(r/ww). In Minnesota gibt es eine kleine Stadt namens Long Prairie, in der Fußball, anders als im großen Rest der USA, offenbar sehr beliebt ist. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich eine kleine Gruppe junger Menschen immer wieder auf den Weg macht, um in Rotenburg entweder die Weltmeisterschaft oder - wie jetzt gerade - die Europameisterschaft im Kicken mitzuerleben…
Aber im Ernst: Natürlich hat das eine - der Fußball - mit dem anderen - dem Besuch - gar nichts zu tun. Zu Gast sind die Austauschschüler der Long Prairie Grey Eagle High School, die das Rotenburger Ratsgymnasium besuchen. Und auch in diesem Jahr begann der Aufenthalt mit einem gemeinsamen Frühstück, dem sich abends dann ein Public Viewing des deutschen Länderspiels anschloss. Neben den offiziellen Programmpunkten wie Exkursionen nach Cuxhaven und Lübeck sowie einem Kaffee-Trinken am Bullensee geht es natürlich vor allem um die direkten Kontakte im Ratsgymnasium und in den Gastfamilien. Dort wird dann Deutsch gesprochen, was der zentrale Punkt des Austausches ist. Luan Duke Thomas-Brunkhorst beschreibt diesen Zustand, den sie selbst vor 25 Jahren als Austauschschülerin am Ratsgymnasium erlebt hat: "Wenn die Schüler in Deutschland sind, möchte ich, dass sie das Gefühl haben, im Ausland und auch Ausländer zu sein. Durch den Austausch, in dem die Schüler nur Deutsch hören und in Gastfamilien wohnen, werden sie spüren, wie andere sich fühlen, wenn sie nicht im eigenen Land sind. Wir haben in Long Prairie sehr viele Auswanderer aus Mexiko, die in einer ähnlichen Situation sind. Ich hoffe, dass meine Schüler ein besseres Verständnis für ihre neuen Nachbarn entwickeln.“ Damit beschreibt sie auch den integrativen Aspekt eines solchen Austauschprogrammes, der über das German-American-Partnership-Program veranstaltet wird. Zu Gast sind: Alex Hulinsky, Beth Blommel, Lesley Roe, Ashley Rohr und Tiffany Hulinsky mit ihrer Lehrerin Luan Duke Thomas-Brunkhorst. Der Gegenbesuch der Ratsgymnasiasten findet unter der Leitung von Wolfgang Schneevoigt und Ilka Senftleben im Oktober statt.
