Landtagskandidat Thomas Conrad (FDP) will es noch einmal wissen

Kandidatur birgt ein Risiko

(vm). Thomas Conrad ist in Bonn geboren und aufgewachsen, hat dort auch sein Medizinstudium absolviert. Heute arbeitet der 50-Jährige in der Pharmaindustrie. Das er jetzt in Worpswede wohnt, ist kein Zufall. "Als 15-Jähriger habe ich Worpswede durch eine Klassenfahrt kennengelernt", erinnert sich Conrad. "Es war nur ein kurzer Abstecher aber ich war mir sicher: Da werde ich irgendwann wohnen." 1988 wurde das Vorhaben dann endlich realisiert.

"Worpswede ist wie Amerika, nur kleiner", schwärmt er. In den vergangenen 100 Jahren seien Menschen aus der ganzen Welt in das Künstlerdorf gezogen. Es habe sich eine wunderbare Toleranz entwickelt, die auch gelebt werde. Zudem sei die Landschaft sehr reizvoll. "In meinen Bonner Zeiten war ich Lokalpatriot und Karnevalsnarr", blickt er zurück. Damals wäre mir ein Leben ohne Karneval unvorstellbar gewesen aber heute brauche ich das nicht mehr. Wer in Worpswede wohnt, kommt an der Kunst nicht vorbei. Da macht auch Conrad keine Ausnahme. Er sammelt Werke zeitgenössischer Künstler. Im seinem Wohnzimmer hängt Bild an Bild. "Jedes einzelne erzählt eine Geschichte", berichtet der Worpsweder. "Da ich gerne reise, aber ungern drei Wochen am Strand liege, habe ich 1999 mit drei Freunden eine Reise nach Kasachstan unternommen, um den Spuren des Worpsweder Malers Heinrich Vogeler nachzugehen. So kam es auch zu Kontakten mit der Stadtverwaltung von Karaganda. "Wir wurden gebeten, eine Ausstellung über die Gegenwartskunst aus Worpswede zu organisieren. Die Aufgabe war eine Herausforderung", sagt Conrad. Heute sind wir stolz darauf. Als I-Tüpfelchen wurde dann noch ein Denkmal für Heinrich Vogeler in Karaganda aufgestellt. Thomas Conrad ist ein Mann mit vielen Interessen. Er hat es sich in seinem Wohnzimmer in einem Korbsessel bequem gemacht und erzählt lebhaft und interessant von Dingen, die ihm wichtig sind. Ein schwarzweißer Kater streicht um seine Beine. Conrad steht auf, gibt ihm ein wenig Milch. Begründung: "Wenn Besuch da ist, bekommt er immer etwas Leckeres, das weiß er auch." Bis zu den Landtagswahlen ist es nur noch eine kurze Zeit. Dennoch ist Conrad nicht nur auf dieses Thema fixiert. Was nicht heißt, dass es ihm nicht wirklich wichtig ist. "Für mich ist die Kandidatur ein Risiko", betont der Liberale, "weil ich meinen Job für das Mandat aufgeben müsste. Dennoch habe ich mich dafür entschieden, es noch einmal zu probieren. Die Entscheidung habe er zusammen mit seiner Lebensgefährtin gefällt. Vor fünf Jahren war er schon einmal Kandidat im gleichen Wahlkreis. Es sei ein Problem, dass sich so wenig Leute aus der freien Wirtschaft in den Dienst der Politik stellen", sagt er. Außerdem sei es ihm ein Anliegen, seine Vorstellungen von Politik und dem liberalen Gedanken weiter zu tragen. In der FDP ist er seit 1980 Mitglied. Er leitet den FDP-Ortsverband, ist zudem Vorsitzender des Kreisverbandes Osterholz und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Elbe-Weser. Schon sein Vater habe ihm klar gemacht : "Wenn du politisch wirklich etwas verändern willst, musst du in eine Partei eintreten und selbst mitmachen, von der Pike auf." Conrad sagt von sich selbst, dass er ein sehr gutes Stressmanagment habe, dennoch sei es nicht immer leicht, den Wahlkampf mit dem Beruf unter einen Hut zu bringen. "Die Freizeit ist gleich Null und mit meiner Lebensgefährtin sieze ich mich bald wieder", fügt er scherzhaft hinzu. Der Wahlkreis 54 mit Achim, Oyten, Ottersberg, Lilienthal, Grasberg und Worpswede ist keine Kleinigkeit. Beeindruckt wurde Conrad im Rahmen einer Betriebsbesichtigung in Ottersberg, die in der Gärtnerei Silber stattfand. "Die Farbenpracht der Azaleen war einfach umwerfend", sagt er. "Die Größe des Betriebes und die Vielfalt hätte ich mir gar nicht vorstellen können." Zum Abschluss des Gesprächs wird noch ein Foto gemacht. "Soll ich eine Fliege umbinden", fragt Conrad? Die Fliege ist nämlich sein Markenzeichen und wenn ihn Freunde in der Zeitung ohne Fliege sehen, kann es sein, dass er gleich einen Rüffel bekommt. Das Foto wird dann ohne Fliege gemacht. Ein Blick noch auf die Urlaubsmitbringsel im Flur. "Mich fasziniert der asiatische Kontinent, Sri Lanka, China, Mongolei, Kasachstan", gibt Conrad Auskunft. Asien sei einfach hoch interessant.

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