(rm). Kühe brauchen mehr als Getreide, Rüben, Gras und Wasser. Diese Meinung vertrat Dr. Roland Adelmann während eines Kurzvortrags vor der Generalversammlung der Heideblume-Molkerei-Genossenschaft im Elsdorfer Hof. Sein Vorschlag: Leistungssteigerung durch Fettpulver.
Milchkühe benötigen gerade zu Beginn der Laktation viel Energie, erklärte Adelmann. Die zögen sie entweder aus dem Futter oder - schlecht - aus Reserven des Körpers. Jedoch: "Grünfutter enthält überwiegend ungesättigte Fettsäuren." Und die seien in zu großer Menge schädlich für Bakterien im Pansen. Folge: schlechte Rohfaserverdauung und verminderte Leistung. Adelmann nannte drei Auswege. Erstens: Kalzium-Seife im Futter. Nachteil: "Kühe stehen nicht drauf." Zweitens könne man gehärtete Fette geben. Die aber enthielten Nickel. Königsweg daher: fraktionierte Fette aus Palmen. Der Referent berichtete von einem Versuch mit einer Herde. Der seien täglich 500 Gramm Fettpulver pro Tier beigefüttert worden. Ergebnis: "Die durchschnittliche Milchleistung stieg von 20 auf 24 Kilogramm pro Tag." 500 Gramm des Pulvers kosteten etwa 50 Cent, berichtete Adelmann. "Für die vier Kilo mehr Milch aber erhält der Landwirt mindestens einen Euro." Ergo mache sich der Mehreinsatz unmittelbar bezahlt.
