Sami Ahmeti aus dem Kosovo stellt im Kunstturm aus

Voller Zuversicht und Hoffnung

1) Ölgemälde von Sami Ahmeti
 ©Rotenburger Rundschau

(le). Es ist schon bemerkenswert: Vor wenigen Jahren lebten in unserer Region Flüchtlinge vor den kriegerischen Auseinandersetzungen im Kosovo, die schon bald in ihr Land zurückstrebten, um dort so rasch wie möglich mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Jetzt ist mit Sami Ahmeti ein Künstler aus dem Kosovo beim Kunstverein und dem Lions Club Rotenburg zu Gast, dessen Gemälde von Zuversicht und Hoffnung künden.

Möglich geworden ist dieser Besuch durch die Bundeswehr, die mit einem Logistik-Bataillon und einem Fernmelderegiment vom Standort Rotenburg im Rahmen des KFor-Einsatzes den Wiederaufbau schützen sollen. Beim Aufenthalt im Kosovo wurde man auf Sami Ahmeti aufmerksam, und mit einer besonderen Logistikleistung unter der Federführung des Rotenburger Standortältesten, Oberstleutnant Stangl, wurden die Gemälde, der Künstler und sogar eine Dolmetscherin an die Wümme befördert. So konnten Peter Mokrus, der Vorsitzende des Kunstvereins, und Rolf Damke, Präsident des Lions Clubs, die Besucher auf die Ausstellung einstimmen. Sami Ahmeti wurde 1947 in der alten jugoslawischen Königsstadt Prizren geboren. Zunächst gehörte seine Liebe dem Fußball, und als jugoslawischer Nationalspieler konnte er auch einmal gegen Franz Beckenbauer antreten. In seiner Malerei geht er von der alten Architektur seiner Heimatstadt aus, und im Kunstturm hängt in der ersten Etage ein Gemälde, in dem Palast- und Moschee-Elemente aus Prizren eine magische Verbindung eingehen. Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen liegt ihm die Beständigkeit der alten Stadtansichten am Herzen, ebenso das Zeitüberdauernde in der Weite der kosovarischen Landschaft. Der sensibel und konzentriert wirkende Künstler malt deutlich zur Abstraktion tendierend. Kräftige, in Partien an van Gogh erinnernde Farben vermitteln Zuversicht und Hoffnung, unterschiedliche Techniken und hohe, farbenfrohe Gestaltungskraft bestimmen seine Bilder. Er bevorzugt die Ölmalerei. Neben flächig gespachtelten Gemälden finden sich fast aquarellartige Ölgemälde in einer Art Lasiertechnik. Diese Arbeiten sind nicht auf Leinwand, sondern auf Karton ausgeführt, sind auch, wie Aquarelle, hinter Glas geschützt – was erst möglich ist, wenn die Ölfarbe genügend durchgetrocknet ist, so dass keine Abdünstungen mehr an das Glas gelangen können. Ahmetis Werke sind schon in zahlreichen Ausstellungen, darunter in Paris, Tokio, Ankara und Delhi gezeigt worden. Die Rotenburger Ausstellung wird anschließend in Potsdam zu Gast sein. Der Kunstturm ist bis zum 6. Juli samstags von 15 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 18 bis 20 Uhr geöffnet.

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