Musikpastor Matthias George studierte Musical mit Kindern ein - Von Wibke Woyke

"Etwas ganz Besonderes“

Musikpastor Matthias George, Reinhard Schleeßelmann und Pastor Roland Friedrichsen (hintere Reihe von rechts) mit einigen der Kinder, die bei der Musical-Aufführung dabei sind. Im Hintergrund: die Arche Foto: Woyke
 ©Rotenburger Rundschau

Zugegeben – sie ist doch etwas kleiner als das in der Bibel erwähnte Original. Nichtsdestotrotz ist die Arche, die zurzeit vor der Kreuzkirche in Rotenburg steht, ein Hingucker. Aufmerksam machen soll das Holzschiff auf das Kindermusical "Noah“. Das Stück wird am Sonntag, 20. Juli, aufgeführt.

Eine Woche lang wurde fleißig geprobt. Dass die Kinder heute eine tolle Vorstellung bieten werden, davon sind Reinhard Schleeßelmann und Pastor Roland Friedrichsen von der Evangelisch-Frei-kirchlichen Gemeinde (Baptisten) überzeugt. Und noch einer freut sich auf die Aufführung – und das ist Matthias George. Die Gemeinde hat den erfahrenen Musikpastor aus Wildeshausen nämlich für die Arbeit mit den Kindern gewinnen können. George ist in Rotenburg kein Unbekannter. Schließlich war er bereits im vergangenen Jahr in der Kreuzkirche zu Gast und studierte mit vielen Mädchen und Jungen das Stück "Jona“ ein. "Das war einfach eine Superzeit, die wir damals miteinander hatten“, erinnert sich George. Kein Wunder also, dass er auf Einladung der Baptisten nun in die Wümmestadt zurückkehrte. Musikpastor – was ist das eigentlich? George hat ein erfolgreich abgeschlossenes Theologiestudium genauso in der Tasche wie eine musikalische Zusatzausbildung in Church Music Education, die er in Georgia absolvierte. Aus dieser Kombination rührt seine Bezeichnung. "Schon seit ich 14, 15 Jahre alt war, wollte ich Theologie und Musik miteinander verbinden“, berichtet George, der noch bis vor etwa einem Jahr eine feste Gemeinde betreute. Heute macht er Musik in Kirchen, ist Privatlehrer, arbeitet dazu im Schuldienst – Patchwork eben. Mit der Aufführung von Kinder-Musicals hat George bereits seit 20 Jahren Erfahrung. Kreuz und quer in Deutschland ist er unterwegs, zahlreiche Menschen hat er getroffen und Freunde gefunden. "Rotenburg ist aber etwas ganz Besonderes“, so George. In seiner langjährigen Musical-Erfahrung habe er keine andere Gemeinde kennengelernt, die so geschlossen hinter einem Projekt stehe wie hier vor Ort. Ein Kompliment, das Schleeßelmann und Pastor Friedrichsen gerne hören – schließlich bestätigt es ihren Einsatz sowie natürlich den der zahlreichen Gemeindemitglieder und ehrenamtlichen Helfer. "Alle haben fröhliche Gesichter und sind engagiert bei der Sache“, lobt George. Egal, ob gekocht oder Wäsche gewaschen werden muss – ein Freiwilliger sei schnell gefunden, der mit anpackt. Auch die Kinder sind absolut willkommen, diesen Eindruck hat der Musikpastor. "Hier gibt es ein Top-Team“, berichtet er. 39 Mädchen und Jungen sind an der Aufführung beteiligt. Sie sind fast alle zwischen sechs und zwölf Jahre alt, ein Fünfjähriger wurde zudem mit in die Arche geholt. George hat das gesamte benötigte Equipment für Licht und Ton sowie Instrumente und Kostüme mitgebracht. Die Arche vor der Kirche jedoch wurde von Ehrenamtlichen gebaut – ruckzuck an einem Nachmittag, wie Schleeßelmann berichtet. "Wenn man dafür nur die handwerklich Begabten nimmt, geht es eben recht schnell“, erklärt er lachend. Das Musical "Noah“ hat George vor Jahren selbst geschrieben. Mit Spaß bei der Sache studierten die Kinder das Stück ein, in dem es natürlich um die biblische Geschichte der Arche Noah und der Sintflut geht. Viele Texte sind in Reimform und so für die jungen Akteure eingängiger. Keinesfalls jedoch lief das Einüben der Musicals so ab, dass tagein tagaus nur auf der Bühne gepaukt wurde. "Das ist ja kein Trainingcamp“, erklärt George lächelnd. Vielmehr ist neben den Proben für Abwechslung gesorgt – beispielsweise durchs Bolzen oder Basteln. 40 Minuten wird die heutige Aufführung dauern – in etwa. "Mal sehen, was zwischendurch so passiert“, so George. Schließlich gebe es "Kinder live“. Bisher habe die Aufführung aber noch überall geklappt. Die Gemeinde erwartet viele Besucher, gerade auch Freunde und Angehörige der beteiligten Mädchen und Jungen. Andere Interessierte können natürlich ebenso vorbeischauen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr. Bereits ab 10 Uhr gibt es einen Familiengottesdienst, in dem aufs Thema Noah eingestimmt wird – zum Neugierigmachen auf das Musical. Übrigens: Bei der Realisierung des Musicals in Rotenburg sind sogar drei George-Generationen am Start – der Musikpastor hat nämlich noch seinen Vater und seinen Sohn dabei, die das Projekt mit unterstützen. Ob es auch im kommenden Jahr eine Aufführung in der Kreuzkirche gibt? Durchaus möglich. Für George ist klar, dass er jederzeit in die Wümmestadt zurückkehren würde.

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