Filmemacherin Heide Nullmeyer: Neues Projekt trotz Ruhestand - VON ANDREA ZACHRAU

Der Traum des Lebens

Filmemacherin Heide Nullmeyer und Kameramann Frank Günther Wedekind widmeten sich einem neuen Projekt: Sie arbeiteten an einem Film über Traumforscherin Ortrud Grön Foto: Zachrau
 ©Rotenburger Rundschau

Durch Zufall kam Heide Nullmeyer zum Fernsehen. 1978 wurde ihr Talent als Filmemacherin bei Radio Bremen schnell entdeckt – unzählige Produktionen folgten. 2005 ging die Hellwegerin in den Ruhestand. Zur Ruhe kam sie trotzdem nicht: In den vergangenen zwei Jahren entstand ein weiterer Film, den sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und Kameramann Frank Günther Wedekind selbst in die Hand nahm. Der ist jetzt als DVD erschienen.

Während Nullmeyers Zeit beim Fernsehen entstand neben der ARD-Sendereihe "Frauengeschichten“, auch die Prominentenreihe "höchstpersönlich“, die bis heute ausgestrahlt wird. Insgesamt entstanden in den 40 Jahren, in denen sie als Filmemacherin tätig war, mehr als 130 Produktionen. "Ich habe sehr viele interessante Menschen kennengelernt“, sagt sie. Dazu gehörten beispielsweise eine alkoholkranke Frau, eine Schweizer Heilerin, die Geschichte einer Gräfin, die sich um Gefangene und Obdachlose kümmerte, und die Biografie der Bremer Gesundheitswissenschaftlerin, Professorin Annelie Keil. Zu ihren prominenten Gesprächspartnern gehörten beispielsweise Marika Rökk, Johannes Heesters, Erika Pluhar, Annemarie Renger, Hildegard Hamm-Brücher, Gitte Haenning und Rudi Carrell. "Das tiefe Eintauchen in sehr unterschiedliche Lebensgeschichten hat mir nicht nur zeitgeschichtliche Einblicke gegeben, sondern auch meine Aufmerksamkeit geschärft für das Subjektive, das jede Biografie zu einer Einmaligkeit macht. Ich habe gelernt, zuzuhören, nicht zu verurteilen und meine eigenen Wertmaßstäbe nicht als allgemein gültig anzusehen“, sagt sie. Die Aufgabe, Menschen zu ermutigen, vor der Kamera authentisch über Wendepunkte, Erfolge, Mißerfolge, Ängste, Verletzungen, Trauer und Freude zu sprechen, sei für sie als Psychologin eine besondere Herausforderung gewesen. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Nullmeyer außerdem intensiv mit der Traumdeutung und bietet Seminare in Griechenland an. Was Wunder, dass ihr erstes Projekt nach der Verabschiedung in den Ruhestand mit eben diesem Thema eng verknüpft ist. Gemeinsam mit ihrem Partner Frank Günther Wedekind drehte sie einen Film über die Traumforscherin Ortrud Grön. Wedekind kann ebenfalls auf eine lange Karriere beim Fernsehen zurückblicken: Er arbeitete 40 Jahre lang als Kameramann für die ARD und engagierte sich als Ausbilder für Fernsehteams in vielen Teilen der Welt für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Bekannt wurde er bereits in den 60er Jahren durch seine Arbeit bei "Hardys Bordbuch“, für das er Abenteuerreisen mit dem bekannten Schauspieler Hardy Krüger dokumentierte. Außerdem stand er bei Unterhaltungssendungen wie dem Beat-Club und der Rudi-Carrell-Show, bei rund 50 Spielfilmen und vielen Dokumentationen hinter der Kamera. Gemeinsam protraitierten Nullmeyer und Wedekind die die Traumforscherin Grön, langjährige Leiterin der privaten Herz-Kreislaufklinik "Lauterbacher Mühle“. Sie geben nicht nur einen Einblick in die Ergebnisse von Gröns 40-jähriger Traumforschung, sondern stellen auch ihre ungewöhnliche Lebensgeschichte dar. "Ihre bahnbrechende Forschung zeigt Wege auf, die Herausforderung anzunehmen, und gibt Einblicke in den Prozess, den Menschen bei der Arbeit mit Träumen durchlaufen“, erklärt Heide Nullmeyer. Gemeinsam entschied man sich, das Filmmaterial auf DVD zu veröffentlichen. "In dieser Form ist es für eine Fernsehausstrahlung nicht geeignet“, erklärt die Hellwegerin. Die erste DVD zeigt ein Portrait über Ortrud Grön, die zweite beinhaltet 18 Lehr-Module, in denen die Traumforscherin die Grunlagen ihrer Forschung erläutert. Weitere Infos zur Veröffentlichung "Dem Traum auf der Spur“ gibt es unter www.traumerkenntnis.de.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser