Hoeneß-Aussage lässt aufhorchen: Warum die Trainersuche des FC Bayern so schwierig ist

Kein Trainer will zum FC Bayern. Oder will der FC Bayern keinen Trainer? Eine untergegangene Hoeneß-Aussage aus der Vergangenheit bringt etwas Licht ins Dunkel.

München – Der Auftritt von Uli Hoeneß beim FAZ-Kongress Ende April schlug hohe Wellen. Zum einen war da der Vorwurf in Richtung Thomas Tuchel, die Jugendspieler nicht ausreichend zu fördern. Zum anderen sorgte die Anekdote über die Alonso-Absage (damit hätte dieser „Charakter“ bewiesen) für Erheiterung. Doch schon gleich zu Beginn gab Hoeneß einen Einblick in den Maschinenraum des FC Bayern, der Rückschlüsse auf die verzweifelte Trainersuche zulässt.

Elitärer Bayern-Zirkel kann Trainerentscheidung blockieren

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Uli Hoeneß weit mehr Einfluss auf das Tagesgeschäft beim FC Bayern hat als andere Aufsichtsratsmitglieder. Und so wird ihm derzeit vermehrt beschieden, an der Misere in der Trainersuche seinen Anteil zu haben. Er allein sei es aber nicht, der Entscheidungen von Christoph Freund (Sportdirektor) und Max Eberl (Sportvorstand) blockieren kann, so Hoeneß.

Beim FAZ-Kongress sprach Hoeneß über ein Treffen, bei dem „alle da waren“. Wer diese alle waren, führte Hoeneß sogleich aus: „Herbert Hainer, Karl-Heinz Rummenigge, Jan Dreesen, Michael Diederich – unser Finanzchef – und die zwei Sportleute (Anm.: Freund und Eberl).“ Diese Treffen würden regelmäßig stattfinden, es würde diskutiert – unter anderem über die Trainerfrage.

Wie mächtig jeder einzelne aus diesem Zusammentreffen zwischen Teilen des Vorstands (Dreesen, Diederich und Eberl) sowie des Aufsichtsrates (Hainer, Hoeneß und Rummenigge) ist, erklärte Hoeneß: „Wenn jetzt die (Anm.: Eberl und Freund) einen Trainer vorschlagen – das war aber immer so beim FC Bayern gewesen –, den einer von den wichtigen Entscheidern gar nicht leiden kann, oder gar nicht ertragen kann, dann holen wir ihn nicht.“

Langwierige Trainersuche beim FC Bayern hat mehrere Faktoren

Was Hoeneß mit seinen Ausführungen zweifelsfrei bestätigt, ist, dass die Trainersuche nicht nur von Christoph Freund und Max Eberl abhängt. Auch andere haben ihre Finger – möglicherweise entscheidend – im Spiel. Es scheint allerdings nicht, wie so häufig spekuliert, der Fall zu sein, dass der komplette neunköpfige Aufsichtsrat einen neuen Trainer abnicken muss. Dafür haben einige Vorstandsmitglieder Vetorecht.

Ob tatsächlich schon ein möglicher Trainer im engen Machtzirkel abgelehnt wurde, darüber lässt sich nur spekulieren. Doch die Arbeit von Eberl und Freund dürfte durch ständige Rücksprache mit den Entscheidern wohl nicht unbedingt einfacher werden. Darüber hinaus dürfte das Wissen über die vielen mitwirkenden Köche im Hintergrund nicht gerade positiv von Trainerkandidaten aufgenommen werden. Und so machen sich mittlerweile auch unbekanntere Namen über die Trainersuche des FCB lustig. (sch)

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