(kh). Während der Jahreshauptversammlung der Sottrumer SPD hat Beate Mitzlaff nach 20 Jahren ihr Amt als Vorsitzende des Ortsvereins abgegeben (siehe www.rotenburger-rundschau.de). Ganz leicht ist ihr das jedoch nicht gefallen.
"Ich habe mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von dem Posten getrennt“, verrät die Hellwegerin. "Auf der einen Seite fällt es mir natürlich wahnsinnig schwer, den Vorsitz nach so langer Zeit in fremde Hände zu geben. Auf der anderen Seite denke ich, dass 20 Jahre genug sind. Ein Ortsverein kann schließlich nicht einfach mal so nebenbei geführt werden.“ Dass sie die Sottrumer Sozialdemokraten nicht nur nebenbei als Vorsitzende leitete, beweisen die vielen Aktivitäten, die Mitzlaff auf die Beine gestellt hat. Besonders gut erinnere sie sich noch an die Demonstrationsfahrt von Hellwege nach Ahausen, die sie 1993 organisiert hat, um für den dringend notwendigen Bau eines Radwegs zwischen den beiden Ortschaften zu demonstrieren. "Als ich die Aktion organisiert habe, dachte ich noch, wir machen eine gemütliche Radtour. Aber am Ende hatte ich die ganze Zeit über sehr viel Angst um meine Mitstreiter, weil die Autofahrer auf der Kreisstraße nur wenig Verständnis für unsere Demonstration hatten und oft nur mit ganz wenig Abstand an uns vorbeigerauscht sind.“ Doch die Aktion hat sich ausgezahlt, denn am Ende wurde der lang herbeigesehnte Radweg gebaut. Den Vorsitz des Ortsvereins übernahm die 62-Jährige 1992, politisch aktiv ist sie jedoch schon seit ihrem Einzug in den Hellweger Gemeinderat in den 80er Jahren – und das zunächst ohne Parteizugehörigkeit. Erst 1983 trat sie den Sozialdemokraten bei. "Ich habe angefangen, mich im Gemeinderat zu engagieren, weil ich dachte, dass ich dadurch auch etwas für meine Familie erreichen kann. Ich glaube nämlich, dass jeder etwas bewirken kann, auch wenn es manchmal ein langer und schwieriger Weg sein mag.“ Getan hat Mitzlaff während der vergangenen zwei Jahrzehnte viel. Eine ihrer Aufgaben war die Organisation der zahlreichen Neujahrsempfänge, bei denen sie einige bekannte Politiker-Größen wie Hans Koschnick, Hans-Ulrich Klose und Hubertus Heil begrüßen konnte: "Am Anfang habe ich jedes Mal noch vor Aufregung gebibbert und gehofft, dass alles gut über die Bühne geht. Doch ich habe schnell gemerkt, dass auch diese Super-Promis nur Menschen sind wie du und ich.“ Zwei Jahrzehnte als Ortsvereinsvorsitzende hielten für Mitzlaff auch zahlreiche Wahlen bereit – sei es auf Kommunal-, Landes, Bundes- oder Europaebene. "Seit der jüngsten Kommunalwahl stehen wir Sozialdemokraten sehr gut da in der Samtgemeinde Sottrum und ich finde, das ist der beste Zeitpunkt um Aufhören und das Amt abzugeben.“ Ganz aus der Politik zurück zieht sie sich aber noch nicht, schließlich wurde sie erst im vergangenen September erneut in den Hellweger Gemeinderat gewählt.
