(bd). "Fasten your seat belts, check in and follow us" ist der Beginn einer musikalischen Reise rund um den Erdball. Mit dem Piloten Udo Brandt, Bordingenieur Heinz Jacobi - zuständig für die Reisegeschwindigkeit - und vierzig Antriebskräften durften rund 400 Gäste die Flughöhe beim Konzert des Musikvereins Rotenburg bestimmen. Flugbegleiter Jan Behrens und Anke Reinke waren nach der Sicherheitseinweisung beim Start behilflich.
Gleich die ersten Musikstücke sollten einen Vorgeschmack auf die Flugleistung der Red Castle Company geben. Beeindruckten in Michael Jacksons "Heal the world" noch die Alt-Saxophone, so waren es im zweiten Stück von John Miles die Trompeten. Glatte, gefühlvolle Übergänge steigerten sich zu einem ausdrucksvollen Abschluß und selbst Dirigent Heinz Jacobi war so mitgerissen, daß ihm bei vollen Engagement der Taktstock entglitt. Beim Überfliegen der Towerbridge erinnerte man sich an Andrew Lloyd Webber und ein Streifzug durch verschieden Musical-Stücke folgte. Nach einem sehr flüssigen, etwas schnellen Phantom der Oper erweckten die Musiker das "Mondlicht" aus Cats. Wieder sehr überzeugend die Trompeten, hier mit ihren Staccato-Einsätzen. Beim Weiterflug über Schweden kamen die Fans der 70er auf ihre Kosten und bei einem Abba-Medley verblüffte Andreas Henke mit einem Flügelhorn-Solo und dem mehrfachen Wechsel der Instrumente innerhalb des Medleys mit seinem Können. In südlicheren Gefilden, beim "Griechischen Wein" streikte das Triebwerk, und - "Bewahren sie die Ruhe, keine Panik!" - die Zuhörer wurden aufgefordert, die unter ihrem Sitz befindlichen Schwimmwesten aufzublasen. Rechtzeitig genug konnte der Maschinist den noch aus Schweden stammenden Gockel aus dem Triebwerk bergen. Fertig gegrillt. Heilfroh, einer Katastrophe entgangen zu sein, klatschte das Publikum begeistert mit und ließ den Flug mit Wolfgang-Petri-Stücken ausklingen. Nach erfolgreicher Landung begeisterten die Musiker ihre Fluggäste mit einer Gesangseinlange, daß die Stühle ruckelten. Einen erfolgreichen Flug konnte die Red Castle Company auch in der Orchester-Klasse bei den offenen Meisterschaften der Volks- und Blasorchester in Bremen verbuchen: Sie gewann. Nach Erfrischung am Duty Free Shop und Antriebswechsel auf Schlaginstrumente, startete man in den Sommer. Die Showband "Rhythm & Steel", das Percussion-Ensemble des Musikvereins entführte zunächst in einen "Sommernachtstraum" und durchflog während des Programms Rock, Pop, Oldies und Folklore. Bei der Vorstellung des Ensembles sorgten Drummer Michael Indorf, erster Trompeter bei der Red Castle Company, und der kleine Tjark an den Kongas, die er nur mit Hilfe eines Hocker spielen kann, mit einem Solo für zusätzlichen Schub.
