Archäologische Gesellschaft Rotenburg widmet Dr. Wolf-Dieter Tempel ein Buch

Gedruckter Dank für ein Lebenswerk

(bn). Gedruckter Dank für ein Lebenswerk: Dr. Wolf-Dieter Tempel, nach 22 Jahren als Rotenburger Kreisarchäologe in den Ruhestand getreten, wurde zum 65. Geburtstag ein Buch mit 38 wissenschaftlichen Aufsätzen gewidmet. Der 514 Seiten umfassende Band mit dem Titel "Forschungen zur Archäologie und Geschichte Norddeutschlands" wurde jetzt im großen Sitzungssaal des Kreishauses von der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg vorgestellt und Dr. Tempel überreicht.

Der ehemalige Oberkreisdirektor Gerhard Blume, Vorsitzender der seit vier Jahren bestehenden Archäologischen Gesellschaft mit 130 Mitgliedern, hieß unter anderem den Bezirksarchäologen Dr. Joost Assendorp, Dr. Hans-Wilhelm Heine vom Landesamt für Denkmalpflege und eine Reihe von Wissenschaftlern willkommen. Zu den Gästen gehörte auch Dr. Stefan Hesse aus Göttingen, der demnächst als Nachfolger von Dr. Tempel sein Amt antritt. Gerhard Blume bedankte sich bei dem Archäologen Ullrich Masemann, der das Werk angeregt und in nur neun Monaten fertiggestellt hatte. Sehr viel Engagement und eine Menge Arbeit seien notwendig gewesen, um das Buch zu realisieren. Für die Archäologische Gesellschaft, betonte Blume, sei es ein Anliegen gewesen, mit den Beiträgen über die Kreisgrenzen zu blicken und wechselseitige Bezüge deutlich werden zu lassen. Mit der Erstellung des Bandes sei die Gesellschaft aber auch an die Grenzen ihrer finanziellen Kraft gegangen. Deshalb gebühre den Sponsoren besonderer Dank. Der Vorsitzende nannte unter anderem die Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde und Mitglieder der Archäologischen Gesellschaft, die zusätzlich zu ihren Beiträgen Geld gespendet hätten. Der Landkreis Rotenburg sei einer der wenigen, der sich trotz finanzieller Probleme einen Archäologen leiste, unterstrich Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen. Das werde auch künftig so bleiben, zumal es im Großkreis noch viel zu erforschen gebe. Ullrich Masemann stellte den Band anschließend vor. Er bedankte sich bei seinen Kollegen, die die Beiträge verfassten. Ihre Arbeiten berichten über neue archäologische Funde und Forschungen zur Ur- und Frühgeschichte und zum Mittelalter in Norddeutschland. Deshalb behandeln mehr als die Hälfte der Beiträge Befunde aus dem Gebiet zwischen Weser und Elbe, die anderen überwiegend norddeutsche Themen von Mecklenburg und Schleswig bis Osnabrück. Alle Bereiche moderner Archäologie sind vertreten, so die Luftbildauswertung, Unterwasser-Archäologie, Moorforschung, Flur- und Hausforschung, geographische Modelle, Bevölkerungs- und Sozialgeschichte, Runeninschriften. Ein Artikel beschäftigt sich mit Verkehrsräumen der Bronzezeit, ein anderer mit vorgeschichtlicher Salzgewinnung. Mittelalterliche Burgen in Niedersachsen und adelige Güter im Raum Bremervörde werden vorgestellt. Sogar der "Kriegsarchäologie" der Jahre 1944 bis 1945, ist ein Beitrag gewidmet. Gerhard Blume: "Der Landkreis Rotenburg ist außerordentlich reich an vor- und frühgeschichtlichen Fundstellen. Das hängt mit der Siedlungsgeschichte zusammen und ist unter anderem deshalb bis heute aktuell, weil nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des Kreisgebietes durch Bauwerke der Archäologie verloren gegangen ist." Archäologische Arbeit sei ständig notwendig, "weil natürlich auch hier Großbauprojekte Gefährdung bedeuten und Bodenabbau oder moderne Methoden der Landwirtschaft in einem oder anderen Fall durchaus geeignet sind, wertvolle Fundstücke zu zerstören." - "Forschungen zur Archäologie und Geschichte Norddeutschlands" wurde herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg durch Ullrich Masemann; Glanzpapier, 514 Seiten, 504 teils farbige Abbildungen, fester Einband; erhältlich im Buchhandel oder bei der Archäologischen Gesellschaft, Fax: 04261/980548. Bild: Gerhard Blume (rechts), Vorsitzender der Archäologischen Gesellschaft, überreicht Dr. Wolf-Dieter Tempel, dem bisherigen Kreisarchäologen, das erste Exemplar des ihm gewidmeten Buches Foto: Bonath

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