(hf). "Wir ehren heute mit der Rotenburger Handwerksmedaille eine Persönlichkeit, die sich um ihren Berufsstand und um das Handwerk herausragende Dienste erworben hat", sagte Kreishandwerksmeister Heinrich Cordes beim Rotenburger Handwerkstag im Bürgersaal des Stadthauses. Gemeint war Friseurmeister und Innungsobermeister Fritz Gebhardt, der bis dato auch das Amt des Kreislehrlingswarts ausgeübt hatte.
Seit 1957 ist der Kirchwalseder mit kurzen Unterbrechungen Mitglied des Gesellenprüfungsausschusses seiner Innung. Von 1966 bis zu seiner Wahl zum Obermeister der Friseur-Innung im Jahre 1978 leitete er den Ausschuß für Lehrlingsausbildung und war Lehrlingswart seiner Innung. Vor 21 Jahren wurde Fritz Gebhardt Mitglied des Vorstandes der Kreishandwerkerschaft und war als Kreislehrlingswart auch hier für die Ausbildung im Handwerk zuständig. Diesen Posten mußte er wegen Erreichens der Altersgrenze abgeben. Über mangelnde Beschäftigung kann sich der Friseurmeister jedoch nicht beklagen: Er ist auch auf Kammerebene, bei der Innungskrankenkasse und beim Arbeitsamt Verden ehrenamtlich tätig. In seiner Begrüßungsrede nahm Cordes zur wirtschaftlichen Lage Stellung: Noch sei kein dauerhafter Aufschwung zu spüren. Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe mache sich die schwache Konjunktur bemerkbar. Cordes kritisierte, daß viele Absolventen des Berufsgrundbildungsjahres nicht für eine betriebliche Ausbildung qualifiziert seien. Ihnen fehle die Motivation. Der Kreishandwerksmeister meinte auch, daß "linkslastige Lehrer" Unternehmer als Kapitalisten und Ausbeuter bezeichneten und dies von den Schülern übernommen werde. An der Bundesregierung kritisierte er die Rücknahme von Änderungen bei Lohnfortzahlung und Kündigungsschutz. Schelte gab´s auch für die IG Metall: Die Lohnforderung werde mit guten Verdiensten einiger weniger Großbetriebe begründet.
