Landwirtschaft: 104 Lehrlinge und Praktikanten freigesprochen - VON WIELAND BONATH

Freude – und ein Dämpfer

Aufgereiht: Die Landvolk-Vorsitzenden aus Rotenburg und Zeven, Gerhard Eimer und Rudolf Heins, mit Landrat Hermann Luttmann und Kreislandwirt Heinz Korte Foto: Bonath
 ©Rotenburger Rundschau

Vor vollbesetztem Saal des Hotels "Heidejäger“ nahmen am Mittwoch 52 frischgebackene Landwirte und 21 Praktikanten aus Brasilien, Paraguay und Deutschland nach zwei beziehungsweise drei Lehrjahren ihre Zeugnisse und Urkunden freudestrahlend entgegen. Ein kleiner Dämpfer: Die Leistungen des Nachwuchses sind in manchen Fällen erkennbar abgefallen.

Außerdem haben 24 Helfer und Helferinnen in der Hauswirtschaft die Prüfung bestanden, sieben waren als Hauswirtschafterinnen erfolgreich. Kreislandwirt Heinz Korte aus Plönjeshausen wies mit einigem Stolz darauf hin, dass der Landkreis Rotenburg der ausbildungsstärkste Landkreis im Land sei. Unter den Gästen befanden sich Landrat Hermann Luttmann, die Landfrauen-Kreisvorsitzende Ilse-Marie Schröder, Gerhard Eimer als Sprecher der Prüfungskommission "Landwirt“, Rudolf Ottens als Vertreter der Kreishandwerkerschaft und Direktor Hertz-Kleptow von den Berufsbildenden Schulen in Rotenburg. Eine wichtige Station im Berufsleben, so Korte zu den erfolgreichen jungen Leuten, liege hinter ihnen. Schemenhaft sei erkennbar, wie sich die Landwirtschaft in Zukunft entwickeln werde. Fest stehe jedoch, dass die Landwirtschaft und Hauswirtschaft auch künftig für die Menschen von lebensnotwendiger Bedeutung sein werde. Die Weltbevölkerung, betonte der Kreislandwirt, werde sich bis 2050 von jetzt 6,5 Milliarden Menschen auf etwa 9 Milliarden erhöhen. Die jungen Landwirte müssten folglich an einer "gigantischen Aufgabe“ mitwirken. Außerdem sei die Landwirtschaft immer mehr im Bereich der Energieerzeugung gefragt. Die günstige Preisentwicklung wird nach den Worten von Korte in vielen Bereichen der Landwirtschaft anhalten. Es werde darauf ankommen, gute Leistungen zu präsentieren. Die Grundlage dafür hätte der Nachwuchs gelegt. Die Landwirtschaft, sagte Landrat Hermann Luttmann, sei inzwischen wieder im Aufwind, sie habe Zukunft. Der Strukturwandel werde anhalten. Die Belange der Landwirtschaft, so Luttmann, dürften auch künftig in den Dörfern nicht zu kurz kommen. Kreislehrlingswart Rudolf Ottens, der die Grüße der Kreishandwerkerschaft überbrachte: "Ohne den Landwirt gibt es auch kein Handwerk.“ Die Leistungen der jungen Absolventen seien sehr anerkennenswert, die "richtigen Zensuren“ schreibe jedoch das Leben. Ottens rief die jungen Frauen und Männer auf: "Bilden Sie sich weiter! Ich bin stolz auf die Leistungen der Schulen.“ Einer der Sprecher der Prüfungskommissionen, Gerhard Eimer (Visslhövede-Battenbrock) bilanzierte "Das Gesamtniveau hat sich in den vergangenen Jahren nicht erhöht, sondern ist ein wenig abgeglitten.“ Das schließe selbstverständlich nicht aus, dass er "immer wieder Respekt vor den jungen Landwirten“ habe. Es gehe darum, "dass wir von unserer Umwelt als Fachleute wahrgenommen werden.“ - Die Namen der aus dem Landkreis Rotenburg und Nachbarkreisen stammenden freigesprochenen Landwirte: Henning Wulf, Hastedt (Ausbildungsbetriebe: Hans-Hinrich Brunckhorst, Vahlde; Wolfgang Wichern, Westervesede) mit der Note 1,72. Hauke Pein, Appen (Christiane und Gerd Kusel, Wüstenhöfen; Andreas Masuth, Klein Todshorn) mit der Note 1,80. Werner Ulf von der Ohe, Frelsdorf (Armin Neumann, Kuhstedt und Hermann Cordes, Wilstedt) mit der Note 1,85. Jochen Blanken, Gehmkow (Cord Hollenberg, Dorfhagens und Hans-Joachim Diercks, Riekenbostel). Außerdem unter anderem: Mathias Albers, Oldendorf (Friedrich Oelfke, Vierde; Peter Wentzien, Dohren). Thomas Brandtjen, Anderlingen (Angelus Pape, Granstedt). Christian Bösch, Selsingen (Hans-Joachim Naumann, Abbensen; Rainer Burfeindt, Ohrel). Matthias Brockmann, Ostervesede ( Rudolf Heins, Volkensen; Amro-Milchteam/Andreas Heins, Rockstedt). Christian Cordes, Wittorf (Ludger Brinker, Hassel; Hans-Hinrich Brunkhorst, Vahlde). Eike Exner, Bevern (Bernd Schuldt, Dudenbüttel; Holger Schröder, Anderlingen). Eike Holsten, Westertimke ( Kord Holsten, Westertimke; Werner Eckhoff, Osterheeslingen; Hartwig Dubbels, Sassenholz). Tobias Lohmann, Einloh (Friedhelm Lohmann, Einloh; Heiner Willenbrock, Holtum-Geest; Anja-Catrin von Eller-Eberstein, Hütthof). Julian Meyer, Augustendorf (Klaus Schnakenberg, Minstedt; Klaus Schröder, Lavenstedt). Wilm Norden, Hemslingen (Klaus Schnakenberg, Winkeldorf; Dieter Beneke, Heidenau). Christoph Pape, Ostereistedt (Hans-Georg Müller, Wense; Wilfried und Knut Oertzen, Seevetal). Tom Reggentin, Hönau-Lindorf (Heinz Korte, Plönjeshausen; Hans-Jürgen Müller, Steddorf). Ren' Rubarth, Bötersen (Dieter Benecke, Heidenau; Olaf Gehrke, Schmarie; Dieter Beneke, Heidenau). Marcel Schroeter, Rockstedt (Borchers und Meier, Rockstedt). - Jahrgangsbeste mit der Note 1,24 (Praxis) und 1,82 (Theorie) bei den Hauswirtschafterinnen wurde Mareike Paul, Anderlingen. Ausbildungsbetrieb beziehungsweise Ausbilder: Barbara Sprengel, Wolperode, und Helga Meyerdierks, Lilienthal. - Die Besten bei den Helferinnen und Helfern in der Hauswirtschaft: Maren Eden, Achim (Note 1,76, Internationaler Bund Verden, Karin Steffens). Jessica Schneider, Rotenburg (1,87) und Tina Karpe, Horstedt (beide: Internationaler Bund Rotenburg, Gertrud Albers und Susanne Glöckner). Ramona Baumbach, Eystrup, (1,96, Internationaler Bund Verden, Karin Steffens). - Bei den sieben Nebenerwerbslandwirten schnitten am besten ab: Stefan Schomaker, Essel, mit der Note 1,69 und Mechthild Dücker, Basdahl, mit der Note 1,73. - Die Erfolgreichsten unter den 13 brasilianischen Praktikanten (AG Brasil): Eder Sidnei Scheidt (1,61, Klaus Baden, Westeresch) und Laerte Hofmann (1,80, Hans-Hermann Niesytka, Hesedorf). - Sechs Praktikanten aus Brasilien und Paraguay hielten sich, betreut von der Deula Nienburg, im Landkreis Rotenburg und den Nachbarkreisen auf. Mit der Note 1,76 schnitt Erwin Löhrer (Heiner Flügge, Seevetal) am erfolgreichsten ab. - Einziger deutscher Praktikant im Ausbildungsbetrieb Hans-Georg Bahlburg, Klein Meckelsen) war Carsten Bahlburg. Siehe auch: Interview mit Kreislandwirt Heinz Korte in dieser Ausgabe.

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