Männer-Gesprächsabend der Kirchengemeinde zum Thema Abstürze

Lebens-Devise: Weniger ist mehr

(mey). Das Weltbild vieler Männer ist von einem "chronischen Steigerungssyndrom" geprägt. Abstürze sind nicht vorgesehen. Und doch geschehen sie ganz plötzlich - durch Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Tod. Wie man eine solche Lebenskrise bewältigen kann, versuchten die Pastoren Hans Mehnert und Philipp Elhaus beim Männer-Gesprächsabend der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sittensen zu erklären.

Das Lebensprogramm der Menschen - und nicht nur das der Männer - verglichen die Referenten mit einem Betriebssystem, das eine Sicherheitslücke aufweist: Es besteht akute Absturzgefahr. Dennoch dreht sich zunächst alles um Erfolg, Karriere und Konkurrenzkampf. Man(n) fühlt sich unsterblich. Die Frage des Alters wird verdrängt. Später, in der Rente, will man das Leben noch genießen. "Das ist ein Eiertanz", warnten die Referenten. Sie gaben den Rat, sich verantwortungsvoll mit dem Älterwerden auseinander zu setzen. Das Verdrängen sei ein Programmfehler. "Der natürliche Lebenswinkel zeigt nach unten, alles wird weniger, es geht bergab", so die Pastoren. Wie kann man nach einem schmerzhaften Absturz wieder auf die Beine kommen? Vier Punkte, erläuterten Mehnert und Elhaus, die ihre Ausführungen mit persönlichen Erfahrungsberichten belegten, könnten dabei helfen. Zunächst gelte es, das Lebensprinzip zu durchschauen. "Sich permanent steigern zu können, ist eine Illusion", betonten sie. Schwierige Lebenssituationen müssten akzeptiert und angenommen werden. Dann heiße es, den alten Lebensentwurf loszulassen und sich jemandem zu überlassen, der hilft. "Ein guter Freund kann hier sehr wichtig sein", bedeuteten die Referenten. Und: "Jeder Absturz, sofern er nicht endgültig ist, birgt auch eine Chance. Über den Preis wollen wir hier aber nicht reden". Oft seien jahrelange Kämpfe damit verbunden. Es schloss sich eine Diskussion an, in deren Verlauf die Lebens-Devise: "Weniger ist mehr" erörtert wurde. Aber: Das "mehr Lebensqualität" müsse jeder erst für sich entdecken, hieß es. Für die musikalische Umrahmung des Männerabends sorgten zwei Frauen mit starker Stimme: Elke Oppermann und Elisabeth Lohof. Sie sangen bekannte Stücke aus Country, Pop und Gospel.

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