Auch Tuchel erteilt dem FC Bayern eine Abfuhr – und verabschiedet sich mit Hoeneß-Seitenhieb

Thomas Tuchel und der FC Bayern finden nicht noch einmal zueinander. Der Trainer erteilt den Münchnern eine deutliche Absage. Die Pressekonferenz im Ticker zum Nachlesen.

12.08 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

12.03 Uhr: Spielte mangelndes Mitspracherecht bei Transfers eine Rolle bei Tuchels Absage an den FC Bayern? „Das hat weder im Februar eine Rolle gespielt, noch jetzt. Es ist kein Geheimnis: Je kleiner der Kreis ist, umso effektiver kann gearbeitet werden. Umso schneller können neue Entscheidungen getroffen werden. Ich habe aber gar keinen Grund, mich zu beschweren. Ich bin stolz darauf, dass ich unnachgiebig war bei dem Thema Harry Kane. Mit Brazzo damals habe ich das noch angeleiert. Ihn habe ich damit infiziert, dass wir mal nach England gehen und persönlich mit ihm sprechen, den Stein ins Rollen bringen.“

12.02 Uhr: Ganz zum Schluss kommt Tuchel nochmal auf die Umstände seines Bayern-Abschieds zu sprechen. „Seit Februar war für uns alle klar, dass das Kapitel beendet ist. Plötzlich gab es dann eine sehr, sehr turbulente letzte Woche. Auch für mich persönlich.“ Zu seiner Zukunft möchte der Trainer nichts sagen, er will zunächst „Abstand gewinnen“.

11.58 Uhr: Als es um Youngster Aleksandar Pavlovic geht, der in den EM-Kader berufen wurde, kann sich Tuchel eine Spitze gegen Uli Hoeneß nicht verkneifen. Ein Reporter stellt in seiner Frage fest, dass Tuchel einen großen Anteil am Aufstieg Pavlovics hatte. Plötzlich grinst Tuchel breit und sagt: „Die einen sagen so, die anderen so.“ Hoeneß hatte Tuchel dafür kritisiert, keine jungen Spieler zu entwickeln. Als der Saal in lautes Gelächter ausbricht, lächelt auch Pressesprecher Nickles notgedrungen, aber sichtlich gequält mit.

„Wir konnten die Nominierung nicht verhindern“, setzt Tuchel dann noch ironisch einen drauf, immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Aber im Ernst. Das ist sensationell. Es ist einfach eine Freude, ihm beim Fußballspielen zuzusehen. Im ersten Training haben wir in dem Jungen etwas Besonderes gesehen. Er war extrem ballsicher und selbstbewusst. Nicht aufgesetzt, sondern über seine Art, Fußball zu spielen. Er will jeden Ball haben, er bietet sich in der Lücke an, auch nach einem Fehler. Dazu kam, dass er wahnsinnig nett war und bis heute mit einem großen Lachen zum Training kommt. Das allergrößte Lob gebührt ihm selbst. Ein ganz feiner Kerl. Es gibt niemanden, der es ihm nicht gönnt.“

11.55 Uhr: Tuchel fühlt mit Leon Goretzka mit, der von Julian Nagelsmann nicht nominiert wurde. Er macht nochmal deutlich, wie geknickt der Bayern-Star ist: „Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Meine Assistenten haben mit ihm gesprochen. Wir kennen seine Enttäuschung, wir kennen seine Ambitionen. Wir sind der Meinung, dass er eine sehr ordentliche Saison für uns gespielt hat. Die Entscheidung kam leider nicht ganz überraschend, es hat sich angedeutet. Er hat alles dafür getan. Ich glaube, dass er nach wie vor eine Resthoffnung hat, es kann ja immer alles passieren. Seine Enttäuschung ist sehr groß. Wir versuchen, ihm normal zu begegnen. Das wurmt ihn, das trifft ihn, das ist eine Riesen-Enttäuschung. Da wird er eine Weile brauchen, das zu verdauen.“

11.52 Uhr: Gab es noch einmal eine Aussprache mit Uli Hoeneß nach dessen Kritik an Tuchel? „Wenn nicht ausdrücklich mein Name genannt worden wäre, hätte ich mich gar nicht angesprochen gefühlt. Und wenn es dann nicht auch noch Uli gewesen wäre, wäre alles nicht so schlimm gewesen. Aber so war es nun mal. Wir haben uns im Rahmen des Spiels gegen Real Madrid aber nochmal getroffen und haben das begraben. Ich bin auch nicht nachtragend. Es macht keinen Sinn, nachtragend zu sein.“

11.49 Uhr: Warum hat man sich nicht noch einmal einigen können? Tuchel holt aus: „Zum FC Bayern zu kommen, war eine schnelle Entscheidung, eine Bauchentscheidung. Auch eine emotionale Entscheidung. Die Entscheidungsträger, die uns überzeugt haben – von denen ist kein einziger mehr da. Umbrüche können auch eine große Chance sein. Dass das auch mal stürmisch wird, kalkuliert man ein. Nachdem die Entscheidung im Februar getroffen wurde, war meine Aufgabe, das Ganze abzuhaken und dem nicht nachzutrauern. Deswegen war meine Entscheidung zu 1000 Prozent getroffen. Ich habe mich damit abgefunden. Es war klar: Unsere Wege trennen sich. Erst in der letzten Woche gab es die theoretische Möglichkeit, nochmal die 180-Grad-Wende zu machen. Weil der Verein die Initiative ergriffen hat. Vielleicht sind die Gründe, warum wir uns im Februar trennen mussten, auch gar nicht so klar. Man kann sie vielleicht gar nicht so genau benennen. Es ist wie es ist und es ist gut so.“

11.45 Uhr: Tuchel schlägt den Bogen zum Sportlichen – und zum Personal. Die Ausfallliste ist wieder einmal lang: „Harry (Kane, Anm. d. Red.) ist in Behandlung bei seinem persönlichen Arzt. Er kann nicht mitfahren. Der Rücken hat komplett zugemacht, es ist schlimmer geworden. Da gab es keine Chance, dass er trainiert.“ Auch Leroy Sané, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting, Minjae Kim, Kingsley Coman, Sacha Boey, Raphael Guerreiro und Serge Gnabry sind nicht in Hoffenheim dabei, wie der Trainer bestätigt. Choupo-Moting hat eine Grippe erwischt, Kim hat sich im Wolfsburg-Spiel verletzt.

11.42 Uhr: „Ich bin ein bisschen traurig, weil ich ungern Mannschaften verlasse. Auch den Staff. Wir haben hier viele Menschen, die man jeden Tag sieht. Sie tun alles, damit man sich wohlfühlt. Man arbeitet stundenlang jeden Tag zusammen. Das ist immer schwer“, hadert Tuchel mit seinem nun endgültig feststehenden Abschied.

11.40 Uhr: Der Noch-Bayern-Trainer holt noch einmal zu einem langen Fazit über seine Zeit in München aus: „Der Job braucht volle Energie, er gibt mir aber auch sehr viel Energie. Es ist meine große Leidenschaft. Mit sehr wenig kann man mich glücklicher machen als mit einer guten Trainingseinheit morgens. Das wird immer so bleiben. Es gibt wenig lustigere Orte als einer Fußballkabine. Wenn Sie eine Saisonanalyse in einem Satz machen würden, kann man natürlich sagen, dass eine titellose Saison mit dem FC Bayern nicht zufriedenstellend ist. Da wird keiner widersprechen. Auch ich nicht. Wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, das Buch nicht nur auf der Titelseite zu lesen, sondern auch durchzublättern, dann bleibt mit Sicherheit ein sehr enttäuschendes Abschneiden im DFB-Pokal. Da brauchen wir nicht drumherumreden, das war absolut ungenügend. In der Bundesliga sind wir Zweiter und haben eine Anzahl an Punkten geholt, die neun von zehn Mal in den letzten Jahren zur Meisterschaft gereicht hätte. Mit einer Verletztenthematik durch die ganze Saison und Bayer Leverkusen, die sich einfach geweigert haben, zu verlieren. Das ist keine Punkteanzahl, für die man sich schämen muss. Die Champions-League-Saison war bis zur 80. Minute in Madrid eine perfekte. Ich glaube, in Madrid in den letzten sieben Minuten zu verlieren, das kann passieren. Dafür muss man sich nicht schämen. Wir sind sehr selbstkritisch, aber grundsätzlich haben wir das Recht, mit erhobenem Kopf herauszugehen.“

11.35 Uhr: „Sehr schwer“ fällt Tuchel der Abschied vom FC Bayern und der Mannschaft. „Das war im Februar schon so.“ Die Siege in der Champions League hätten „noch einmal zusammengeschweißt“, so Tuchel. „Das Feedback nach Real Madrid war die Basis dafür, nochmal über eine 180-Grad-Wende nachzudenken. Wir haben keine Einigung gefunden. Ich werde auch nicht auf einzelne Beweggründe eingehen. Das bleibt hinter verschlossener Tür.“

11.35 Uhr: Tuchel lässt die Bombe gleich zu Beginn platzen: „Das ist meine letzte Pressekonferenz an der Säbener Straße. Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar. Es gab nochmal Gespräche. Wir haben keine Einigung gefunden für eine weitere Zusammenarbeit.“

11.30 Uhr: Es geht los! Thomas Tuchel nimmt Platz.

Update, 17. Mai, 11.25 Uhr: In wenigen Momenten beginnt die Bayern-Pressekonferenz mit Thomas Tuchel an der Säbener Straße. Das Pressestüberl ist brechend voll, alle warten gespannt auf die Aussagen des Bayern-Trainers zu seiner Zukunft. Bleibt er nun doch? Ob es heute eine Antwort auf diese Frage geben wird, ist offen.

Erstmeldung vom 17. Mai: München – Die Trennung war eigentlich fix, doch die Karten haben sich wieder neu gemischt: Thomas Tuchel könnte doch beim FC Bayern bleiben. tz-Informationen zufolge arbeitet der Rekordmeister nach den zahlreichen Absagen nun tatsächlich an einer Rolle rückwärts, die Entscheidung soll noch diese Woche fix gemacht werden.

Eine endgültige Zusage von Tuchel ist noch nicht verbrieft. Die Pressekonferenz vor dem letzten Saisonspiel gegen die TSG Hoffenheim wird ganz im Zeichen der Zukunft des Trainers stehen – ums sportlich recht bedeutungslose Spiel wird es eher nicht gehen.

Verkündet Tuchel seinen Bayern-Verbleib? Trainer spricht auf brisanter Pressekonferenz

Verkündet Tuchel also am Freitag (11.30 Uhr, hier im Live-Ticker) seinen Bayern-Verbleib? Möglicherweise kommt die Pressekonferenz noch etwas zu früh, doch generell spricht einiges aktuell für eine spektakuläre Tuchel-Wende. Klar ist allerdings, dass der Krumbacher nicht weitermacht, ohne das volle Vertrauen von der gesamten Führungsetage zu spüren.

Gut möglich ist auch, dass der Coach auf eine Vertragsverlängerung seines bis 2025 laufenden Vertrags besteht, um nicht als Platzhalter für den nächsten Trainer zu dienen, der nächstes Jahr unterschreiben könnte.

Außerdem soll Tuchel mehr Mitspracherecht bei Transfers fordern, was die Bayern ihm wohl zugestehen müssten, wenn sie eine Zusage erreichen wollen. Finden die beiden Parteien wirklich wieder zueinander? Es bleibt spannend, aber eins scheint sicher: Der FC Bayern hat immer eine nächste, unvorhergesehene Wendung parat. (epp)

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