Altersteilzeit: Dietmar Hornig verabschiedet sich als Schulleiter von der Beekeschule - VON INES VAN RHADEN

Applaus und Tränen der Rührung

Zwölf Jahre lenkte Dietmar Hornig als Schulleiter die Geschicke der Beekeschule. Die Gestaltung der Aula, die Datenvernetzung, die Einrichtung einer Caf'teria und eines größeren Lehrerzimmers sowie die stetige Verbesserung der Qualität der Schule - all das geht auf sein Konto. Die Ära Hornig ging kürzlich zuende: Der Scheeßeler nahm vor zahlreichen Gästen seinen Hut, um in die so genannte Freistellungsphase der Altersteilzeit einzutreten.

Hornig wollte eine Abschiedsfeier mit viel Musik und wenigen Grußworten. Sein Wunsch wurde ihm erfüllt. Das Streichorchester unter der Leitung von Freddy Schmidt, das seit zwei Jahren gemeinsam musiziert, spielte Stücke wie "My heart will go on", "Green Sleeves" oder - gemeinsam mit dem Wahlpflichtkurs der sechsten Realschulklassen - "Another Day in Paradise". Konrektor Wolfgang Rose erntete für seine musikalische Vorträge - "Nehm`n Sie ´nen Alten" von dem berühmten Coupletkomponisten und -interpreten Otto Reuter sowie die Interpretation des Sinatra-Stückes "My Way" - Applaus und Tränen der Rührung. Für Unterhaltung sorgten auch zwei Schüler der 10R: Sie brachten das bekannte Stück "Dinner for One" in etwas abgewandelter Form auf die Bühne und setzten Dietmar Hornig mit Sir Toby, Mr. Pomeroy und Mr. Winterbottom an einen Tisch. Auch die meisten Grußworte klangen wie Musik in den Ohren: Käthe Dittmer-Scheele lobte den Schulleiter als "Freund der klaren Worte", der vielen als Vorbild gedient und der es stets verstanden habe, die Schüler zu fördern und zu fordern. "Das hat mir immer sehr imponiert", so die Bürgermeisterin. Sie überreichte dem Schulleiter den ersten Ableger der Gerichtslinde sowie den großen Ehrenteller der Gemeinde Scheeßel, der auf besonderen Beschluss des Verwaltungsausschusses verliehen wird. Hans-Dieter Piesch vom Personalrat fuhr das Geschenk in einer Schubkarre in die Aula der Beekeschule. Das Päckchen war adressiert an den Baustellenleiter Dietmar Hornig. "Wir sind ihr Baustellenteam und haben vieles gemeinsam in Angriff genommen. Mit dem größten Projekt - der Umsetzung der Ganztagskonzeptes - lassen sie uns jetzt sitzen", betonte Piesch mit einem Schmunzeln. Realschulkonrektor Reinhard Frick betonte in der Verabschiedungsrede, dass Hornig niemals Zweifel aufkommen lassen habe, dass er nicht wisse, wo es langgeht. "Du warst immer ansprechbar, offen, fair, zuverlässig und hast Dich stets schützend vor Deine Kollegen gestellt. Dir lag immer am Wohl der Schule." Doch Frick fand auch kritische Worte: "Du hast mir im Vorfeld zu verstehen gegeben, dass Du keine Lobrede mit Lügen möchtest. Deshalb kann ich Dir jetzt guten Gewissens sagen, dass Du auch manchmal schroff und ungeduldig sein konntest. Denn viele Dinge waren für Dich oft so selbstverständlich, dass Du dachtest, sie nicht erklären zu müssen." Hornig dankte seinem Stellvertreter für die klaren Worte. "Genauso habe ich mir das vorgestellt. Und ich muss feststellen, dass diese Schule wirklich lebt - und das ist wichtig." Er erinnerte in seiner Abschiedsrede an seine ersten Lehrerstunden an der Beekeschule im Februar 1972, die er nach wie vor zu den schönsten zähle. "Damals gehörten übrigens Kaugummi kauen und Widerworte zu den Kapitalvergehen. Wenn wir heute wegen dieser Dinge immer noch jedes Mal eine Konferenz abhalten würden, könnten der Unterricht wohl nicht stattfinden." In seiner Zeit als Schulleiter habe er zehn Kultusminister genossen oder durchlitten. "Einige haben tiefe Narben hinterlassen. Das Übermaß an Bürokratie und das beschränkte Mitbestimmungsrecht machte uns Schulleitern in der Vergangenheit die Arbeit unnötig schwer." Hornig betonte, dass in Hannover darüber nachgedacht werden müsse, wie der Beruf Schulleiter in Zukunft wieder attraktiver gestaltet werden könne, damit die Stellen nicht mehr so schwer zu besetzen seien. Lob gab es hingegen für sein Kollegium. "Ihr habt meine Erwartungen immer voll erfüllt, teilweise sogar übertroffen. Und den Schülern möchte ich sagen: Die Mehrzahl von Euch ist viel viel besser als der Ruf - das habt ihr übrigens mit den Lehrern gemeinsam." Hornig, der sich einst mit "Wenn ihr mich nehmt: Einen bequemen Schulleiter werdet ihr nicht bekommen", beim Schulträger vorgestellt hatte, verabschiedete sich mit den Worten: "Die Zukunft beginnt erst morgen. Doch eines ist schon jetzt gewiss: Als Schulleiter sag ich nun tschüß."

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