Sottrum: Christa Kirchhof neue Bürgermeisterin - Von Andrea Zachrau

Erste Frau im Amt

Christa Kirchhof ist neue Sottrumer Bürgermeisterin Foto: Zachrau
 ©Rotenburger Rundschau

Christa Kirchhof darf sich nicht nur dienstältestes Ratsmitglied der SPD nennen, gleichzeitig ist sie die erste Frau, die den Bürgermeisterposten in der Wiestegemeinde inne hat. Sie freut sich auf ihren neuen Job als Repräsentant der Gemeinde freut.

Ohne Frage: Selten war bei einer konstituierenden Sitzung so viel los wie am Montag. "Früher lief alles deutlich ruhiger und gesitteter ab“, sagt Kirchhof. "Aber man gewöhnt sich daran, dass es in Sottrum häufig turbulenter ist als in anderen Gemeinden.“ Tatsächlich stellt das für die 63-Jährige, die der SPD seit 1984 angehört, sogar eine besondere Herausforderung dar. "Dennoch hoffe ich, dass wir parteiübergreifend und konstruktiv zusammenarbeiten werden. Wir sollten nicht das Parteibuch, sondern das Wohl der Bürger vor Augen haben.“ Genau dafür will sich Kirchhof einsetzen. Eigentlich wurde die Bürgermeisterin für fünf Jahre vom Rat gewählt. Allerdings einigten sich SPD und Grüne in ihren Koalitionsverhandlungen darauf, dass Kirchhof die erste Hälfte der Wahlperiode übernimmt und ihr Amt dann niederlegt, damit der Bündnisgrüne Lühr Klee den Posten übernehmen kann. "Da wir beide fünf Sitze im Rat haben, erscheint mir das nur fair“, sagt die Sozialdemokratin, die mit ihrem Mann seit 1977 in Sottrum wohnt. "Ursprünglich komme ich aus Aurich. Wir zogen gemeinsam nach Bremen und suchten dann eine Möglichkeit, zu bauen.“ Durch Bekannte wurde die Zivilbeschäftigte der Bundeswehr auf Sottrum aufmerksam. "Uns gefiel der Ort sofort.“ Nur wenige Jahre nach dem Umzug sprach sie ein Nachbar an, ob sie sich nicht lokalpolitisch engagieren wolle. "Ich komme aus einem sozialdemokratischen Haushalt und habe sofort Ja gesagt“, erinnert sie sich. Gleich bei ihrem ersten Antritt als SPD-Kandidatin schaffte sie den Sprung in Gemeinde- und Samtgemeinderat. "Mir macht es Spaß, vor Ort etwas bewegen zu können. Dazu muss man einfach Lust haben.“ Das gleiche gilt für den Bürgermeisterposten, der nicht nur ehrenamtliches Engagement, sondern auch das Opfern von jeder Menge Freizeit bedeutet. "Ich freue mich auf die Aufgabe und die Kontakte zu den Bürgern.“ Schließlich gehört es ebenfalls zu ihrem Job, älteren Sottrumern zu besonderen Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen zu gratulieren. "Ich finde es spannend, auf diesem Wege mit den Senioren ins Gespräch zu kommen.“ So hat sich die Bürgermeisterin gemeinsam mit ihrer Ratsgruppe auch einen Punkt ganz oben auf die Agenda geschrieben: "Sottrum soll barrierefrei werden.“ Nicht nur Menschen mit Rollator, auch Mütter mit Kinderwagen hätten es schwer, ohne Behinderungen durch den Ort zu kommen. "Das soll sich ändern.“ Barrierefreiheit ist ein Stichwort, das auch den Sottrumer Bahnhof betrifft. "Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass endlich Fahrstühle gebaut werden.“ Darüber hinaus gibt es die Idee, das aktuell noch leer stehende Bahnhofsgebäude kulturell zu nutzen. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir der Kulturinitiative die Räume zur Verfügung stellen und sie für Ausstellungen und ein Kulturcaf' genutzt werden.“ Als nächstes nennt Kirchhof die Einrichtung einer Ganztagesbetreuung in den Sottrumer Kindergärten. "Im Wiestekindergarten startet bereits im Januar eine Gruppe mit acht Kindern. Ich gehe davon aus, dass der Bedarf damit noch lange nicht abgedeckt sein wird.“ Ihr sei es wichtig, jungen Müttern die Möglichkeit zu geben, ihren Beruf weiter ausüben zu können. Ein weiteres Thema, das bereits seit Jahren von der SPD forciert wird, ist die Ausweisung weiterer Baugebiete. "Beim Gymnasium sollen neue Bauplätze entstehen“, berichtet Kirchhof. 21 Bauwillige haben die Möglichkeit, ein Grundstück zu erwerben. "Um die Verwaltung zu entlasten, wollen wir die Bauflächen ebenso wie die Gewerbeflächen professionell vermarkten.“ Zu guter Letzt haben sich SPD und Grüne auf die Fahnen geschrieben, die Straßenbeleuchtung in Sottrum zu verbessern und Energie sowie damit verbundene Kosten zu sparen. Für die kommenden Jahre wünscht sich Kirchhof vor allem eins: "Ich hoffe, dass sich die Parteien einig sein und im Sinne Sottrums zusammen arbeiten werden.“

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