Tagesbetreuung im MCH seit einem Jahr erfolgreich

Selbstständigkeit von Demenzerkrankten fördern

Anke Sültenfuß, Carmen Rachow, Martina Fröse-Kühling, Sabine Urban (von links) und Manuela Bartz (fehlt auf dem Foto) kümmern sich sechs Tage die Woche um Demenzkranke im Matthias Claudius Heim Foto: Haselmeyer
 ©Rotenburger Rundschau

(kh). Seit rund einem Jahr gibt es im Matthias-Claudius-Heim (MCH) am Berliner Ring in Rotenburg eine Tagesbetreuung für den Dementenbereich. Das nahmen die Mitarbeiter zum Anlass, im Rahmen einer Feierstunde den Bereich näher vorzustellen und von ihren Ideen zu erzählen.

Die Betreuung richtet sich an Bewohner des MCH, die nicht mehr fit genug sind, um an den Tagesangeboten wie Sport, Gedächtnistraining oder Handarbeit teilzunehmen. "Der Bedarf ist sehr groß“, erzählt die Leiterin des Dementenbereichs Martina Fröse-Kühling. "Eigentlich haben wir die Grenze bei acht Personen am Vormittag und neun am Nachmittag gesetzt. Wegen der hohen Nachfrage betreuen wir jetzt aber bereits elf Bewohner am Vormittag und zwölf am Nachmittag.“ Für die Tagesbetreuung haben die Mitarbeiter gemeinsam mit den Bewohnern im vergangenen Jahr in Eigenregie einen Gemeinschaftsraum geschaffen, der die Atmosphäre eines Wohnzimmers bietet: Große Fenster, ein Blick auf den Garten, Sofas, Sessel und sogar ein Käfig mit Wellensittichen sind vorhanden. "Eine individuell gestaltete Umgebung sorgt für positive Alltagssituationen und damit auch zur Aufrechterhaltung der Autonomie,“ erklärt Pflegedienstleiterin Dörte Poppe. Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich daran, dass die Bewohner die Tische vor dem Essen eigenständig decken. Und auch beim Essen selbst wird auf Selbstständigkeit gesetzt: "Demente essen gerne mit den Fingern“, so Servicemanager Steffen Tietz. "Das unterstützen wir durch unsere Mahlzeiten, indem wir immer eine Fingerfoodkomponente anbieten. Damit sorgen wird dafür, dass alle Sinne angesprochen werden: Die Bewohner riechen, schmecken und sehen ihr Essen nicht nur, sondern fühlen es auch.“ Das Team in der Tagesbetreuung besteht neben Fröse-Kühling aus vier weiteren Mitarbeiterinnen – alle vier waren Neulinge bei der Pflege von Demenzkranken. Sie haben eine Weiterbildung zur Betreuungsassistentin bei der LEB (Ländlichen Erwachsenenbildung) gemacht. Die Ausbildung umfasst neben rund 180 Unterrichtseinheiten und 80 Stunden Praktikum am Ende eine Prüfung. "Ich bin gelernte Friseurin und habe nach der Kinderpause den Wunsch gehabt, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die meine Hilfe brauchen,“ stellt sich Carmen Rachow den Anwesenden bei der Feierstunde vor. "Erst war die Arbeit ungewohnt für mich. Aber ich bin froh, im MCH zu sein. Es ist schön, mit den Bewohnern zu lachen, zu singen oder auch über Probleme zu sprechen.“ Ähnlich war es auch bei Sabine Urban: "Mir macht die Arbeit hier sehr viel Spaß und ich kann sagen, dass es wirklich zu einer Berufung geworden ist.“ Mit dem Konzept der Tagesbetreuung haben die Mitarbeiterinnen Erfolg, wie Fröse-Kühling erzählt: "Alle Bewohner, die zu uns kommen, fangen an zu lernen. Sie können auf einmal ihre Brote wieder selbst schmieren, obwohl sie vorher nicht mehr wussten, wie ein Messer benutzt wird.“

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