Das Karate Dojo konnte Koichi Sugimura zu einem Lehrgang in Sottrum begrüßen

Die richtige Bewegung ist das Ziel

(az). Am vergangenen Wochenende bekam Sottrum ganz besonderen Besuch: Koichi Sugimura, japanischer Karateka und schweizer Nationaltrainer trat eine lange Reise aus Zürich an, um rund 150 Karateka aus ganz Norddeutschland die ausgefeilten Bewegungsabläufe des traditionellen Karate näher zu bringen. Veranstalter des Lehrgangs war das Sottrumer Karate Dojo, das den Japaner dank Trainer Ulrich Rutsatz bereits zum dritten Mal in Folge in die Wiestegemeinde locken konnte.

Dass ein solch renommierter Karateka, der Träger des Schwarzgurts (siebter Dan) ist, von dem relativ kleinen Verein für einen Kurs verpflichtet werden konnte, ist kein Zufall. Seit 1973 wird der japanische Kampfsport nun schon in Sottrum betrieben - zurzeit umfasst das Karate Dojo 120 Mitglieder, unter denen rund 50 Kinder und Jugendliche sind. Rutsatz, der seit 25 Jahren Karate betreibt, konnte als Trainer gewonnen werden und stellte Verbindungen zu Sugimura her. Auch der deutsche Nationaltrainer Hideo Ochi konnte schon zu einem Lehrgang begrüßt werden. Rutsatz erklärt das Karate-Do (übersetzt: Weg der leeren Hand): "Im Vergleich zum Sport-Karate, das mit dem Durchschlagen von Steinen und Brettern vor allem auf Showeffekte baut, stehen beim traditionellen Karate, das wir betreiben, die Bewegungen im Vordergrund - und nicht nur das Ziel der Bewegung." Dabei komme es in keinem Fall darauf an, jemanden zu verletzen, sondern viel mehr, sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich selbst einschätzen zu lernen. "Die Gesundheit des Trainingspartners ist oberstes Gebot", so der 46-Jährige. Die verschiedenen Kampftechniken, die ein Karateka lernt, können je nach Können beliebig kombiniert werden - Ziel ist es, sich in der streng genormten Karate-Welt letztendlich frei zu bewegen. Der Kampfschrei spielt dabei eine besondere Rolle: "Es ist wichtig, die Stimme einzusetzen." Es komme darauf an, Kraft und Schnelligkeit des Schlages auf einen Punkt zu konzentrieren. Ein Karateka kann, je nach seinem Leistungsstand, Gurte verschiedener Farben erreichen. Der niedrigste Gurt ist der weiße - der höchste der Schwarzgurt, der wiederum in verschiedenen Leistungsgrade (Dans) eingeteilt ist. "Beim Training dient der Gurt jedoch nur dem Lehrer, um den Entwicklungsstand seines Schülers ablesen zu können. Der Gurthöhere unterstützt seinen Trainingspartner", erklärt Rutsatz. Er ist sich sicher, dass ein Karateka, der regelmäßig trainiert, eine wesentlich geringere Gewaltbereitschaft habe, als manch anderer Mensch. "Aggressionen werden durch das Ausüben von Karate abgebaut und die Konfliktlösungsbereitschaft nimmt zu." So biete der Sport vor allem Frauen die Möglichkeit, ihr körperliches Potential kennen zu lernen und helfe nicht zuletzt Kindern, die Selbstsicherheit zu steigern. "Mit der physischen Sicherheit wird das Selbstbewusstsein gestärkt", so Rutsatz. Koichi Sugimura führte die Teilnehmer des zweitägigen Lehrgangs durch die drei Säulen des Karate, die sich wie folgt zusammen setzen: Kihon ist die Grundschule, in der die Techniken in ihrer reinen Form gelehrt werden, Kata sind die verschiedenen Techniken, die zu einem Scheinkampf gegen einen imaginären Gegner kombiniert werden. Beim Kumita werden die Grundschultechniken zu einem Partnerkampf zusammengestellt. "Sugimura gewährt tiefe Einblicke in Details, die von den Schülern sonst vielleicht gar nicht wahrgenommen werden", sagt der Sottrumer Trainer. Der Japaner investierte viel Zeit für den Einzelnen und achtete dabei besonders auf den Stand, die Bewegungen in der Hüfte und die Armhaltung. Im Anschluss an den zweitätigen Lehrgang, an dem rund 30 Sottrumer teilnahmen, bestand die Möglichkeit, eine Gurtprüfung abzulegen, die Ulrich Rutsatz abnahm. Folgende Mitglieder des Karate Dojo bestanden: Katharina Mangold und Nils Plaschke (Gelbgurt, achter Kyu), Christiane Bredemeier, Gabriele Wegner, Tatjana Segelken (Orangegurt, siebter Kyu), Runa Blättermann (erster Violettgurt, fünfter Kyu) sowie Heinz Schablowski (dritter Braungurt, erster Kyu). Auch für den nächsten Lehrgang, der im Mai in Sottrum stattfindet, konnte mit Europa- und Vizeweltmeister Marijan Glad (Schwarzgurt, fünfter Dan) ein renommierter Karateka gewonnen werden. Wer Interesse hat, sich einmal im Karate auszuprobieren, ist beim Training des Dojo jederzeit willkommen. Weitere Informationen zum Verein gibt´s unter www.djkb.de/dojo/sottrum und bei Ulrich Rutsatz unter Telefon 04261/961000.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser