Die biologische Vielfalt nimmt weltweit kontinuierlich ab. Tag für Tag verschwinden Arten unwiederbringlich vom Erdball. Um auf das akute Problem aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen 2010 zum Jahr der Biodiversität erkoren. Auch in Rotenburg gibt es eine kleine, aber feine Veranstaltungsreihe zur biologischen Vielfalt – dafür sorgt der in der Region beheimatete Verein Sambucus.
Sambucus wurde vor acht Jahren von einem Freundeskreis von Menschen gegründet, denen Naturerhaltung, Gesundheitsförderung und kulturelle Entwicklung Anliegen sind. Elisabeth Dembowski, Irmtraut Lalk-Jürgensen und Hein Benjes sind von Beginn an dabei. Alle drei fühlen sich dem Thema Biodiversität verbunden. Der Verlust des Lebensraums gehört heute zu den größten Bedrohungen der Arten - verursacht unter anderem durch gravierende Umweltveränderungen wie Klimaerwärmung, Verschmutzung, Überdüngung, Überfischung, Jagd und Ausbeutung der Ressourcen. Alljährlich werden gigantische Flächen Lebensraum vernichtet - der größte Teil in Schwellenländern. Durch die Ausschlachtung der Rohstoffe und den Kauf daraus hergestellter Produkte sind die Industrieländer jedoch direkt oder indirekt an der Vernichtung beteiligt. Und auch unmittelbar vor der eigenen Haustür beginnt der Rückgang der biologischen Vielfalt. Beispiel: die Zerstörung der Wegeseitenränder, die für viele Arten Lebensraum sind. Dembowski, Lalk-Jürgensen und Benjes hoffen, für die Thematik zu sensibilisieren und zur weiteren Beschäftigung mit ihr anzuregen. Denn je artenreicher die Natur, desto stabiler ist das ökologische System – daran können alle mitwirken. Schließlich gilt es, "das Naturvermögen zu erhalten und nicht zu verscherbeln“. - Los geht’s mit der Reihe am Mittwoch, 10. März, im Gemeindesaal der Michaelskirche Rotenburg. Ab 20 Uhr sind Petra Finnern und Marina Kliewer zu Gast. Die Referentinnen engagieren sich im Netzwerk für blühende Landschaften und sind als Imkerinnen aktiv. An dem Abend soll es um Impulse gehen, wie das UN-Jahr der Artenvielfalt auch vor Ort mit Leben gefüllt werden kann sowie um Anregungen, Naturschutz und Biodiversität in heimischen Gärten und in der Umwelt zu entwickeln. Was bedeutet es, wenn Bestäuber verschwinden? Welche Auswirkungen ergeben sich für die Nahrungskette? Bei dem Vortrag dreht es sich um den Lebensraum Garten genauso wie um den Wegeseitenstreifen, der durch Landwirte vielfach illegal als Ackerfläche mitgenutzt wird. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei (Spende erbeten). - Wo die Büsche tanzen wollen – so lautet der Titel eines Bildervortrags von Hein Benjes. Termin und Ort: Donnerstag, 18. März, 20 Uhr, Heimat- und Kulturhaus Hellwege. "Die Vielfalt der heimischen Sträucher und Bäume bringt mit Blüten und Früchten im Blättergrün, mit Zaunkönig und Goldammer und Butzen für die Kinder Leben in Feld und Garten. Und es kostet uns nur wenige Handgriffe, dem Leben auf die Sprünge zu helfen, es zum Tanzen zu bringen“, erklärt Benjes. Beim Bepflanzen des eigenen Gartens auf Exoten zurückgreifen – das ist gar nicht erforderlich, schließlich gibt es genügend heimische Arten. Benjes möchte, "die Augen öffnen für das, was alles möglich ist“. Auch für diese Veranstaltung ist der Eintritt frei (Spende erbeten). - Am Donnerstag, 13. Mai, also am Himmelfahrtstag, geht’s raus ins Freie. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Michaelskirche in Rotenburg. Benjes lädt alle Interessierten – egal, ob jung oder alt – zu einer Wanderung ein. Dabei gilt es, die Natur zu entdecken und zu erleben, dass das Leben am Rande des Weges eine Menge zu erzählen weiß. Klar, dass Benjes jede Menge Geschichten kennt, die die Infos anschaulich machen. Biologin Irmtraut Lalk-Jürgensen ist ebenfalls dabei. Mehr Infos zu Sambucus gibt es auf www.sambucus.org.
