Gerhard und Irma Skupin leiten den Jeersdorfer Seniorenkreis

Nur nicht untätig sein

(map). Dass man im Alter die Hände nicht in den Schoß legen muss, beweisen Irmgard (75) und Gerhard Skupin (81) aus Jeersdorf. Seit 1989 kümmern sie sich mit viel persönlichem Engagement um den örtlichen Seniorenkreis.

24 Frauen und zwölf Männer gehören der Gruppe an - neun von ihnen haben das Alter von 80 Jahren bereits überschritten. Treff ist einmal monatlich im Speicher am Heick-See. Die Männer kommen jeden ersten Dienstag, die Frauen jeden ersten Donnerstag zusammen. In geselliger Runde wird dann gespielt und geklönt. Selbstverständlich wird auch Kaffe getrunken. Den kocht Irma Skupin und Ehemann Gerhard hilft ihr dabei, den Tisch zu decken. Bei den Frauen fassen außerdem Herta Albers und Annemarie Raupach mit an. "Ausfahrten wie früher unternehmen wir allerdings nicht mehr", berichtet Irma Skupin, "weil viele der Senioren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mitmachen können." Statt dessen freuen sich alle auf das jährliche Grillfest im Sommer, bei dem die Senioren auf der Grillanlage im Heick-Park viel Spaß haben. Irma und Gerhard Skupin haben bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Irma wurde 1927 als Deutsche in Rumänien geboren und musste 1940 mit ihren Eltern nach Polen, in den Wartegau umsiedeln. 1945 folgte die Flucht zunächst nach Dannenberg, und wenige Wochen später nach Hemslingen, wo die Eltern eine kleine Wohnung erhielten. Irma fand hier Arbeit als Hausangestellte bei einem Scheeßeler Arzt. Gerhard Skupin stammt aus Reichwald (Schlesien), lernte in der Ziegelei seines Vaters und kam 1941 zur Luftwaffe nach Rechlin. Dort wurde er auf dem Fliegerhorst als Bodenpersonal ausgebildet und anschließend im Afrikafeldzug eingesetzt. Bei Kriegsende geriet er in französische Gefangenschaft. Sein Entlassungsschein war 1949 auf Scheeßel ausgestellt, weil seine Eltern dort als Vertriebene lebten. Als Bekleidung besaß Gerhard nur die umgefärbte Uniformstücke, die er auf dem Leibe trug. Leben musste er von zehn Mark Arbeitslosengeld. Bei einem Spaziergang Scheeßel lernte er seine spätere Ehefrau kennen, die gerade das Auto ihres Chefs putzte. Als Gerhard Skupin Arbeit in der Ziegelei in Westerholz fand, stand einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Weg. Am 14. Oktober 1949 heirateten die Beiden in geliehenem Anzug und geliehenem Brautkleid in der Wohnung von Gerhards Eltern. "Für den Brautstrauß musste ich zwölf Mark und ein halbes Pfund Butter hinlegen. Der Schnaps für die Feier wurde auf dem Schwarzmarkt besorgt", erinnert sich Skupin. Anfang 1953 bot der Ziegeleibesitzer dem jungen Paar an, in Jeersdorf ein Haus zu bauen - ein Vorschlag, der gern in die Tat umgesetzt wurde. Als die Ziegelei 1962 ihren Betrieb einstellte, ging Gerhard Skupin für 22 Jahre - bis zur Rente 1984 - als Baggerfahrer zur Firma Behrens in Scheeßel. In seinem Wohnort engagierte er sich in der Kommunalpolitik und gehörte acht Jahr dem Ortsrat an. Gemeinsam mit Ehefrau Irma war er eifriger Tänzer bei den Bobertoaler Trachtaleut und aktiver Kegler und Skatspieler. "So lange es gesundheitlich geht, wollen wir uns um den Jeersdorfer Seniorenkreis kümmern", steht für Skupins fest. Und weil sie nicht untätig sein mögen, bereiten sie derzeit gerade das Grillfest vor.

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