Freisprechung im Bürgersaal / CDU-Generalsekretär Ripke hielt den Festvortrag

Großer Tag für rund 140 Gesellen

(bn). Ein großer Tag für rund 140 Gesellinnen und Gesellen der verschiedenen Innungen der Kreishandwerkerschaft Rotenburg: Sie wurden im Beisein ihrer Eltern, Vertreter ihrer Lehrbetriebe und zahlreicher Ehrengäste, darunter Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen, nach dreijähriger Ausbildungszeit im Bürgersaal freigesprochen. Kreishandwerksmeister Heinrich Cordes, Waffensen, gab den jungen Frauen und Männern mit auf den Weg: "Jetzt tragen Sie für sich selbst die Verantwortung, jetzt können und müssen Sie selbst Ihr Leben in die Hand nehmen!"

"Im Namen der Kreishandwerkerschaft Rotenburg gratuliere ich Ihnen zu Ihrem Erfolg. Sie haben Ihr Wissen und Können unter Beweis gestellt", bestätigte der Kreishandwerksmeister im vollbesetzten Bürgersaal den Hauptpersonen, die nach traditionellem Ritual eingezogen waren. Er bezog in seinen anerkennenden Dank auch die Eltern, die Lehrherren, die Lehrer der Berufsschule und die ehrenamtlichen Prüfer ein. Das Lernen, so Cordes, höre mit der Freisprechung nicht auf. Inzwischen werde auch das Handwerk global gefordert. Auch deshalb müsse die hohe fachliche Qualifikation erhalten bleiben. Die Freisprechung sei ein Tag zum Feiern, auf den Lorbeeren dürfe sich jedoch niemand allzu lange ausruhen. Den Festvortrag hielt Friedrich-Otto Ripke (52) aus Ahlden (Landkreis Soltau-Falling-bostel), Landtagsabgeordneter und Generalsekretär der CDU in Niedersachsen. Er betonte: "Vertrauen und Gerechtigkeitsempfinden sind in dieser Gesellschaft das Wichtigste" und verglich in diesem Zusammenhang "das ehrbare Handwerk" mit den "Millionen verdienenden" Vertretern der Konzerne. Er riet den Gesellinnen und Gesellen: "Nehmen Sie alles mit, was Sie von Ihren Eltern und Ausbildern bekommen haben. Sie können sich glücklich schätzen, dass Sie solche Eltern haben!" Ein erstes Ziel hätten die jungen Handwerker mit diesem Tage erreicht, weitere würden folgen. Das Bewusstsein für den Mittelstand, fuhr der Festredner fort, müsse verstärkt werden. Deshalb sei es eine wichtige Aufgabe der Politik, den Handwerker weitgehend zu unterstützen, wenn er einen Betrieb gründen wolle. Die grundsätzliche, wichtigste Aufgabe aller sei es, die Schulden abzubauen: "Wir können nicht so weitermachen wie bisher. Niemand redet inzwischen mehr von der Tilgung der Schulden." Es könne nicht verantwortet werden, "dass die Jungen auf den Schulden sitzen bleiben". Zu den besonders wichtigen Aufgaben zählte Ripke den Abbau der Bürokratie, die ein Vorankommen, auch im Handwerk, erheblich hemme. Größere Ansprüche seien außerdem an die Bildung zu stellen. Von den Schulen forderte er unter anderem "eine wirtschaftsnähere Ausbildung". Der Mittelstand, so Ripke, haben bei der Lehrlingsausbildung seine Aufgabe erfüllt, die Konzerne hätten dies nicht getan. Grundsätzlich müsse jedoch für die Deutschen gelten: Das, was andere Europäer im Zusammenhang mit Ankurbeln der Wirtschaft schafften, müssten auch sie erreichen können. Auf Ripkes Rede folgte der Höhepunkt der zweistündigen Feier: Die Freisprechung mit vorangehendem Glückwunsch von Kreislehrlingswart Rudolf Ottens, Hassendorf: "Sie haben etwas Tolles erreicht, dafür Respekt und Anerkennung." Neben dem fundierten Fachwissen sei versucht worden, den jungen Leuten menschliche Werte mitzugeben. Ottens zu den frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen: "Sie sind das größte Gut, das das Handwerk im Kreis Rotenburg hat." Er forderte zur Weiterbildung auf, für ein starkes, zukunftsorientiertes Handwerk zu sorgen und in den Organisationen des Handwerks mitzuarbeiten. Die Obermeister der Innungen überreichten die Gesellenbriefe. Für die Innungsbesten gab es eine zusätzliche Auszeichnung: Friseur: Anne Hebig (Lehrbetrieb: Ralf Wesseloh, Rotenburg) und Katrin Peters (Inka Kaldinski, Rotenburg); Karosserie- und Fahrzeugbauer (Fahrzeugbau): Andr' Gesche (Atlas von der Wehl, Lauenbrück); Technischer Zeichner (Metallbauerhandwerk): Giovanni Spalanga (Brillant Metallverarbeitung, Rotenburg); Fliesen-, Platten- und Mosaikleger: Manuel Delic (Rolf Falldorf, Fintel); Maurer: Wadim Plotnikov (Mischke Baugesellschaft, Scheeßel); Zimmerer: Janina Tramm (Helmut und Hartmut Helmke, Visselhövede). Diese Innungsbesten können jetzt an weiterführenden Leistungswettbewerben der Handwerkerschaft teilnehmen. Elektrotechnikermeister wurden im Jahr 2004 Lars Haack, Scheeßel; Dennis Neiß, Sottrum und Marek Zielke, Jeddingen. Als Jungmeister sind für 2005 gelistet: Installateurmeister Markus Badenhoop, Visselhövede; Installateurmeister Christian Kittler, Scheeßel; Kraftfahrzeugtechnikermeister Jens Rathjen, Scheeßel; Elektrotechnikermeister Carsten Schlobohm, Scheeßel; Maler- und Lackierermeister Thomas Schlobohm, Sottrum. Als Kammersieger wurden ausgezeichnet: 1. Platz: Maurer Nils Brockmann (Betrieb: Gerd Ostenfeld, Hoch- und Tiefbau, Scheeßel). Platz: Straßenbauer Wolfgang Holste (Ernst Gerken, Rotenburg); 1. Platz: Karosserie- und Fahrzeugbauer: Jens Kellermann (Fahrzeugwerk Borco-Höhns, Rotenburg); 1. Platz Damenschneiderin Katherina Hartge (Modeatelier Heidrun Tacke, Hützel); 4. Platz: Bürokauffrau Jennifer Gettel (A1 Werkstatt Bockel, Bockel); 9. Platz: Zimmerer: Jörg Bergmann (Zimmerei Hartmut Kirmeß, Visselhövede). Landessieger ist der : Karosserie- und Fahrzeugbauer Jens Kellermann (Fahrzeugwerk Borco-Höhns, Rotenburg).

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