Verkaufsschau im Kunstturm noch bis einschließlich 21. Dezember geöffnet

Fünf Ebenen, fünf Aussteller

(le). Immer, wenn mehrere Künstler eine Ausstellung im Kunstturm beim Ronolulu veranstalten, beweist der ehemalige Feuerwehrturm seine besonderen architektonischen Qualitäten: Fünf Ebenen im Turm sind sozusagen automatisch die ideale Vorgabe für fünf Aussteller, in diesem Fall die Künstlerinnen und Künstler, die bei der besonderen Weihnachtsausstellung des Kunstvereins in diesem Jahr beteiligt sind.

Betritt man den Kunstturm, dann empfängt den Besucher die Vitrine der jungen Rotenburger Goldschmiedin Antje Focken. Man entdeckt eine Perlenkette, die einen perfekten Einklang von Form und Material aufweist: Die barocken (in natürlichen Abweichungen spielenden) Perlen finden ihre perfekte Entsprechung in einem Kettenschloss, das Antje Focken durch Auflöten barocker Verzierungen in Gold adäquat gestaltet hat. Und wer es ein wenig "kuscheliger" liebt, der kann abends beim Glas Wein einen oder mehrere der lustigen Filzringe überstreifen (auch Armbänder gibt es dazu), die Antje Focken in fröhlichen und kräftigen Farben gestaltet hat. Eine Etage höher finden sich die Porzellan-Unikate, die Wiebke Lehmann von der Manufaktur Hering Berlin präsentiert: klare, schnörkellose Formen, gelegentlich durch sparsame Farbakzente aufgelockert, betonen die elitäre Qualität des Materials: Biskuitprozellan, in aufwendigem Verfahren streifenweise ausgewaschen. Dass ein großes Frankfurter Museum und renommierte Hamburger und Berliner Htels diese Materialien für ihre Ausstattung geordert haben, versteht man nach dieser Präsentation. Eigenwillig und von kraftvollem Ausdruck in Verbindung von spielerischer Ausformung und Gruppierung zeigen sich ein Stockwerk höher die Keramik- und Collage-Arbeiten von Sieglinde Mix, Unikate von teils sprödem, teils liebenswürdig verspieltem Reiz. Ihnen folgen, wiederum zwei Halbtreppen höher, die Metall-Arbeiten von Hannes Hesse. Nach seinem Studium an der Fachhochschule Hildesheim hat er sich der kreativen Ausformung dieses Materials zugewandt. Wie gut ihm das gelungen ist, zeigen Kerzenleuchter, die er aus fast zentimeterdickem Eisenblech in einer speziell entworfenen Hydraulikpresse formt - übrigens zu einem Preis angeboten, der angesichts dieses Aufwands fast geschenkt erscheint. Auch größere Objekte, einen Glastisch und einen Sessel etwa, zeigt dieser vielversprechende junge Künstler. Ganz oben im Turm, aber auch (wer genau hingeguckt hat) schon im Eingangsbereich finden sich Farb-Linoldrucke von poetischer Feinheit, deren zarten Ausdruck die Besucher schon 2001 bewundern konnten. Wer damals einen Druck erworben hat, wird ihn längst für immer liebgewonnen haben. Die Verkaufsausstellung ist bis zum 21. Dezember immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr, samstags von 15 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

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