Gutachten: In rund 95 Prozent Hilfe innerhalb 15 Minuten vor Ort

Landkreis ist auf einem guten Weg

Dr. Emil Betzler stellte im Fachausschuss im Kreishaus sein Gutachten zum Rettungsdienst vor.
 ©Frank Kalff

Landkreis Rotenburg (fk). Bis auf einige kleinere Verbesserungen, die notwendig sind, ist es um das Rettungswesen im Landkreis Rotenburg gut bestellt. Das bestätigt ein Gutachten, das während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Feuerschutz und Rettungsdienst im Kreishaus in Rotenburg vorgestellt wurde.

Dr. Emil Betzler vom beauftragten Gutachter-Büro „Forplan“ in Bonn stellte den Mitgliedern des Gremiums das Zahlenwerk im Detail vor. Unter anderem war es Ziel des Gutachtens, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, mögliche Schwachstellen des Systems aufzudecken und im Sinne der Bürger des Landkreises Verbesserungen zu bewirken.

Wie Heike von Ostrowski, die zuständige Dezernentin seitens der Kreisverwaltung, einleitend erklärte, spiele unter anderem die Einhaltung von Rettungsfristen eine zentrale Rolle in der gesamten Thematik. „Wir haben die ganze Situation unter anderem anhand von Leitstellen-Daten erfasst, ausgewertet, um gewisse Parameter bereinigt und zusammengefasst“, berichtete Betzler, wobei man sich am Beginn habe fragen müssen, was man darstellen und analysieren wolle und welchen Aussagen am Ende Schwerpunkte eingeräumt werden sollen.

Das seitens des Landkreises in Auftrag gegebene Gutachten solle unter anderem den Zweck haben, konkrete Veränderungen möglichst zeitnah bewirken zu können, wenn sie denn notwendig seien. Der Experte gab schon am Anfang seiner Ausführungen Entwarnung: Außer einigen Kleinigkeiten und einer steten Bemühung, den Rettungsdienst zu verbessern und leistungsfähig zu erhalten, seien im Landkreis Rotenburg nur geringfügige Anpassungen notwendig.

Die gesetzlich vorgegebene Hilfsfrist sei knapp eingehalten. In mehr als 95 Prozent aller Fälle sei innerhalb von 15 Minuten Hilfe vor Ort. Das bedeute mit Blick auf die vergangenen Jahre eine leichte Verbesserung. 2007 lag der Landkreis noch unter 87 Prozent.

Trotzdem, so wurde im Ausschuss mehrfach angesprochen, sei es wichtig, in gewissen Abständen eine neue Bewertung der Sachlage vorzunehmen, und so sei es auch richtig gewesen, das Gutachten in Auftrag zu geben.

Wie Betzler weiter ausführte, sei eine weitere Verbesserung der Eckdaten in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Rettungsmittel anzustreben. Neue Rettungsmittel, wobei diese Formulierung meist Einsatzfahrzeuge meint, seien erforderlich, um auf 97 Prozent zu kommen, was der Experte für einen Landkreis wie Rotenburg für angemessen hält.

Gleichzeitig machte er aber auch klar, dass sich Verbesserungen manchmal schon ohne großen Aufwand bewirken lassen würden. Solche Veränderungen müssten auch nicht immer Geld kosten oder Diskussionen um Standorte von Rettungswachen mit sich bringen.

Am Beispiel Lauenbrück, einer von mehreren neu eingeführten Wachen, ging er auf Details ein. An diesem Bereich, wo ein zum Teil recht hohes Einsatzaufkommen eigentlich ein zweites Fahrzeug in Form eines Rettungswagens erforderlich machen würde, verdeutlichte Betzler, dass es auch einfachere und kostengünstigere Lösungswege gibt: durch eine Verschiebung der Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Wachen zum Beispiel.

Künftig, so schlug der Fachmann vor, solle ein Teil der Einsätze im Scheeßeler Raum von Rotenburg aus mit bedient werden, was keinerlei Verzögerungen oder Qualitätseinbußen bei Rettungsdiensteinsätzen mit sich bringen würde.

Eine geringfügige Veränderung der Erstzuständigkeit könne die Anschaffung eines neuen, zusätzlichen Fahrzeugs überflüssig machen. Im Ausschuss stieß Betzler mit seinen detaillierten Ausführungen auf Zustimmung.

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