Bayern-Boss Hainer im tz-Interview vor Arsenal-Rückspiel: „Ich traue uns das Finale zu“

Präsident Herbert Hainer ist zuversichtlich, dass der FC Bayern gegen den FC Arsenal ins Champions-League-Halbfinale einzieht. Das tz-Interview.

München – Bayern-Präsident Herbert Hainer fiebert dem Viertelfinal-Rückspiel des FC Bayern in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr, DAZN) entgegen. In der heimischen Arena und mit der geballten Fanpower im Rücken soll gegen den FC Arsenal der Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht werden. Das tz-Interview.

Herr Hainer, nach dem 2:2 des FC Bayern in London sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen: „Totgesagte leben länger!“ Wie ist denn der Ist-Zustand der Mannschaft vor dem Rückspiel am Mittwoch gegen den FC Arsenal?

In London hat man wieder einmal gesehen, zu was die Mannschaft in der Lage ist und dass sie in Europas Spitze mitspielen kann. Jetzt haben wir am Mittwoch in unserer Allianz Arena ein Rückspiel, auf das sich alle freuen. Gemeinsam mit den Fans ist alles möglich. Eric Dier hat nach dem 0:1 bei Lazio Rom im Achtelfinale erzählt, wie ihn Thomas Müller motiviert hatte, dass Lazio jetzt erst einmal in der Allianz Arena bestehen muss. Diesen Spirit brauchen wir, da werden auch unsere Fans dabei sein. Nach dem 2:0 gegen den 1. FC Köln haben die Fans im Stadion zur Einstimmung mit der Mannschaft „Europapokal“ gesungen – wir müssen alles bündeln für das große Ziel: Halbfinale!

Das Finale findet bekanntlich in Wembley statt. Ein guter Ort für den FC Bayern, der dort im Jahr 2013 den Henkelpott gewinnen konnte. Trauen Sie dem Team auch den ganz großen Wurf zu?

Ja, in der Form vom Hinspiel gegen Arsenal traue ich es der Mannschaft zu! Wir sind der FC Bayern. Natürlich braucht man in der Champions League auch immer das nötige Quäntchen Glück. Aber: Dass wir in der Lage sind, gegen den Spitzenreiter der Premier League – die stärkste Liga der Welt – so zu bestehen, zeigt, was möglich ist, wenn alle alles abrufen.

In London sprachen alle über die starke Leistung von Leroy Sané.

Ich bin nach dem Spiel zu ihm gegangen und habe gesagt: „Hey, Player of the match!“ Er hat gezeigt – was wir alle wissen –, zu was er in der Lage ist. Unheimlich schnell, dribbelstark. Die Szene, die zum Elfmeter geführt hat: Da ist er gefühlt 50 Meter im Vollsprint mit dem Ball über den Platz gerannt und durch vier Leute durchgedribbelt. So wollen wir ihn gerne immer sehen (schmunzelt).

Wie in der Vorrunde.

Zum Beispiel. Da hat Leroy wochenlang auf höchstem Niveau gespielt. Wir alle wissen, was er für ein klasse Fußballer ist.  

Wie groß ist die Genugtuung, dass der FC Bayern wieder unter den Top-Acht-Mannschaften Europas ist?

Genugtuung ist das falsche Wort. Wenn es beim FC Bayern sportlich mal nicht ideal läuft, kommt in der Öffentlichkeit oft das Gefühl auf, dass bei uns die große Krise herrscht. Wir hatten in der Bundesliga zu viele schlechte Spiele, das ist überhaupt keine Frage. Aber wenn man sich die Qualität der einzelnen Spieler anschaut, haben wir eine Top-Mannschaft. Wir müssen nur schauen, dass wir diese Qualität wieder regelmäßiger auf den Platz bringen.

Nach der Pleite in Heidenheim kam wieder die Trainer-Debatte um Thomas Tuchel und einen vorzeitigen Abgang auf. Sportvorstand Max Eberl ist von den Diskussionen genervt. Sie auch?

Wir haben klipp und klar gesagt, was unser Plan ist: Dass der Trainer bis zum Saisonende da ist. So haben wir genug Zeit, um uns nach einem Nachfolger umzuschauen. Aber nach jedem Spiel, das nicht gut läuft, wird wieder gefragt: Ist der Trainer noch da? Was wäre denn, wenn man gegen Arsenal verlieren würde? Bis zum Ende der Spielzeit soll die Mannschaft gemeinsam mit Thomas Tuchel alles geben, um in der Champions League so weit wie möglich zu kommen. Und wenn es dann in der Trainer-Frage eine Entscheidung gibt, wird sich der Club dazu äußern.

Waren Sie enttäuscht, dass es mit Xabi Alonso und dem FC Bayern nicht geklappt hat?

Xabi Alonso würde jedem Verein dieser Welt gut zu Gesicht stehen. Ich war aber nicht enttäuscht, weil er ja nie gesagt hatte, dass er von Leverkusen weggeht. Jetzt wird behauptet: Xabi Alonso hat dem FC Bayern abgesagt. Dabei hatte er lediglich bekannt gegeben, dass er seinen Vertrag in Leverkusen erfüllt. 

Ist der FC Bayern erneut bereit, eine Ablösesumme für einen neuen Trainer zu zahlen – sollte dies nötig sei?

Wir brauchen einen Trainer für den FC Bayern, der zu uns passt. Der die hohen Ansprüche, die wir an uns haben, mitgehen und erfüllen will. Das ist das Entscheidende. Interview: Manuel Bonke

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