Die Steuererklärung ist eine unbeliebte Aufgabe. Dabei lohnt sie sich fast immer. Und mit einer Steuersoftware wird sie auch viel einfacher.
Rund ein Viertel der Arbeitnehmer geben keine Steuererklärung ab – und verlieren dabei bares Geld. Denn durchschnittlich gibt es um die Tausend Euro oder sogar mehr zurück. Vielen ist die Steuererklärung* schlicht zu kompliziert – zumal sich die Regeln jedes Jahr ändern.
2021 – ein besonderes Jahr für die Steuerklärung
Gerade in diesem Jahr gibt es durch die Coronakrise noch mehr Besonderheiten als sonst. Kurzarbeitergeld ist steuerfrei, unterliegt aber dem Progressionsvorbehalt. Wer viel von zu Hause aus gearbeitet hat, erhält weniger Pendlerpauschale – kann aber für jeden Tag im Home-Office pauschal fünf Euro Werbungskosten veranschlagen, wie test.de erklärt.
Gutverdiener, die im letzten Jahr einen Kinderbonus erhalten haben, müssen davon unter Umständen wieder etwas abgeben. Alleinerziehende erhalten dafür einen deutlich höheren steuerlichen Entlastungsbetrag. Es gibt also viele Punkte, bei denen Sie bei Ihrer Steuererklärung von der bisherigen Routine abweichen müssen. Gute Steuerprogramme helfen Ihnen dabei.
Lesen Sie hier: Homeoffice-Pauschale richtig nutzen: So funktioniert es mit der Steuererklärung
Finger weg von „MeinElster“ für Laien
Wer sich nicht groß mit seiner Steuererklärung beschäftigt hat, nutzte bisher gerne das „ElsterFormular“ der Finanzämter. Das ist aber seit diesem Jahr abgeschafft. Stattdessen bieten Bund und Länder das Onlineportal „MeinElster“ an. Diejenigen, die sich auch weiterhin so wenig Mühe wie möglich machen wollen, sollten darauf aber lieber verzichten. Denn das Portal sei für Laien nicht intuitiv verständlich und biete wenig Hilfe, sagen mache Experten. Greifen Sie, wenn Sie es einfacher haben wollen, stattdessen lieber auf eine Software, eine Steuererklärungsapp oder einen Online-Anbieter zurück. Diese kosten zwar oft Gebühren – dafür haben Sie größere Chancen, dass Sie mehr vom Finanzamt zurückbekommen.
Lesen Sie zudem: Steuererklärung: Wegen Corona-Krise gilt neue Abgabefrist – unter dieser Bedingung
Steuererklrung: Steuersoftware, Steuer-Apps und anderen Hilfen
Besonders die Basis-Versionen sind für Laien gemacht und arbeiten verstärkt mit einer künstlichen Intelligenz. Das heißt, dass die Software Ihnen mittels eines Interviewformats verschiedene Fragen stellt und gleichzeitig im Hintergrund bereits Ihre Steuererklärung erstellt. Sie müssen nur noch prüfen, ob alle Angaben korrekt sind. Einfache Steuererklärungen erstellen Sie so schon innerhalb von einer halben Stunde. Anschließend senden Sie diese unkompliziert zum Finanzamt – es ist lediglich ein Zertifikat erforderlich. Die Profi-Programme helfen Ihnen auch bei komplexen Fällen kostengünstig weiter.
Ein weiterer Pluspunkt: Mit vielen Programmen können Sie bereits Ihre Belege einscannen und automatisch Ihrer Steuererklärung einfügen. Manche lassen sich mit einem kompatiblen Girokonto verknüpfen, von wo sich das Programm die relevanten Zahlen zieht. Am Ende rufen Sie sogar Ihren Steuerbescheid über die Software ab – und können diesen auch gleich prüfen lassen und gegebenenfalls Einspruch erheben.
Lesen Sie zudem: Ist Ihr Steuerbescheid fehlerhaft? So holen Sie mehr Geld vom Fiskus
Steuererklärungssoftware auf einen Blick - Vor- und Nachteile:
- + Die gängigen Anbieter bieten Ihre Produkte schon lange an und haben große Erfahrungswerte.
- + Es gibt verschiedene Versionen für alle Bedürfnisse – von Basis bis zu komplexen Fällen.
- + Kaufen Sie Ihr Programm im Abo, sparen Sie Geld und können jedes Jahr Ihre Daten aus dem Vorjahr übertragen.
- - Programme sind häufig komplexer und etwas zeitaufwendiger als Apps.
- - Sie brauchen jedes Jahr das aktuelle Programm mit den erneuerten Regeln.
- - Es gibt keine kostenlosen Varianten.
Lesen Sie zudem: Kinderkrankentage: Wann eine Steuererklärung fällig ist – die Nachteile für Eltern
Einige der Steuer-Software-Programme auf einen Blick:
Name | Hersteller | Besonderheiten | Preis (Basisfunktion) |
tax 2021 | Buhl | Besonders einfach zu bedienen dank Interviewformat | 12,95 Euro |
WISO Steuer Sparbuch | Buhl | Einfach zu bedienen, gibt praktische Tipps | 29,95 Euro |
Quicksteuer 2021 | Lexware | Prüft automatisch die Eingaben | 14,99 Euro |
SteuerSparErklärung 2021 | Wolters Kluwer | Führt mit Frage-Antwort-Prinzip auch durch komplexe Corona-Fälle | 24,95 Euro |
Mit diesen Tools erledigen Sie Ihre Steuererklärung mobil - Vor- und Nachteile:
- + Online-Portale sind flexibel und funktionieren geräteübergreifend.
- + Sie müssen üblicherweise erst bezahlen, wenn Sie Ihre Steuererklärung absenden wollen.
- + Für Berufsanfänger und Geringverdiener gibt es kostenlose Varianten.
- - Sie müssen sensible Daten im Internet speichern.
Einige Steuer-Portale auf einen Blick:
Name | Hersteller | Besonderheiten | Preis |
SteuerHelden | Akademische Arbeitsgemeinschaft | Einfache Führung für junge Menschen | Kostenlos für Berufsanfänger |
SteuerGo | forium | Mehrsprachig | Kostenlose Testversionen, danach 29,95 Euro |
Lohnsteuer kompakt | forium | Berechnet die Rückerstattung in Echtzeit | Kostenlose Testversionen, danach 29,95 Euro |
So läuft die Steuererklärung per App: Vor- und Nachteile
- + Apps sind oft besonders intuitiv, sodass die Steuererklärung sehr schnell gemacht ist.
- - Sie unterstützen oft keine komplexen Fälle.
- - Dauert es länger, wird es am mobilen Gerät unhandlich.
Einige Steuer-Apps auf einen Blick:
Name | Hersteller | Besonderheit | Preis |
Taxfix | Taxfix | Führt bequem durch einfache Fälle | 39,99 Euro, kostenlos bei einer Rückerstattung unter 50 Euro, bzw. einer Nachzahlung |
WISO Steuer | Buhl | Weniger Eingaben durch Steuer-Automatik | Testversion gratis, danach 29,95 Euro |
Steuerkäpt’n | Wolters Kluwer | Absolutes Basisprogramm, Steuererklärung in wenigen Minuten | kostenlos |
Steuerbot | Haufe Group | Schnelles Basisprogramm für Arbeitnehmer, Studenten, Rentner, Ferienjobber und Azubis | Testversion gratis, 29,95 Euro für verpflichtende Steuererklärung, bzw. ab einer Rückerstattung von über 100 Euro |
Auch interessant: Rente: Steuererklärung nicht vergessen – was Betroffene wissen sollten
(lst) *Merkur.de ist ein Angebot von Ippen.Media.de.