Neue Gemälde und Skulpturen in der Rotenburger Galerie Der Bogen

Mal aus Asche, mal aus Metall

(dd). Unter erfreulich gutem Zuspruch von interessierten Besuchern eröffnete die Kunstgalerie Der Bogen in der Immelmannstraße ihre neue Ausstellung. Sowohl im Skulpturengarten als auch im Hause zeigen noch bis zum 29. April sieben Künstler eine Fülle von beachtlichen Werken ihrer jüngsten Schaffensperioden. Die Vernissage erhielt ihr Gewicht durch die Eröffnungsrede von Bürgermeister Bodo Räke.

In erster Linie müsse die Kornmunalpolitik in Rotenburg danach ausgerichtet sein, Wirtschaftsbetriebe zu fördern oder anzusiedeln, denn ohne sie sei kein Geld für die Stadt zu verdienen. Nur dann sei auch die Förderung der schönen Künste möglich. Mit dem Hinweis auf die Paar-oh-die von Jürgen Goertz auf dem Neuen Markt gab er ein Beispiel, bei dem die Stadt ausnahmsweise etwas anderes riskiert habe. Auch mit der Neonplastik am Rathaus habe sie ein unkonventionelles Objekt anbringen lassen, das heftige Diskussionen ausgelöst habe. Räke: "Wir müssen uns stets bemühen, auf die Kunst zuzugehen, denn wir haben Verantwortung, Neues voranzutreiben." Ein Glanzpunkt der Ausstellungseröffnung war das Gitarrenspiel des Hamburgers Niko Grunwaldt, der Stücke alter und neuer Komponisten interpretierte. Aus Klosterseelte bei Oldenburg stellt Hans Eisdermann Malerei und Holzobjekte aus. Seine aggressive Flächenkomposition in Acryl etwa resultiert in ihrer abstrakten Tongrundlage aus dem Gefühl herausgehend als Bild der Seele. Der Hamburger Jasper Jaspersen stellt in seinen Materialcollagen Werke aus Holz, Papier und Pappe plastisch und farbig zusammen. Schon seit geraumer Zeit fügt der Wittorfer Hans Ulrich Kipp in seinen Stahlskulpturen Fundstücke aus Metallresten harmonisch zusammen - und das durchaus in gesellschaftskritischer Absicht. Fast übersieht man unter den vielen ausgestellten Werken die kleinen Lichtobjekte von Alfred Stephan Mattes aus Hamburg, um aber dann bei genauem Hinsehen eine Fülle von phantastischen Ideen zu entdecken. So einfache Materialien wie Ruß oder Asche versucht der Riekenbosteler Manfred Willi Reichert, aus Sujets, die er anfassen kann, in Bilder und Objekte umzusetzen. Mit farbigen Objekten übt Ludmilla Schalthoff aus Neuenkirchen ironische Kritik an der Genforschung. Ihre Darstellungen des Klon-Schafs Dolly tragen den Stempel "bewundernswert sind diese sozialen Einrichtungen" (Robert Musil). Natürlich stellt auch Ingrid Berg-Pund Malerei und Skulpturen aus. Ihre kraftvollen, aber zarten Bilder repräsentieren einen sich entwickelnden Schaffensprozess. Bis zu sieben Schichten zeigt das Portrait "Wenn wir uns mitten im Leben meinen" (Rilke). Auch der Tod spielt immer mit. Stets von Neuem stellt sich die Künstlerin die Frage: Was ist Kunst? Aus provozierenden, bedeutenden oder chaotischen Empfindungen entwickeln sich ihre Werke, manche werden auch in ihrer Betrachtung nie fertig. Die bis zum 29. April dauernde Ausstellung lohnt nicht nur einen Besuch. Während der Skulpturengarten ganztägig einlädt, ist die Kunstgalerie donnerstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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