Ernst Bammann (75) hat sich der Natur- und Heimatgeschichte verschrieben

Ein voll ausgefüllter Lebensabend

(map). Wenn es darum geht, etwas über die Schicksale einzelner Menschen herauszufinden, dann ist der heute 75-jährige Hobby-Heimatkundler Ernst Bammann aus Sittensen in seinem Element. Wo sind sie herkommen, wo sind sie geblieben? Bammann begibt sich gerne auf die Spurensuche.

Sogar eine Familiengeschichte, die bis ins Jahr 1214 zurückreicht, hat Bammann bereits verfolgt. Besonders gerne kümmert er sich um ungeklärte Flugzeugabstürze oder Kriegsereignisse, die sich in Heimatnähe zugetragen haben. Geboren wurde Ernst Bammann im Jahre 1929 in Hatzte. Von 1936 bis 1943 besuchte er dort auch die Volksschule. Seine Lehrer waren unter anderem Wilhelm Busmann und Georg Brinke. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, im März 1945, wurde er noch zur Wehrmacht einberufen. Bevor die Engländer in Sittensen einrückten, sollte er mit der Eisenbahn zur militärischen Ausbildung nach Schleswig-Holstein gebracht werden. Bammann gelang in Bremervörde die Flucht aus dem Transport. Nach einem zwölfstündigen Fußmarsch konnte er sein Heimatdorf wieder erreichen. Weil die Wehrmacht aber schon nach ihm fahndete, machte er sich nach einem kurzen Besuch im Elternhaus morgens früh um 5 Uhr wieder auf den Weg, um sich im Moor zu verstecken - getarnt durch eine Herde Schafe. Gegen Abend holte ihn sein Vater Hinrich nach Hause und berichtete ihm, dass die Ortschaft Volkensen von den Engländern bereits in Brand geschossen wurde. "Damals bin ich das erste Mal mit der Heimatgeschichte, die mich schon immer interessierte, richtig in Berührung gekommen", erinnert sich Ernst Bammann. "Ich beobachtete den Frontverlauf und wurde Zeuge, wie sich die Kämpfe um Elsdorf entwickelten". In Elsdorf und Wistedt war zu sehen, wie sich eine SS-Einheit aus Oerbke bei Fallingbostel zwei Tage lang in Kampfhandlungen verwickelte. Nach Kriegsende, am 1. Oktober 1945, fing Bammann bei dem damaligen Lohnbetrieb Willenbrock in Wittkopsbostel als Fahrer an und war dort acht Jahre tätig. "In dieser Zeit lernte ich viele Leute kennen", erklärt Bammann. Seine eigene Verwandschaft ist zum Teil in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Dadurch sei es ihm gelungen, mit Hilfe deutscher und amerikanischer Stellen bisher ungeklärte Flugzeugabstürze aufzuklären. 1960 lernte Ernst Bammann in Sittensen seine spätere Frau Tine-Marie, geborene Höhns, kennen, die er 1963 heiratete. Insgesamt zwölf Jahre fuhr er als Kraftfahrer im Güterfernverkehr, war drei Jahre im Erdöl-Bohrbetrieb Elverat tätig und fuhr noch lange Jahre Planierraupe, was ihn wiederum mit der Heimatgeschichte in Berührung brachte. 1981 musste Ernst Bammann aus gesundheitlichen aus dem Beruf ausscheiden und betätigte sich noch fünf Jahre im Wachdienst. "Als Senior habe ich mich der Natur- und Heimatgeschichte verschrieben, die meinen Lebensabend voll ausfüllt", sagt der 75-jährige Hobby-Heimatkundler. Stolz ist er auf das Familienwappen seiner Großmutter Ilse-Metta Witten, das aus der Zeit um 1850 stammt.

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