Andrea Brandt ist neue Leiterin der Integrations-Kita

"Verschieden ist normal“

Geballte Frauenpower: Kita-Leiterin Andrea Brandt (sitzend) im Kreise ihrer Mitarbeiterinnen Foto: Ricci
 ©Rotenburger Rundschau

(ari). Der Integrationskindergarten Sperlingsweg liegt etwas versteckt in einer Wohnsiedlung ganz am Rande des Kernorts Scheeßel. Die Lage sorgt dafür, dass die Kita im Bewusstsein vieler Scheeßeler wohl weniger verankert ist als Einrichtungen im geschäftigen Herzen der Beeke-Gemeinde. Hinzu kommt der etwas ungewöhnliche Name. "Manche haben da falsche Vorstellungen“, sagt Andrea Brandt. "Elternratvertreter haben mir über Vorurteile berichtet.“

Die 43-Jährige fungiert seit Mitte Januar als Leiterin des Integrationskindergartens und möchte das Konzept ihrer neuen Wirkungsstätte gerne bekannter machen. Insbesondere tritt die Erzieherin und Fachwirtin für Kindertageseinrichtungen dem Eindruck entgegen, ihr Haus sei in erster Linie für Mädchen und Jungen mit besonderem Betreuungsbedarf, mit geistigen oder körperlichen Behinderungen reserviert. "Es gibt bei uns vier Kindergruppen, zwei davon sind Integrationsgruppen“, erzählt die gebürtige Mecklenburgerin, die seit 1993 in Sottrum lebt und dort bis vergangenes Jahr als Erzieherin arbeitete. In den Integrationsgruppen haben jeweils vier von 18 Kindern einen erhöhten Betreuungsbedarf. Dieser wirkt sich positiv auf den Betreuungsschlüssel aus, der die personelle Ausstattung vorgibt. Drei Erzieherinnen stehen pro Gruppe zur Verfügung, darunter eine heilpädagogische Fachkraft. "Auch die Regelkinder profitieren von dem höheren Betreuungsschlüssel, der individuellere Förderung ermöglicht“, sagt Brandt. Einmal im Monat gibt es eine offene Gruppe, in der alle Kinder miteinander spielen. Es gebe auch Phasen getrennter Betreuung, erläutert die Leiterin. So besuchen jede Woche drei verschiedene Therapeuten die Kita, die sich exklusiv um die Integrationskinder kümmern. "Wir haben hohe Fachkompetenz im Haus“, freut sich Brandt. Sie ist Kopf eines festen Kita-Teams aus acht Erzieherinnen. Hinzu kommen regelmäßig Praktikantinnen. Zur guten personellen Ausstattung des Kindergartens gesellt sich eine ebenfalls überdurchschnittliche Ausstattung. So steht den rund 70 betreuten kleinen Scheeßelern eine eigene Turnhalle mit beheiztem Fußboden zur Verfügung. "Dort können die Kinder barfuß turnen“, erklärt Brandt. "Bei uns gibt’s jeden Tag gezielte Bewegungsübungen.“ Die Lage am Ortsrand ermögliche außerdem regelmäßige Ausflüge in die nahe Natur. "Es ist normal, verschieden zu sein“, formuliert Brandt den Leitspruch des Integrationskindergartens. "Die Kinder mischen sich, es ist wie im richtigen Leben.“ Die Pädagogik orientiere sich dabei nicht an den schwächsten Gliedern der Kette. "Lernfortschritte werden bei uns gewiss nicht gebremst“, versichert Brandt. Anmeldungen für alle Kindergärten der Gemeinde sind fürs neue Betreuungsjahr noch bis zum 29. Februar möglich.

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