Nadine Husenbeth übernimmt Erfolgspferd Piccolino - Von Andrea Zachrau

Das Heiligtum für die Tochter

Tritt in die Fußstapfen des erfolgreichen Vaters: Ab sofort startet Nadine Husenbeth mit Top-Pferd Piccolino Foto: Zachrau
 ©Rotenburger Rundschau

Wenn’s am Schönsten ist, soll man aufhören. Genau das nahm sich Klaus Husenbeth zu Herzen und verabschiedete sich im vergangenen Jahr von seinem Erfolgspferd Piccolino, mit dem er bereits mehrfach Deutscher Meister im Dressurreiten sowie Mannschafts-Welt- und Europameister wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass der 17-jährige Hannoveraner zukünftig keine Schleifen mehr sammeln wird. Ab sofort sitzt Husenbeths Tochter Nadine (16) im Sattel des großen Braunen.

"Ich habe schon früher scherzhaft gesagt, dass Nadine Picco irgendwann bekommen wird“, erinnert sich Husenbeth. Nachdem der Wallach im vergangenen Jahr erneut eine bestechende Saison abgeliefert hatte und eines der erfolgreichsten Dressurpferde in Deutschland gewesen war, entschied er sich, sein Erfolgspferd an seine Tochter abzugeben. "Bis dato war Piccolino das absolute Heiligtum, ich hatte nicht einmal draufgesessen“, erinnert sich Nadine. Und obwohl der Hannoveraner kein einfaches Pferd ist, klappte es mit den beiden auf Anhieb. Bereits zwei Wochen später startete das Paar bei seiner ersten Prüfung. "Die Reaktion war durchaus positiv. Von allen Seiten wurde uns gesagt, dass es die richtige Entscheidung war“, berichtet Klaus Husenbeth. Zustimmung gab es auch von Bundestrainer Holger Schmezer. "Er spricht sich ohnehin dafür aus, dass junge Nachwuchsreiter erfahrene Pferde zur Verfügung gestellt bekommen.“ Und auch der Erfolg gibt Husenbeths recht: Egal, wo Nadine mit Piccolino antrat – überall nahm sie eine Schleife mit nach Hause. Direkt bei der ersten S-Dressur, die sie ritt, landete sie auf Rang zwei. Im Winter konnte sie in Prüfungen auf St.-Georg-Niveau gute Platzierungen verbuchen beim Hamburger Derby gelang es ihr sogar, den eigenen Vater mit Nachwuchspferd Florida in der Intermediare I auf die Plätze zu verweisen. Auch den Bundestrainern entging die Leistung der Gymnasiastin nicht: Beim Preis der Besten in Vechta belegte sie die Plätze zwei und drei und qualifizierte sich damit für ein weiteres Turnier in Warendorf, das gleichzeitig als Sichtung für den Bundeskader galt. Auch dort lieferte sie gute Ergebnisse ab – Resultat war die Nominierung für die deutsche Mannschaft der Junioren. "Nadine war die einzige Neueinsteigerin, alle anderen Reiter gehörten dem Kader schon vorher an“, berichtet Mutter Britta Husenbeth nicht ohne Stolz. Damit hat die 16-Jährige nun auch die Chance, sich für die Europameisterschaft in Holland zu qualifizieren und wird im August bei den Deutschen Meisterschaften in München an den Start gehen. Gemeinsam mit Vater Klaus wird sie außerdem am kommenden Wochenende beim Dressurfestival in Lingen ihre erste internationale Prüfung reiten. Und obwohl sich Nadines Karriere im großen Sport gut anlässt, halten die Eltern die Bälle flach. "Wir lassen es einfach auf uns zukommen und warten ab, was passiert“, schmunzelt der Vater. Und da seine Tochter nun mit seinem Erfolgspferd das große Viereck erobert, wiegt die Trennung von Piccolino nicht ganz so schwer, auch wenn zurzeit noch nicht der passende Nachfolger gefunden ist, mit dem ihm erneut der Sprung in den Bundeskader gelingen könnte. Mit Riverdance und der Stute Floria (von Fidermark/Grosso Z) sowie einem fünfjährigen Wallach von Earl/Lauries Crusador, der bei der Verdener Elite-Auktion erstanden wurde, stehen zwar Kandidaten in den Startlöchern. "Aber an Piccolino kommt so schnell keiner ran“, sagt Klaus Husenbeth. Und das will Nadine auch ihrer Konkurrenz beweisen.

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