HSV-Vorstand verheimlicht Verlust – Coronavirus schlägt Loch in Kasse

Frank Wettstein, Finanzvorstand des HSV, gibt einen Einblick in die HSV-Finanzen. Das Coronavirus kostet den Hamburger SV dreißig Millionen Euro.

Hamburg – Der Hamburger SV leidet finanziell unter der Coronavirus-Krise. So wie alle Fußballvereine derzeit. HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein gab am Mittwoch, 23. September 2020, in Hamburg erschreckende Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekannt. Die wichtigste jedoch verheimlichte er: den Gesamtverlust. Der kann nur erahnt werden.

Fußballverein:Hamburger SV
Cheftrainer:Daniel Thioune
Gründung:29. September 1887, Hamburg
Farben:Blau-Weiß-Schwarz
Kapazität:57.000
Ligen:DFB-Pokal, 2. Fußball-Bundesliga

Hamburger SV verliert durch Coronavirus dreißig Millionen Euro: HSV baut trotzdem Schulden ab

Eine Zahl schockiert HSV-Fans besonders. Dreißig Millionen Euro. Um so viel weniger hat der Hamburger SV im abgelaufenen Geschäftsjahr eingenommen. Alleine die fünf Spiele ohne Fans im Volksparkstadion, das bald zur Telekom-Arena werden könnte*, hätten dem Finanzvorstand Frank Wettstein einen Verlust von acht Millionen Euro eingebrockt. „Im nun abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnen wir im Vergleich zu 2018/19 einen Rückgang um etwa 30 Millionen Euro“, fasst Wettstein die Gesamtsituation zusammen.

„Ohne Corona-Pandemie hätten wir ein ausgeglichenes Jahresergebnis erzielen können“, erklärt HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein weiter. Daraus zu schließen, dass der Verlust dreißig Millionen Euro betragen müsse, ist jedoch zu einfach. Denn in die komplexe Bilanz spielen mehrere Dinge mit rein. So sei es möglich gewesen, die Verbindlichkeiten um 17 Millionen Euro zu reduzieren. Durch „Finanzmanagement, der Umstrukturierung von Schulden, die Neuplatzierung von Finanzinstrumenten sowie Regeltilgungen“. Vor allem die Tilgung würde dazu führen, dass jetzt weniger Geld in der HSV-Kasse sei.

HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein gibt Einblick ins abgelaufene Geschäftsjahr des Hamburger SV

Auf die Schuldentilgung kann der Hamburger SV stolz sein. Noch vor einem Jahr türmte sich im Volksparkstadion ein Schuldenberg von 91,3 Millionen Euro auf. Durch die aktuelle Tilgung konnte der um rund 18 Prozent reduziert werden. Und es ist weitere Besserung in Sicht. Der aktuelle Kader konnte für den neuen HSV-Cheftrainer Daniel Thioune* kostengünstig verstärkt werden. Der Sieg gegen Aufstiegsaspirant Fortuna Düsseldorf* hat gezeigt, dass der Hamburger SV um den Aufstieg mitspielen kann, schreibt 24hamburg.de-HSV. Viele teure Spielerverträge wie der von Bobby Wood* und Aaron Hunt* laufen im kommenden Jahr aus.

Außerdem ist dem HSV die Hansestadt Hamburg zur Seite gesprungen. Die hat für 23,5 Millionen Euro das Grundstück rund um das Volksparkstadion gekauft. Der Hamburger SV pachtet es für jährlich 1,8 Prozent des Grundstückwerts zurück. HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein: „Die Vereinbarung mit der Stadt Hamburg hat uns in die Lage versetzt, dass wir, wenn die Krise doch länger als erwartet andauern sollte, finanziell diese überbrücken können.“

Hamburger SV plant Hinrunde ohne Fans im Stadion: Neuer Name für Volksparkstadion

Aktuell plant HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein, dass die gesamte Hinrunde ohne Fans im Stadion gespielt werden wird. Doch der Deal mit der Stadt Hamburg sei auch wegen eines anderen Event wichtig gewesen: „Neben der Beschaffung von Liquiditätsreserven wollen wir, auch im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024, das Stadion weiter modernisieren.“

Auch der Verkauf der Namensrechte am Volksparkstadion soll die Kassen weiter füllen. Ein Streitpunkt zwischen Hamburger SV und den HSV-Fans*. Bisher hatte Investor Klaus-Michael Kühne rund vier Millionen Euro pro Saison* dafür gezahlt, dass die Spielstätte weiterhin Volksparkstadion heißen darf. Eine Wohltat für die Fans, die zuvor in die AOL Arena (2001 bis 2007), die HSH Nordbank Arena (2007 bis 2010) und die Imtech Arena (2010 bis 2015) pilgern mussten.

Für die Fans des Hamburger SV hat HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein keine guten Nachrichten. Die Suche läuft. „Allerdings sind wir da nicht gezwungen, das zeitnah zu machen, sondern machen es mit Bedacht. Es geht darum, den richtigen Partner zu identifizieren und ein entsprechendes Programm zu entwickeln. Hier stehen wir auch im Wettbewerb mit anderen Standorten und wissen, dass die Vermarktung der Namensrechte durchaus eine längere Zeit in Anspruch nimmt.“ * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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