Circus Radieschen gastiert in Visselhövede / Heute Aufführung - VON JANIKA REHAK

Es gibt keinen, der gar nichts kann und Hund ist in Rente

Welches Kind träumt nicht davon, einmal der Star der Manege zu sein? Für 35 Kinder aus Visselhövede und Umgebung wird dieser Traum jetzt Wirklichkeit. Ob als Clown, Zauberer oder Akrobat: Beim Circus Radieschen ist fast alles möglich.

Der Kontakt entstand zufällig: Eine Freundin von Organisatorin Katrin Pape lernte den Circus Radieschen beim Bürgertreff in Verden kennen, außerdem waren Papes Kinder begeisterte Teilnehmer. Als die Visselhövederin den Wanderzirkus zum Mitmachen in die Gartenstraße einlud, sagte Radieschen-Gründerin Ines Rosemann gerne zu. Bereits beim Schriftbild fällt auf, dass der Wanderzirkus aus Oldenburg etwas Besonderes ist. Die Schreibwiese mit zwei "C" ist zwar laut Duden strenggenommen nicht falsch, gilt aber als altmodisch. Die Erklärung ist einfach: Das "C" symbolisiert die Form der Manege und steht für den traditionellen Zirkus. Eben dieser ist aber beispielsweise bei den Themen Tierhaltung oder Leben der Zirkuskinder in die Kritik geraten. Deshalb versuchen sich viele Zirkus-Truppen durch die modernere Schreibweise abzugrenzen. Sozialpädagogin Rosemann, die selbst lange mit einem Familienzirkus unterwegs war, heißt das nicht gut: "Ich verstehe den traditionellen Zirkus aus Kulturgut. Leider wird das in Deutschland aber nicht anerkannt." Das Projekt finanziert sich hauptsächlich über öffentliche Auftritten, bei denen professionelle Künstler auftreten. Eine weitere wichtige Aufgabe sieht das Team aus Künstlern und Zirkuspädagogen aber darin, Kindern den Zirkus näher zu bringen. Die Kinder werden an verschiedene Shownummern herangeführt und studieren diese gemeinsam mit den Mitarbeitern ein. In der Gartenstraße konnten sich die Kinder mit Unterstützung von Rosemann und ihren Mitarbeitern Carmen Stramer, Sandra Bröhl und Ronny Sonnenberg drei Tage lang an der Laufkugel, an Stöckern, Pois-Bändern und Zauberkunststücken versuchen. Ein echter Zirkushund mit dem unkreativ anmutenden Namen "Hund" oder auch liebevoll "Hundi" ist zwar auch mit von der Partie, befindet sich aber bereits im gesetzten Alter von 14 Jahren. Früher haben die Kinder auch mit ihm Nummern einstudiert, das will Rosemann dem Vierbeiner aber nicht mehr zumuten: "Hund ist in Rente!" Was bei den Projekten herauskommt, wissen die Mitglieder vom Circus Radieschen nie vorher. Darin sehen sie allerdings auch die Herausforderung: "Wir geben so viel Hilfestellung wie nötig, aber so wenig wie möglich", so Rosemann. "Es gibt niemanden, der nichts kann." Die Kinder können sich selbst für eine Showeinlage entscheiden, dann versucht das Team, aus vorhandenem Potenzial das Beste herauszuholen. Umgekehrt ist es wichtig, niemanden in die Manege zu zwingen, aber trotzdem nicht auszuschließen. Wer sich nicht vor Publikum präsentieren möchte, kann als Manegendiener an den Requisiten arbeiten oder Eintrittskarten abreißen. Drei Tage fleißiges Üben werden schließlich mit dem großen Auftritt belohnt. Am Mittwoch, 24. August, um 17 Uhr findet die Aufführung auf dem Grundstück in der Gartenstraße 11 statt. Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen über das Projekt gibt es unter www.radieschen.de.

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