Kirsten Bolm mit Bestmarke im Hochsprung

Bald ins Wettkampfprogramm?

Besser hätte es kaum kommen können für die offizielle Premiere im Frauen-Zehnkampf: ein starkes internationales Teilnehmerfeld, ein begeistert mitgehendes fachkundiges Publikum, gute Leistungen und ideale Wetterbedingungen.

Ein Fernseh-Team des WDR begleitete die Athletinnen von Wettbewerb zu Wettbewerb. Viel Prominenz im Stadion, und die Frauen-Beauftragte des Welt-Leichtathletikver-bandes (IAAF), Ilse Bechtholt, lobte den Wettkampf über alle Maßen. Sie versprach, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass der Frauen-Zehnkampf baldmöglichst ins offizielle Wettkampfprogramm aufgenommen wird. Eckhard Rohde sowie Bundestrainer Claus Mareck, beide vom Zehnkampf-Team, sowie der Organisator Walter Flint hörten diese Worte gern, denn sie hatten keine Mühe gescheut, das Pilotprojekt in die Tat umzusetzen. Aber den Löwenanteil am Gelingen der Veranstaltung hatten natürlich die Athletinnen. Obwohl die meisten von ihnen als Siebenkämpferinnen durchaus mehrkampferprobt waren, betraten sie doch mit dem Zehnkampf ein neues Terrain und wurden vor allen Dingen im Stabhochsprung, aber auch im 400- und 1.500-Meter-Lauf besonders herausgefordert. Die Frauen spulten die zehn Disziplinen wie am Schnürchen ab, als stünde der Zehnkampf schon ewig auf dem Wettkampfprogramm. "Königin" der Athletinnen wurde die Französin Marie Colonville (7.731 Punkte), vor der US-Amerikanerin Tiffany Lott-Hogan (7.577 Punkte), die bis zur neunten Disziplin noch deutlich in Führung gelegen hatte, aber im abschließenden 1.500-Meter-Lauf Federn lassen musste. Als beste Deutsche kam Mona Steigauf (Mainz) auf Platz drei. Aus Scheeßel war auch Kirsten Bolm mit dabei, nachdem sie von ihrer Freundin Tiffany Lott zum Mitmachen überredet worden war. Nach einem recht müden Einstand am ersten Tag mit 12,12 Sekunden über 100 Meter und 5,98 Metern im Weitsprung platzte dann im Kugelstoßen der Knoten, wo sie mit 12,59 Metern eine persönliche Bestleistung hinlegte. Als sie im Hochsprung mit 1,81 Metern eine weitere Bestmarke erzielte - ihren letzten Hochsprungwettkampf hatte sie 1991 mit 1,75 Metern absolviert - bekam Kirsten Geschmack am Zehnkampf. Ihre Hochsprungleistung gehörte zu den besten Ergebnissen der gesamten Veranstaltung. Sie wäre mit dieser Leistung bei der DM in Braunschweig als Sechste auf dem Treppchen gewesen - bei den Spezialistinnen wohlgemerkt. Leider war sie beim Hochsprung mit falschem Schuhwerk gesprungen - die Hochsprungspikes waren nicht rechtzeitig angekommen, - und so hatte sie sich eine leichte Fersenprellung zugezogen. Den 400-Meter-Lauf, der den ersten Tag beschließt, konnte sie nur unter Schmerzen absolvieren. Am nächsten Tag riet ihr der diensthabende Arzt von einer Fortsetzung des Wettbewerbs ab, um Schlimmeres zu verhindern. Dennoch hat sich Kirsten vorgenommen, hin und wieder an Mehrkämpfen teilzunehmen, um ihre leichtathletische Vielseitigkeit zu fördern.

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