Laienspielgruppe des TV Sottrum begeisterte mit neuem Stück

Nichts als Gerüchte

Die Laienspielgruppe vom TV Sottrum streute jede Menge Gerüchte: Mit der Komödie aus der Feder des amerikanischen Autors Neil Simon zogen die Darsteller das Publikum im Handumdrehen in ihren Bann Foto: Zachrau
 ©Rotenburger Rundschau

Seit 1946 wird in Sottrum Theater gespielt. Die Aufführung der Laienspielgruppe des TV Sottrum ist schon lange kein Geheimtipp mehr: Der Saal des Gasthauses Röhrs war erneut rappelvoll, als die Mimen zur Premiere ihres neuesten Stückes die Bühne betraten. So viel zu den Tatsachen. Denn den restlichen Abend ging es nur um eins: Gerüchte, Gerüchte…

So nämlich heißt das Stück aus der Feder des US-amerikanischen Autors Neil Simon, das bis dato 600 Mal am New Yorker Broadway gespielt wurde. Erst kürzlich eroberte es auch deutsche Bühnen, nämlich in Berlin – dort übernahm die aus Film und Fernsehen bekannte Schauspielerin Maria Furtwängler die Hauptrolle. Jetzt kamen auch die Sottrumer in den Genuss der rasanten Komödie in drei Akten: Bereits im vergangenen Jahr brachten die Laienspieler mit „Ein seltsames Paar“ ein von Neil Simon geschriebenes Stück auf die Bühne, jetzt entschieden sie sich erneut für eine Farce des Golden-Globe-Gewinners und Pulitzer-Preis-Trägers und lagen damit goldrichtig: Noch bevor der Vorhang sich hob, hatten sie das Publikum bereits in ihren Bann gezogen, denn das Stück wurde mit einem Paukenschlag – genau genommen einem Pistolenschuss –, der selbst die Zuschauer in den letzten Sitzreihen noch zusammenzucken ließ, eröffnet. „Oooh“s und „Aaah“s waren zu hören, als der Blick auf die Bretter, die die Welt bedeuten, schließlich frei wurde: Zum Vorschein kam ein Wohnzimmer, das in die betuchte Welt der oberen Zehntausend News Yorks entführte und zweifellos auch als solches durchgehen würde. Das Bühnenbild war nämlich mit jeder Menge Liebe zum Detail von Matthias Röben, Gisela Wronna, Andreas Dörk und Thomas Holzkamm hergerichtet worden. Dort gab es ein edles Sofa mit Pfauen-Optik, eine kleine Bar mit den obligatorischen Wodka- und Whiskeyvorräten, diverse Türen, die sich im Laufe des Stückes für immer neue Gäste öffneten und Überraschungen parat hielten, sowie ein riesiges Buddha-Gemälde, das ursprünglich wohl für gutes Karma sorgen sollte. Der Abend, dem das Publikum in der zweistündigen Aufführung beiwohnen sollte, war allerdings alles andere als meditativ: Er strapazierte die Lachmuskeln und trieb vor lauter Lachen die Tränen in die Augen. Dabei begeisterten nicht nur die Dialoge, sondern auch die Schauspielkünste der Laiendarsteller – Souffleuse Gitta Krause blieb nahezu arbeitslos. Zu sehen waren Nadja Scheffelmeier (als Chris Gorman), Heiko Fresen (Ken Gorman), Anne-Kathrin Hein-Lücke (Claire Ganz), Erik Ahlenstorf (Lenny Ganz), Jens Högermeyer (Ernie Cusack), Monika Oelkers (Cassie Cooper), Harald Entelmann (OffiverWelch) und Eva Dörk (Officer Pudney). Astrid Röben fungierte in einer Doppelrolle: Sie führte zum wiederholten Male Regie und schlüpfte gleichzeitig in die Rolle der hochnäsigen Kochshowmoderatorin Cookie Cusack. Die trat übrigens in einem ebenso stilvollen Outfit auf wie der Rest der Besetzung – Monika Strube, die für die Maske verantwortlich zeichnete, sei Dank. Die Charaktere waren in jede Menge Irrungen und Wirrungen verstrickt und entpuppten sich im Handumdrehen – wie der Titel schon sagt – als wahre Meister des Gerüchtestreuens. Auslöser für die schicksalhaften Behauptungen war die Tatsache, dass Charley Brock, der zweite Bürgermeister von New York, blutüberströmt auf seinem Bett lag. Ausgerechnet da trafen die ersten Gäste zur Feier seines Hochzeitstages ein – ein Versteckspiel begann, denn niemand wollte die Wahrheit über die Abwesenheit des Gastgebers auf seiner eigenen Party preisgeben. Den Beteiligten stellten sich daher jede Menge Fragen: Warum ist Charleys Ehefrau Myra unauffindbar? Hatte Charley ein Verhältnis mit Carole Newman? Warum ist die japanische Köchin in China verschollen? Und wer zum Teufel ist Harold Green? Wer die Antworten erfahren möchte, hat noch zweimal Gelegenheit dazu: Weitere Vorstellungen von Gerüchte, Gerüchte sind für Samstag und Sonntag, 9. und 10. November, 19.30 Uhr, in Röhrs Gasthof geplant. Für die jeweiligen Vorstellungen sind noch einige wenige Karten zu haben. Andrea Zachrau

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