaf Meinking, ein Manager, der auch die Musiker Marius Müller-Westernhagen und Clueso berät. Aber wie tickt der Medienanwalt in Zukunftsgesprächen seiner Klienten?

„Ich führe die Verhandlung nach bestimmten Kommunikationsregeln für mich. Ich bleibe immer höflich, ich verhandle immer in der Sache und nicht emotional“, erzählte Meinking 2021 im Podcast „TOMorrow“. „Ich regle die Dinge, aber auch mit viel Empathie für die Gegenseite. Ich glaube, es ist auch eine Stärke von mir, dass ich mich sehr gut in die Gehirne der Gegenseite hineindenken und reinfühlen kann. Ich mache diese Projektion oft.“

Er versuche dann auch, die andere Partei zum gewünschten Ergebnis zu führen: „Wenn ich merke, da sind Leute, bei denen das geht, dann benutze ich das. Eine gewisse Gerissenheit und Cleverness gehört da auch dazu.“

Wenn einer seiner Klienten, zu denen auch Tuchels Co-Trainer zählen, bei einem Club vor dem Aus steht, hält er sich indes an einen alten englischen Anwaltsspruch. „Don’t move if you get shaved. Beweg dich nicht, wenn du rasiert wirst. Das nimmt man dann hin, versucht das, sachlich zu verhandeln, Kollateralschäden zu vermeiden und auch eine saubere Abwicklung hinzubekommen“, so Meinking, der Tuchel im März 2023 zum FC Bayern brachte.

Berater von Thomas Tuchel zieht Pulp-Fiction-Vergleich

In der Zusammenarbeit mit seinen Stars versteht sich Meinking nicht als „Faktotum“, wie Eckermann bei Goethe, er sei keiner, „der hinter dir herläuft und aufpasst“. Er habe das große Ganze im Blick. „Ich traue meinen Leuten auch unglaublich viel zu. Ich bin nicht jemand, der permanent Angst hat. Ich möchte, dass da eine Heldenreise gelingt“, verriet er. „Deswegen ist meine Rolle eher so eine Art General Overview. Wir haben auch Teams, die wir zusammenbauen. Das ist mir wichtig. Ich verstehe mich nicht als Einzelkämpfer, nicht so ein Colonel Tom Parker wie bei Elvis, der alles durchregiert und selbst noch in Philadelphia die Erdnussbutter-Sandwiches für den King bestellt. Wir haben gute Teams, bauen Netzwerke.“

Meinking zieht auch Vergleiche zu Winston Wolf aus dem Hollywood-Thriller „Pulp Fiction“: „Der dann kommt und alles löst. Das ist natürlich eine Comic-Figur, völlig überspitzt. Aber im Grunde ist eine Spur Wahrheit in dieser Figur, dass da jemand Probleme löst.“ Momentan kümmert er sich um die von Bayern und Tuchel. Philipp Kessler, Manuel Bonke

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