Nabu Rotenburg ehrt langjährigen Vorsitzenden

Hicke verabschiedet

Sabine Jeske, Carola Hoppe, Roland Meyer und Sarina Pils (von rechts) danken Jürgen Hicke und Christina Mohwinkel mit einem Fotobuch und einer satirischen Zeitungsseite
 ©Rotenburger Rundschau

(r/sv). „Wenn sich die Landwirtschaft nicht ändert, werden alle Biotop- und Artenschutzprojekte letztlich nur Tropfen auf den heißen Stein gewesen sein“, erklärte der Rotenburger Nabu-Vorsitzende Roland Meyer. Der Scheeßeler wurde auf der Jahreshauptversammlung des Nabu Rotenburg im Heimathaus einstimmig in seinem Amt als Nachfolger von Jürgen Hicke bestätigt. Der hatte den Verein über rund zehn Jahre geprägt und wurde auf der Sitzung gewürdigt und gebührend verabschiedet.

Meyer und seine Vorstandskollegin Sarina Pils zeichneten das Wirken Hickes im Nabu Rotenburg nach. Der Brockeler musste sein Amt als Vorsitzender im Mai vergangenen Jahres aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Er hatte den Naturschutzbund seit 2004 maßgeblich geprägt. Dazu gehörte die Einführung eines Jahresprogramms ebenso wie die Entwicklung, Finanzierung und Umsetzung vieler Projekte, etwa das Wanderwegesystem am Bullensee, im Eisvogelschutz und in Sachen Kraniche. „So hat der Naturschutz im Kreis Rotenburg zunehmend an Popularität gewonnen“, sagte Pils. Meyer hob heraus, dass Hicke Gemeinschaft stiften könne. „Das merkt man dem Verein an. Über alle Sinnhaftigkeit und Freude am Naturschutz hinaus hat uns auch Dein Charisma zum Nabu gezogen. Wir sind einfach gerne mit Dir zusammen und hoffen, dass wir das auch in Zukunft ab und an sein können“, wandte er sich an seinen Vorgänger. Als Abschiedsgeschenk überreichte der Vorstand ein Fotobuch mit Textbeiträgen vieler Aktiver sowie eine originalgetreu nachgebaute Titelseite der Rotenburger Rundschau mit satirischen Beiträgen rund um Hicke und seine Frau und Mitstreiterin Christina Mohwinkel. Beide werden im Frühjahr in den Landkreis Plön ziehen. In einem mit vielen Bildern anschaulich gehaltenen Jahresbericht dankten Meyer und Pils für das herausragende ehrenamtliche Engagement des Pädagogen, Gärtners und Planers Hein Benjes und des Zevener Architekten Bernhard Schroeder. Am Rande seiner Ausführungen ging Meyer auf die Sorgen ein, die den Naturschützern die intensive Nutzung der Landschaft bereite: „In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Kiebitze um zwei Drittel verringert. Seit 1990 sind in Deutschland eine Million Feldlerchen verstummt. Auf Europas Äckern und Grünflächen leben nur noch halb so viele Vögel wie 1980. Der Bestand an Rebhühnern ist gar um 90 Prozent zurückgegangen“, berichtete er. Und diese Arten stünden stellvertretend für viele andere Vögel, Säuger, Kriechtiere, Insekten und Pflanzen. Heute gebe es im Kreis Rotenburg etwa doppelt so viele Äcker wie Gründlandflächen, sagte Meyer. Auf fast zwei Dritteln dieser vielen Äcker wachse Mais. „Und die verbliebenen Grünflächen sind häufig keine Wiesen und Weiden mehr, sondern auch Äcker, und zwar für wenige Hochleistungsgrassorten – mit bis zu sechs Schnitten im Jahr. Da bringt kein Wiesenvogel sein Gelege durch.“ Der Nabu setzt sich für andere Förderanreize, Vorschriften und auch Kontrollen ein.

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