Kreistag wählt den bisherigen Kämmerer zum Kreisrat / Keine Gegenstimme

Sven Höhl dritter Mann im Kreishaus

(rm). Karrieresprung für Sven Höhl: Mit den Stimmen von CDU, FDP, WFB und Grünen hat der Kreistag den bisherigen Chef des Amtes für Finanzen zum Kreisrat gewählt. Als Leiter des Dezernats I ist der Diplom-Kaufmann künftig dritter Mann im Kreishaus und zuständig für die Kämmerei, das Rechnungsprüfungsamt und das Haupt- und Personalamt. Ein neuer Kämmerer wurde nicht bestellt. Er werde diese Aufgabe bis auf Weiteres in Personalunion mit erledigen, erläuterte Höhl nach der Sitzung.

Der neue Kreisrat ist 41 Jahre alt und wohnt in Schneverdingen. Er fing 1996 im Rechnungsprüfungsamt des Landkreises an und wechselte nach sechs Jahren als stellvertretender Leiter ins Amt für Finanzen (Kämmerei und Liegenschaften). Nach dem Ausscheiden seines Vorgesetzten Werner Fredebohm 2003 übernahm er dessen Posten und führt seitdem etwa 20 Mitarbeiter. Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen begründete die Besetzung der seit einigen Jahren aus Kostengründen vakanten Wahlbeamtenstelle damit, dass der Landkreis Rotenburg gegenüber anderen Kreisen konkurrenzfähig sein müsse. "Die sind ärmer und kleiner, haben aber mehr Möglichkeiten, Personal für Spitzenpositionen anzuwerben. Sie können uns Spitzenleute wegkaufen. Wir müssen zumindest in der Lage sein, unser Spitzenpersonal zu halten." Schon als die CDU im Kreistag vor drei Monaten die Besetzung der Dezernentestelle auf den Weg brachte, war gemunkelt worden, dass die Stellenbeschreibung genau auf Höhl zugeschnitten sei. Nach seiner Wahl am Donnerstag bestätigte dieser am Rande des Kreistags auf Nachfrage, dass es im Vorfeld Abwerbeversuche gegeben habe: "Es gab Anfragen von anderen Stellen. Darum haben wir im Kreishaus ein internes Gespräch geführt." Ergebnis war offenbar, dem Amtsleiter auch in Rotenburg Karriere zu ermöglichen und ihm den Posten eines Kreisrates anzubieten. Die SPD enthielt sich der Stimme. Bernd Wölbern machte jedoch vor der Wahl deutlich, dass seine Fraktion zwar gegen eine Aufstockung der Verwaltungsspitze sei, aber keinerlei Zweifel an der Eignung Höhls habe. Die ihm bisher übertragenen Aufgaben habe er "mit großer Weitsicht und einer Hingabe erledigt, die ihres Gleichen lange suchen muss." Er werde die Aufgabe als Kreisrat "ebenso ausgezeichnet meistern". Lühr Klee (Grüne) erklärte, dass seine Partei die grundsätzliche Kritik der SPD an der Besetzung einer weiteren Dezernentenstelle teile. "Es wäre besser gewesen, diese Entscheidung dem neuen Kreistag zu überlassen." Leider sei es jetzt aber anders gekommen. "Eine Stimmenthaltung brächte uns nun auch nicht mehr weiter. Wir sind von Herrn Höhl überzeugt. Deshalb stimmen wir zu", sagte er. Eingangs der Diskussion hatte CDU-Fraktionschef Jürgen Rudolph schon vorab die erwartete Kritik an einer Vergrößerung der Verwaltungsspitze zurückgewiesen. Er erinnerte daran, dass es im Kreishaus 1997 einen Oberkreisdirektor, sechs Dezernenten und 16 Amtleiter gegeben habe. Jetzt verfüge man mit dem Landrat, nur noch vier Dezernenten und lediglich 14 Amtleitern über weniger Spitzenpersonal - trotz gewachsener Aufgaben. Der neue Kreisrat ist für acht Jahre gewählt und nach dem Landrat und dem Ersten Kreisrat der dritte Wahlbeamte. Nach Auskunft des Bundes der Steuerzahler Niedersachsen entspricht die Besoldungsgruppe B3 einem Grundgehalt von monatlich 6.056 Euro. Hinzu kämen je nach Familienstand Zuschläge in Höhe von etwa 150 Euro. Wahlbeamtenstellen seien vor allem deshalb problematisch, weil sie im Falle des Ausscheidens eine Versorgung unabhängig vom Alter garantieren, sagte Vorstand Bernhard Zentgraf in einem Telefonat mit der Rundschau.

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