Neues Schulprojekt: Kinder als Streitschlichter aktiv

Auf der Friedensbrücke

Bei Kindern Sensibilität fürs Thema Gewalt zu wecken, ist das Ziel eines Schulprojekts, das von (von links) Lehrerin Christine Hoff, Detlef Naber (BTS), Reinhard Müller und Schulleiter Uwe Wahlers tatkräftig unterstützt wird Foto: Ricci
 ©Rotenburger Rundschau

(ari). Auf Pausenhöfen herrscht nicht immer eitel Sonnenschein: Rangeleien und miese Stimmung sind Teil des Schullebens. Damit umzugehen, erfordert Sozialkompetenz. Sie zu fördern ist Ziel eines Projekts der Grundschule Scheeßel.

"Kinder kommen immer weniger erzogen in die Schule“, sagt Schulleiter Uwe Wahlers. Umso mehr freut er sich über das Projekt, das Schüler nicht nur als potenzielle Streithähne sieht, sondern sie aktiv in die Präventionsarbeit einbezieht. Die Idee: Als Streitschlichter werden sie bei Konflikten selbst aktiv und bauen den Kontrahenten eine "Friedensbrücke“ zurück in ein gedeihliches Miteinander. Was sich zunächst etwas abstrakt und verschroben anhören mag, wird durch gelungene Umsetzung zur praxistauglichen Vorgehensweise: Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe wurden ein halbes Jahr lang im Rahmen des Unterrichts durch Lehrerin Christine Hoff auf ihre Einsätze als Streitschlichter vorbereitet und bekommen zur Bewältigung ihrer Mission passendes Material gereicht. Ausgerüstet mit einer Art Strickleiter – der "Friedensbrücke“ – und einer Mappe, in die Vorfälle zwecks späterer Auswertung festgehalten werden, ziehen sie los und lernen auf dem Pausenhof das Hinschauen. Dabei ist der Weg das Ziel: Schon die bloße Beschäftigung mit dem Thema, das merkt man, wenn man mit den Kindern spricht, schärft deren Sensibilität für Konflikte und wirkt sich positiv aufs Sozialverhalten aus. Die Streitschlichtung verläuft in drei Schritten, die auf der Friedensbrücke zu machen sind: - Zunächst gilt es, dem anderen ausreden zu lassen – auch wenn es noch so schwer fällt. - Danach muss jeder Streithahn die Aussagen seines Gegners nacherzählen. - Schließlich wird der Konflikt durch einen Handschlag aus der Welt geschafft. Dass das Schulprojekt, das neben dem Training der Streitschlichter auch Kurse am Nachmittag unter Einbindung der Eltern umfasst, umgesetzt werden konnte, ist auch einer Spende über 960 Euro zu verdanken. Sie stammt von der Firma BTS (Blechtechnik und Service), die in Scheeßel einen Nebensitz hat. Die Spendenidee reifte am Rande einer Veranstaltung zum Thema Kinderschutz, zu der die Scheeßeler SPD-Fraktion geladen hatte. Den Kontakt zwischen dem Unternehmen und der Grundschule stellte Ratsherr Reinhard Müller her.

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