Friedrich Behrens Leben war die Heimatkultur, er verstarb im Alter von 76 Jahren

Jümmers in goode Erinnerung

(vg). Zur Trauerfeier für Friedrich Behrens fiel Sonnenschein in die St.-Lucas-Kirche. Und während der Beisetzung auf dem Friedhof am Veerser Weg flog das Herbstlaub nur so über die Trauergemeinde hinweg. Das Ganze bei blauem Himmel. -Friedrich Behrens, so berichtete Wolfgang Eckert vom Heimatverein, sei vor wesentlichen Anlässen wie dem Scheeßeler Museumstag nie bange um das Wetter gewesen.

"Er strahlte Zuversicht aus. Bedenken kamen für ihn nicht in Frage", sagte Eckert im Gottesdienst. Vielmehr habe Behrens in derartigen Situationen schulterklopfend mit seinem Lächeln folgenden Satz parat gehabt: "Mok di man keen Sörgen, ik bin an de Kark vorbi gahn." Friedrich Behrens, in Scheeßel ebenso bekannt als "Miesners Fidi" oder "Fidi", verstarb am vergangenen Donnerstag im Alter von 76 Jahren. An der Trauerfeier mit Pastor Johannes Drömann nahmen mehr als 400 Gäste teil. Friedrich Behrens wurde durch sein Engagement für die Kultur und Heimatpflege über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus bekannt und in seinem Wirken als besondere Persönlichkeit geschätzt. Mehr als 30 Jahre führte Behrens den Heimatverein Scheeßel als Vorsitzender und wurde im Anschluss zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Die Vorstandsarbeit liegt seit März in den Händen seiner Frau Christine. Für seine Verdienste wurde Friedrich Behrens im Jahr 1985 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. Die Gemeinde Scheeßel ernannte Friedrich Behrens im Jahre 1995 zum ersten und einzigen Ehrenbürger. Unter seiner Anleitung und mit seiner kräftigen Mitwirkung (Behrens war Maurerpolier) wurden zahlreiche Gebäude auf dem Meyerhof und dem Heimathausgelände errichtet, beziehungsweise authentisch erhalten. Neben dem Bewahren der Heimatkultur und einer lebendigen Präsentation - von der Architektur über Gegenstände aus alter Zeit bis hin zu Gebräuchen und traditionellem Handwerk - wurde auf Behrens Initiative hin die Vareler Heide zum Naherholungsgebiet Scheeßels. Dass sein Lebenswerk weiterhin Bestand haben wird, sicherten stellvertretend für den Heimatverein Hartmut Berger, stellvertretender Vorsitzender und Wolfgang Eckert, Schatzmeister, zu. Uwe Wahlers, Ehrenvorsitzender der Tanz- und Trachtengruppe De Beekscheepers, berichtete up platt ("so heff ik jümmer mit Fidi schnackt"), dass Behrens nicht nur für den Heimatverein ein Glücksfall gewesen sei, sondern ebenso für die Beekscheepers. "He hett usen Vereen dörch de gode Tohopenarbeit ünnerstützt - mit de Öbertügung, dat in dat Museum, in de olen Hüs, junge Lüd gehört, de dat Kulturgoot von us Vörfohren wietergeben doot." Wahlers berichtete, dass Behrens "een Scheeßler Jung wör", der die meiste Zeit seines Lebens in Scheeßel verbracht hat und sich für die heimatliche Kultur stark machte. "He hett ober ok jümmer de Kultur von anner Völker acht und sik för den Uttusch insett." Wahlers: "Mitgeben up de letzte Reis wütt wi Fidi den Scheeßeler Walzer". Den boten De Beek Uln während der Trauerfeier dar. Das Lied, dessen Melodie der Scheeßeler schätzte, beschreibt das Leben im Beekeort und dabei auch die Arbeit auf dem Meyerhof - so wie sie Behrens ein Anliegen war. Für die Gemeinde Scheeßel richtete Käthe Dittmer-Scheele das Wort an die Trauergemeinde. "Wir verlieren in Fidi Behrens einen Menschen, der sich in besonderer Weise für unser Scheeßel eingesetzt hat. Er hinterlässt uns vielfältige Spuren seines Wirkens und Mitwirkens. Besondere Spuren hinterlässt Fidi Behrens in den Herzen aller, die er für ein aktives Eintreten für die Belange der Heimatpflege gewinnen konnte", sagte die Bürgermeisterin. Hartmut Berger, stellvertretender Vorsitzender, hat im "Nachruf" des Heimatvereins folgenden Satz aufgeschrieben, der für die Zukunft gilt: "Fidi, wi waart di jümmers in goode Erinnerung beholen." Bild: Friedrich Behrens ist am vergangenen Donnerstag nach schwerer Krankheit verstorben. Das Foto zeigt ihn, wie die Scheeßeler ihn kannten. Die Momentaufnahme stammt vom Trachtenfest im Juli 1988 und wurde auf dem Meyerhof aufgenommen

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