(rm). Jetzt ist es amtlich: Hermann Luttmann (CDU) ist Landrat. Zu Beginn der konstituierenden Sitzung des neuen Kreistags nahm ihm Alterspräsident Karl-Heinz Poredda (86) den Amtseid ab.
Unmittelbar anschließend sagte Luttmann, er freue sich auf die bevorstehenden gemeinsamen Jahre. Er erinnerte daran, dass alle Politiker gewählt seien, um Probleme zu lösen und Zukunft zu gestalten. "Dabei werden wir nicht immer einer Meinung sein. Aber ich hoffe, dass wir uns gegenseitig alle stets den nötigen Respekt entgegenbringen. Das gilt für alle, die hier sitzen." Die Sitzung verlief in gelassener und entspannter Atmosphäre. Lediglich als es um die Posten des zweiten und dritten stellvertretenden Landrats ging, vertraten die Mehrheitgruppe aus CDU und FDP sowie die Oppositionsfraktionen der SPD und der Grünen unterschiedliche Auffassungen. CDU-Fraktionschef Heinz-Günther Bargfrede hatte für diese Ämter seine beiden Parteifreunde Hans-Heinrich Ehlen und Renate Bassen vorgeschlagen. Die SPD sagte, erstens habe Ehlen als Minister zu wenig Zeit und zweitens sei es richtig, die Sozialdemokraten als zweitstärkste Fraktion in die repräsentativen Aufgaben einzubinden. Die Grünen unterstützten diese Position. In geheimer Abstimmung unterlag SPD-Fraktionschef Wölbern Ehlen jedoch mit 21 zu 31 Stimmen (zwei ungültig). Zur Einordnung: Die CDU verfügt über 27 Stimmen, die FDP über drei, die WFB ebenfalls über drei, die SPD über 17, die Grünen über vier; die NPD hat ein Mandat; eine SPD-Abgeordnete fehlte. Das Spiel wiederholte sich beim dritten stellvertretenden Landrat. Mit ähnlichen Argumenten wie zuvor die SPD schlugen die Grünen hier ihre Fraktionschefin Elke Twesten vor. Auch sie unterlag mit 21 Stimmen. Renate Bassen erhielt 32, eine war ungültig. Vor diesen Auseinandersetzungen hatte der Kreistag einstimmig Reinhard Brünjes (CDU) sowohl zum ersten stellvertretenden Landrat als auch zum Vorsitzenden des Kreistags gewählt. Vertreter von SPD und Grünen lobten seinen Arbeit in den gleichen Ämtern während der vergangenen Periode. Brünjes‘ Vertreterin im Kreistagsvorsitz ist Angela van Beek, ebenfalls CDU. Zum dritten Kreistagsvorsitzenden wählte der Kreistag den SPD-Politiker Karl-Hans Keller. Dessen Fraktionschef Wölbern bedankte sich für das Vorschlagsrecht, das die CDU den Sozialdemokraten für diesen Posten eingeräumt hatte. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung. Langfristiges Ziel müsse es aber sein, möglichst alle Fraktionen an der Leitung des Kreistages zu beteiligen. Wie vorher Brünjes wurden auch van Beek (eine Enthaltung) und Keller einstimmig gewählt.
