Thomas Tuchel spricht über sein Bayern-Aus: „Ich bin nicht das einzige Problem“

Thomas Tuchel wird den FC Bayern verlassen. Auf der Pressekonferenz vor dem Leipzig-Spiel spricht er erstmals öffentlich über das Aus.

13.15 Uhr: „Ich weiß weder, wo ich die Antwort angefangen habe, noch wie ich jetzt herauskomme“, sagt Tuchel, nachdem seine Ausführungen emotional und sprunghaft geworden waren. Pressesprecher Dieter Nickles erkennt die Zeichen der Zeit und beendet die lange Pressekonferenz.

13.14 Uhr: Tuchel macht seinem Ärger über die Kaderzusammenstellung und die Verletztenmisere Luft: „Wir hatten in der ganzen Saison noch nicht einmal die Situation, dass Spieler um ihren Platz kämpfen mussten, weil sie wissen, die Position ist doppelt besetzt. Weil sie wissen, ich muss liefern. Es ist bei uns so, dass jeder, der ins Training kommt, beim Spiel im Kader ist. Das ist nicht förderlich für das, was uns allen fehlt: der Biss, die Energie auf dem Platz. Das ist mit Sicherheit ein großer Baustein in der aktuellen Situation.“

Tuchel gerät mit Sky-Reporter aneinander: „Heuchlerisch“

13.08 Uhr: Tuchel geht auf Konfrontation mit Sky-Reporter Torben Hoffmann – der fragte, wie sich Tuchels Aufstellungs-Entscheidungen jetzt verändern, wo Tuchel langfristige Konsequenzen egal sein können: „Wenn Thomas Müller auf der Bank sitzt, wie sind da die Nachfragen? Wie sind sie, wenn Rapha Guerreiro auf der Bank sitzt? Macht ihr da einen Unterschied? Das finde ich jetzt ein bisschen heuchlerisch, so um die Ecke zu kommen.“

13.05 Uhr: Zu seiner persönlichen Zukunft äußert sich Tuchel auch: „Da wird bis zum Saisonende gar nichts passieren. Es hat für mich noch nie funktioniert, während eines Jobs andere Dinge zu planen. Der Job erfordert 100 Prozent von dem, was ich habe.“ Eine „Idee davon“ habe Tuchel aber schon. Die müsse aber bis zum Saisonende „in der Schublade bleiben“.

13.04 Uhr: Was läuft beim FC Bayern schief? „Die Verantwortlichen kennen meine Analyse, das ist auch eine sehr selbstkritische Analyse. Das ist definitiv keine Analyse für die Öffentlichkeit.“

13.02 Uhr: Was ist dieses Jahr noch drin? „Wir spielen noch um zwei Titel. Wir spielen erstmal um drei Punkte am Wochenende.“

Bayern-Zerwürfnis? „Dann würde heute hier jemand anderes sitzen“

13 Uhr: „Es ist ganz normal, dass manche Spieler einen engeren Draht zum Trainer haben als andere. Unser Umgang ist von Respekt geprägt. Wenn es da ein Zerwürfnis gäbe, würde heute hier jemand anderes sitzen“, betont Tuchel ein weiteres Mal.

12.56 Uhr: Das Spiel gegen Leipzig bezeichnet der FCB-Coach als „super schwer. Die Ergebnisse gegen Leipzig zuletzt sprechen eine eindeutige Sprache. Leipzig hat einfach viele Dinge, die uns wehtun. Ich weiß auch, wie die Spieler sich fühlen. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt nicht mehr mit ihnen spreche, ich beleidigt bin und sie überglücklich.“

12.53 Uhr: Tuchel gibt unumwunden zu: „Meine Entscheidungen als Trainer sind jetzt natürlich von einer größeren Freiheit geprägt. Du brauchst nicht mehr abwägen, welche Langzeitwirkung eine Entscheidung hat. Jetzt kann alles wie ein Pokalspiel gecoacht werden, von Spiel zu Spiel. Ich kann jetzt ein bisschen rücksichtsloser sein. Ich erwarte immer das Maximum, das haben wir zu oft nicht geliefert.“

12.52 Uhr: Zwischendrin gibt Tuchel ein Personal-Update: Gnabry, Mazraoui, Boey, Davies, Coman sind noch verletzt, Upamecano gesperrt und Laimer „zurück im Training“. Der Österreicher „kann im Kader sein“, so Tuchel.

Mit dem FC Bayern nicht warm geworden? Tuchel reagiert mit Sarkasmus: „Dann wird ja alles gut“

12.46 Uhr: Tuchel antwortet auf die Frage, ob er mit dem FC Bayern „richtig warm geworden“ wäre – legt zuvor aber eine Denkpause ein und zieht die Augenbrauen hoch. „Ich glaube, da gehört ein bisschen mehr dazu als vereinzelte Fan-Meinungen, dass ich nicht mit dem Verein warmgeworden wäre. Natürlich werden wir beurteilt und da sind wir hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Ich glaube nicht, dass sie viele Stimmen im Verein finden werden, die bestätigen, dass ich hier nicht warm geworden bin. Das empfinde ich definitiv nicht so, es ist das Gegenteil. Die Fans sehen nicht, wie wir die Mannschaft beeinflussen, ich kann sie verstehen. Dann ist es ein ‚jumping to the conclusion‘ (sinngemäß „voreilige Schlussfolgerung“, Anm. d. Red.), ich sei nicht warm geworden. Wenn das so einfach ist, dann wird ja alles gut im Sommer“, beendet Tuchel sein Statement sarkastisch.

12.44 Uhr: Der Trainer schildert, wie er sich zum ersten Mal in seiner Karriere die Zähne an den Spielern ausgebissen hat: „Es fühlt sich so an, als wäre es zum ersten Mal so, dass die Entwicklungsschritte nicht konstant erkennbar sind. Wir hatten eine extreme Verletztensituation. Wir waren überzeugt davon, die Mannschaft aufs nächste Level zu bringen. Das ist uns nicht gelungen, deshalb wird das ab Sommer jemand anderes machen.“

12.43 Uhr: Tuchel gibt ehrlich zu: „Ich bin enttäuscht von mir. Ich bin nicht persönlich enttäuscht von Spielern. Wir haben hohe Ansprüche an die Spieler und versuchen, das Maximale herauszuholen.“ Er betont aber auch: „Dass die Entscheidung zum Saisonende getroffen wurde, impliziert, dass es nicht das eine Zerwürfnis, die eine Meinung gibt, dass wir hier komplett aneinander vorbeiarbeiten.“

Tuchel überzeugt, dass die Bayern-Probleme tiefer liegen: „Ich bin nicht das einzige Problem“

12.39 Uhr: „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir die Mannschaft nicht erreichen. Oder dass es ein Problem gibt zwischen Trainer und Mannschaft. Wir haben ein sehr diffuses Bild. Wir haben eine krasse Diskrepanz zwischen Training und Spiel. Wie immer haben wir auf einem guten Niveau trainiert. Ich bin schon paarmal hier gesessen und war davon überzeugt, dass wir eine Top-Leistung bringen. Das haben wir nicht geschafft. Aber wir haben noch ein paar Ziele, spielen um den maximalen Erfolg. Es gibt noch ein Rückspiel in der Champions League“, gibt sich Tuchel kämpferisch.

12.37 Uhr: Welches Verhältnis pflegt Tuchel zu Joshua Kimmich? „Josh ist ein extrem wichtiger Spieler, ein Führungsspieler. In den letzten Spielen ist auch er nicht an seine Topform herangekommen“, antwortet Tuchel knapp.

12.35 Uhr: Der Bayern-Trainer gibt weitere Einblicke in den Entscheidungsprozess: „Wir haben nicht lange gebraucht, es war ein kurzes Gespräch. Dann haben wir es entschieden. Ich sehe das professionell und nüchtern. Ich denke nicht, dass ich das einzige Problem bin, ich bin aber in der Verantwortung. Ich bin nicht zufrieden mit der Art, wie wir spielen und war es auch lange nicht, als wir gewonnen haben. Hoffentlich bringt die Entscheidung jetzt Freiheit für mich und auch für die Spieler.“

Tuchel über Bayern-Aus: „Es ist egal, ob ich es nachvollziehen kann“

12.33 Uhr: Tuchel weiter: „Für mich hat es noch nie eine Rolle gespielt, was ich für einen Vertrag habe. Es ist egal, ob ich die Entscheidung nachvollziehen kann. Ich werde den Job selbstverständlich mit der selben Energie machen. Jetzt gibt es Klarheit – und Klarheit bringt Freiheit.“

12.31 Uhr: Tuchels erste Worte nach seinem Bayern-Aus – das Hauptthema dieser Pressekonferenz: „Wir haben am Dienstag gesprochen und am Mittwoch die Mannschaft informiert. Wir sind unzufrieden mit der Art und Weise, wie wir spielen. Es ist kein eindeutiges Bild. Wenn es einen eindeutigen Schuldigen geben würde, dann säße hier jemand anderes auf der PK. Das impliziert die Entscheidung ja auch. Ich stehe in der Verantwortung, die muss ich dann auch übernehmen. Die Ergebnisse und die spielerische Entwicklung sind nicht da, wie ich sie mir vorstelle. Das ist dann im professionellen Sport so.“

12.30 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.

Update vom 23. Februar, 12.26 Uhr: Jeden Moment geht es los, Thomas Tuchel gibt seine erste Pressekonferenz nach dem feststehenden Aus als Bayern-Trainer. Was hat der Schwabe zu sagen?

FC Bayern trennt sich von Tuchel – Trainer soll trotzdem noch für Erfolge sorgen

Erstmeldung vom 23. Februar: München – Ist die Saison des FC Bayern noch zu retten? Die Vereinsbosse kommunizierten die Trennung von Thomas Tuchel früh, der Trainer soll allerdings noch die Saison zu Ende bringen. An der Säbener Straße erhofft man sich durch das ungewöhnliche Vorgehen befreiter aufspielende Stars – und Zeit bei der Nachfolgersuche. Ob der Plan aufgeht?

In die Glaskugel muss niemand blicken, um zu wissen: Tuchel braucht trotzdem Siege. Am besten gleich im ersten Spiel nach Verkündung der „einvernehmlichen Trennung“. Nach drei Auswärtsspielen in Folge, die der Rekordmeister alle verlor, steht gegen RB Leipzig zumindest wieder ein Heimspiel an.

Tuchel äußert sich zur Trennung mit dem FC Bayern: Was bedeutet das für die restliche Saison?

Kaum vorstellbar, dass Tuchel trotzdem bis Saisonende im Amt bleibt, wenn sich die sportliche Talfahrt in den nächsten Partien fortsetzt. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen spielte den Ball aber mit großer Deutlichkeit den Spielern zu. „Ich nehme explizit die Mannschaft in die Pflicht.“ Das früh kommunizierte Tuchel-Aus soll den Stars kein Alibi für den Rest der Spielzeit mehr geben.

Auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag (12.30 Uhr) wird Thomas Tuchel über die Gründe seiner Trennung vom FC Bayern sprechen. Mit unserem Live-Ticker verpassen Sie keine wichtige Aussage. (epp)

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