Kulturausschuss: Heimatvereins-Konzept für Umland-Haus zu teuer?

"Mehr können wir nicht leisten"

(mey). Mit der künftigen Nutzung des Umland-Hauses in der Scheeßeler Straße beschäftigte sich der Ausschuss für Kultur und Fremdenverkehr der Gemeinde Sittensen in seiner jüngsten Sitzung. Vorsitzender Michael Ziesing (SPD) erläuterte, dass die Gemeinde das Gebäude gekauft habe, um die äußere Gestaltung zu erhalten und eine Palnung umzusetzen, die den angrenzenden St.-Dionysius-Park einbeziehe. Auf Dauer dürfe das Haus die Gemeinde aber kein Geld kosten.

Wilhelm Gohde (CDU), Ausschussmitglied und Vorsitzender des Heimatvereins, stellte ein Konzept vor, das die Sparte Chronik und Schrifttum bereits im März erarbeitet hat. Gohde hob zunächst das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder hervor, die sich Gedanken um das Haus machten und sich intensiv mit dessen Nutzung beschäftigten, "um den nachkommenden Generationen unserer Heimatorte einen Dienst zu erweisen". Aus dem 1894 gebauten Haus solle kein zweites Museum entstehen. Es könne aber dazu dienen, historisches Material, das sonst in Archiven und Kellern verschwinde, der Öffentlichkeit zu zeigen. Das Gebäude biete eine Ergänzung zu Heimathaus und Handwerkermuseum, die Landwirtschaft und Handwerk präsentierten. Der Heimatverein denke an ein "Erlebnishaus für Geschichte". Allerdings seien Folgekosten und Unterhaltung kaum allein vom Verein zu bewältigen. "Wir müssen abwägen, was wir können und was wir wollen", so Gohde. Bürgermeister Heinz-Hermann Evers (SPD) machte deutlich, dass die Gemeinde sich kein weiteres Gebäude in dieser Art mehr leisten könne. Es müsse verkauft oder langfristig verpachtet werden. Evers verwies auf eine Umfrage der Architektur-Studentin Claudia Büsch, die sich im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit der Nutzung des Umland-Hauses und der Gestaltung des St.-Dionysius-Parks beschäftigt. Das Ergebnis solle zunächst abgewartet werden. Die Vorschläge des Heimatvereins seien gut, aber die Folgekosten nicht finanzierbar. "Wir sollten keine Entscheidung treffen, die uns später leid tut", mahnte der Bürgermeister. Klaus Huhn (SPD) ergänzte, dass mit Schafstall, Mühle und Heimathaus genügend Gebäude für kulturelle Zwecke vorhanden seien. Für 5.600 Einwohner im Ort werde in diesem Bereich viel geboten. 100.000 Euro an laufenden Kosten für diese Gebäude seien die Obergrenze im Haushalt. "Mehr können wir uns nicht leisten", betonte Huhn. Der Rat habe beschlossen, das Gebäude zu kaufen, um das Erscheinungsbild zu erhalten und nicht, um ein weiteres Kulturgebäude entstehen zu lassen. Evers fügte hinzu, dass sich zwischenzeitlich Alternativen im Hinblick auf Räume ergeben hätten, die dem Heimatverein zur Verfügung gestellt werden könnten. "Die Absage ist kein Vorwurf, das Engagement des Vereins lobenswert", beruhigte Ziesing den sichtlich frustrierten Heimatvereinsvorsitzenden. Noch sei nichts entschieden.

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