Absurde Bundesliga: Erste Halbzeit dauert 70 Minuten

Hoffentlich hatten die Zuschauer ausreichend Zeit einkalkuliert: Die erste Hälfte des Duells zwischen Darmstadt und Stuttgart währte satte 70 Minuten.

Darmstadt - Zeit ist relativ, das wusste schon Albert Einstein. Ob er dabei aber im Sinn hatte, dass aus 45 Minuten einfach mal 70 Minuten werden können? Am Böllenfalltor ereignete sich am Samstagnachmittag – beim Bundesligaspiel zwischen Darmstadt 98 und dem VfB Stuttgart – zumindest exakt dieses Phänomen.

Die erste Hälfte geriet zeitlich komplett aus dem Ruder, ursächlich hierfür waren Fan-Proteste aus beiden Lagern gegen die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und ihre Pläne, für knapp eine Milliarde Euro einen Investor anheuern zu lassen.

Deutsche Fußball Liga (DFL)
Gegründet:18. Dezember 2000
Sitz:Frankfurt am Main
Leitung:Hans-Joachim Watzke (Sprecher), Oliver Leki und Steffen Schneekloth (Stellvertreter)

Absurder Verlauf im Bundesliga-Spiel: Erste Halbzeit dauert 70 Minuten

Wie kam es zu der kuriosen Extra-Zeit? Kurz nach dem Stuttgarter Führungstreffer durch Serhou Guirassy (14.) sowie einem annullierten Darmstädter Ausgleichstor in der 16. Spielminute flogen etliche Tennisbälle aus dem Fanblock der „Lilien“ auf die Spielfläche und sorgen für eine erste Unterbrechung durch den Unparteiischen.

Einige Zeit später schien die Sache behoben, doch unmittelbar nach dem Wiederanpfiff zischten die gelben Bälle, diesmal von VfB-Anhängern abgefeuert, erneut auf die Grünfläche. Die Konsequenz: Abermals ruhte das Leder, die Ordnungskräfte der Hausherren mussten die Tennisbälle – die auch während der Aufräumarbeiten durchgehend neu aus den Blöcken verstreut wurden – erstmal wieder einsammeln.

Erst in der 35. Minute war das Feld wieder frei, beide Teams durften wieder loslegen, mussten aber aufgrund der heftigen Dauer der Spielunterbrechungen mit mindestens 20 Minuten Nachspielzeit rechnen. Am Ende wurden es rund 25 Minuten, in denen es dann unter anderem noch eine gelb-rote Karte für Stuttgarts Pascal Stenzel setzte.

Fan-Proteste auch in anderen Stadien, Witzeleien auf Social-Media

Doch nicht nur in Darmstadt, auch in anderen Stadien der 1. und 2. Bundesliga – insbesondere beim Kräftemessen zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund – kam es aufgrund von Unmutsbekundungen einiger Fans, die sich für eine Neuabstimmung hinsichtlich des DFL-Vorhabens einsetzen, zu Spielunterbrechungen, wenn auch im geringeren zeitlichen Ausmaß.

Für Kopfschütteln und teilweise Augenzwinkern sorgten die Unterbrechungen mitunter auf den Social-Media-Plattformen. Auf X (vormals Twitter) schreibt beispielsweise ein User: „Vielleicht sollte man demnächst Halbzeiten über 60 Minuten ansetzen. Also die Unterbrechung durch Proteste einplanen.“ RTL-Redakteur Marcus Blumberg bemerkt auf seinem X-Auftritt mit ironischem Unterton: „Ein Vorteil haben diese neuen Halbzeitlängen von 45 bis 70 Minuten – keine Zeit für Halbzeit-‚Analysen‘.“ (chnnn)

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