Kirchenkreis erarbeitet Klimaschutzkonzept

Alte Gebäude unter die Lupe genommen

Ließen sich von den Fachleuten Jörn Focken und Ludger Hohmann (sitzend von links) erste Ergebnisse der Gebäudeuntersuchungen erklären: Karin Stegmann, Änne Kühn, Cord Ohlmeyer und Hans-Peter Daub (von links)
 ©Rotenburger Rundschau

(r/hm). Dem Klimaschutz soll in den nächsten Jahren im Kirchenkreis Rotenburg besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. „Wir werden uns dabei auf die Hauptquelle für die Entstehung von Kohlendioxyd in unserem Verantwortungsbereich konzentrieren: die Gebäudenutzung“, sagt Superintendent Hans-Peter Daub. Er ist zuversichtlich, dass eine systematische energetische Modernisierung sowohl die Budgets der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises entlasten wird als auch der Umwelt einen guten Dienst erweist.

Die Gebäude sind in Alter, Größe und Erhaltungszustand sehr unterschiedlich. Den Großteil davon machen Pfarr- und Gemeindehäuser aus. Aber auch 19 Kirchen sind darunter, sowie Kitas und Diakoniesozialstationen. „Viele der Gebäude sind zwischen Ende der 50er- und Mitte der 70er-Jahre entstanden und baulich beziehungsweise energetisch häufig nicht auf dem neusten Stand“, erläutert Planer Ludger Hohmann aus Berlin. Er wurde damit beauftragt, gemeinsam mit dem Kirchenkreis Rotenburg ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Inzwischen wurden die Gebäude besichtigt und ihre Verbrauchsdaten aufgenommen. Die ersten Ergebnisse hat das Planungs-Büro jetzt in einer Sitzung mit Vertretern des Kirchenkreistags und des Kirchenamts Verden vorgestellt. Fazit: In den meisten Kirchengemeinden kann noch eine Menge getan werden. In vielen Fällen würden bereits Fenster- oder Heizungsaustausch und Dämmmaßnahmen helfen. Aber auch eine Umstellung auf Ökostrom verbessere die CO2-Bilanz. Einige Bemühungen, durch bauliche Maßnahmen den Energieverbrauch zu senken, haben die Fachleute aus Berlin auch feststellen können. „Die waren jedoch alle nur punktuell und nicht systematisch“, erklärt Lohmann. Er und sein Team werden ihre konkreten Ergebnisse in der nächsten Zeit in den Kirchenregionen einzeln besprechen. Sie kennen das Dilemma, in dem die Kirchengemeinden stecken: „Viele bisherige Sanierungen haben vor allem denkmalpflegerische Aspekte in den Vordergrund gestellt. Darüber hinaus haben die Gebäudeverhältnisse – beispielsweise alte Kirchen – eine energiesparende Nutzung häufig sinnlos erscheinen lassen“, erklärt der Immobilienwirt. Das jetzt anlaufende Klimaschutzkonzept für Immobilien im Kirchenkreis Rotenburg soll im ersten Schritt geeignete energiesparende Maßnahmen für jedes der untersuchten Gebäude aufzeigen. Außerdem aber auch Empfehlungen beinhalten, wie der Klimaschutz in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis systematisch durch die verantwortlichen Gremien und weitere Akteure umgesetzt werden kann. „Es wird darauf ankommen, Energiesparen im Bewusstsein der Gemeindeglieder zu verankern. Das sollte überall ganz selbstverständlich zum alltäglichen Gemeindeleben dazugehören“, fasst Karin Stegmann vom Bauausschuss des Kirchenkreistags das Anliegen der Klimaschutz-Planungsgruppe zusammen. Deshalb sollen Strukturen erarbeitet werden, die im Kirchenkreis einen nachhaltigen Umgang mit dem Thema Klimaschutz ermöglichen. Das Klimaschutzkonzept für Immobilien wird zu 50 Prozent aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorarbeit gefördert. Von den im Vorfeld vorgenommenen Gebäudeuntersuchungen und Datenaufnahmen ausgenommen ist die Kirchenregion Rotenburg. Dort hat es solch eine Untersuchung bereits vor drei Jahren gegeben. Auch die Kirchengemeinde Fintel wurde nicht untersucht, weil sie gerade erst nach energetischen Gesichtspunkten ein neues Gemeindezentrum gebaut hat. In die Erarbeitung eines allgemeinen Klimaschutzkonzepts werden jedoch im Anschluss alle Kirchengemeinden mit einbezogen.

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