Mit dem größten Bayern-Gewinner gegen Real war nicht zu rechnen

Jamal Musiala und Konrad Laimer vom FC Bayern München diskutieren im Spiel gegen Real Madrid.
 ©Foto: Lukas Barth-Tuttas/dpa

Der FC Bayern vergibt im Heimspiel gegen Real Madrid den Sieg. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Der FC Bayern vergibt im Heimspiel gegen Real Madrid den Sieg. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League trennte sich der FC Bayern mit einem 2:2 von Real Madrid. Das Spiel gegen die Königlichen lieferte folgende Erkenntnisse.

1. Da war mehr drin!

Durch das Unentschieden in der Allianz Arena geht das Duell mit Real Madrid nun praktisch wieder bei Null los. Die Bayern verpassten es, mit einem Sieg im Gepäck am Mittwoch ins Estadio Santiago Bernabeu nach Madrid fahren zu können. Dabei war mehr drin im Hinspiel! 

Die Bayern hatten im Vorfeld große Hoffnungen auf den Heimvorteil gesetzt. Mit den eigenen Fans im Rücken wollte man vorlegen. Es hatte sogar einen Aufruf des Vereins gegeben, alle Anhänger sollten in Rot kommen. Die Hoffnung: Real mit der Stimmung in der Münchner Arena beeindrucken. Die Atmosphäre war dann auch fantastisch, das begann schon mit der lautstarken Begrüßung der Fans für den FCB-Bus vor dem Stadion. In der Arena gab es dann erst eine Gänsehaut-Choreo zu Ehren von Franz Beckenbauer und danach konstant starken Support von den Rängen. Die Spieler zeigten sich danach davon begeistert, Harry Kane sprach sogar von einem der „Lieblingsspiele meiner ganzen Karriere“.

Mit den Fans im Rücken legten die Bayern dann auch eine starke Anfangsviertelstunde hin, doch konnten keinen Treffer erzielen. Nach dem Rückstand aus dem Nichts durch Vinicius Jr. kam die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel in der zweiten Halbzeit mit einem Doppelschlag furios zurück – verpasste es danach aber trotz weiterer Chancen, den Sack zuzumachen. Der späte Elfmeter-Ausgleich von Real sorgte am Ende für ein Unentschieden in einem Europacupspiel, indem die Bayern auch einen Sieg verdient hätten. 

2. Kim sorgt für Chaos

Hauptgrund dafür, dass die Bayern nicht mit einem Sieg nach Madrid reisen, war die ernüchternde Leistung von Minjae Kim.

Beim ersten Gegentor ließ er sich von Vinicius Jr. viel zu weit aus der Abwehr ziehen und dann mit einer einfachen Finte eindeutig zu leicht überrumpeln. So einfach geht es sonst für den Real-Brasilianer wahrscheinlich nicht einmal im Training. Der Geschwindigkeitsunterschied von Kim und Vinicius Jr. vor dem Abschluss war dann auch erschütternd.

Genau wie das Verschulden des Foulelfmeters vor dem 2:0, als der Südkoreaner plump Rodrygo im Strafraum umriss. Ein Innenverteidiger, der in den wichtigsten Spielen vogelwild agiert? Da denkt man bei Bayern eigentlich unweigerlich an Dayot Upamecano! Jetzt kommt mit Kim auch noch der nächste Chaos-Kandidat dazu.

So einen Auftritt darf man sich in einem Champions-League-Halbfinale einfach nicht erlauben. Überhaupt muss die Personalie Kim hinterfragt werden: Als „Monster“ aus Neapel geholt, agiert der 27-Jährige oft eher wie ein nettes Abwehr-Maskottchen. Reals Offensiv-Stars hatten vor Kim auf jeden Fall keinerlei Respekt.

Für 50 Millionen war Kim alles andere als ein Schnäppchen. Bisher ein schlechtes Investment. Zu Beginn seiner Zeit in München musste er in seinem Heimatland noch Militärdienst ableisten, im Winter reiste er zum Asien Cup und wirkt seither komplett überspielt.

Wenn Kim nicht sehr schnell die Kurve kriegt, ist er schon nach seinem ersten Jahr beim FCB Verkaufskandidat Nummer eins. 

3. Laimer spielt (und kämpft) sich fest

Das absolute Kontrastprogramm zu Kims Auftritt lieferte ein anderer Spieler, der erst diese Saison zu den Bayern kam: Konrad Laimer überzeugte gegen Real auf ganzer Linie im defensiven Mittelfeld.

Im wichtigsten Spiel bisher zeigte er seinen wahrscheinlich besten Auftritt im Bayern-Trikot.

Starke Pässe im Aufbau plus eine konsequente, aggressive Zweikampfführung. Da wird es auch mal rustikal, aber Gegnern wie Real muss man auch mal wehtun. „In so einem Halbfinale wird auch mal nicht so viel gepfiffen wie in einem normalen Bundesligaspiel – was mir auch Spaß macht“, verriet der Österreicher nach dem Spiel mit einem Lächeln.

Wenn Laimer immer so aufspielt, braucht man sich bei den Bayern für die Zukunft vielleicht doch keine allzu großen Gedanken über einen neuen zentralen Mittelfeldspieler machen. Sollte jetzt noch Laimers alter Weggefährte Ralf Rangnick aus Red-Bull-Zeiten und gleichzeitig sein aktueller Nationaltrainer Bayern-Coach werden, könnte die FCB-Zukunft von Laimer rosig aussehen.

Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit FCBinside.

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